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0,6 Sekunden: McLaren zertrümmert Konkurrenz im Saudi-Abschlusstraining
Das ist eindrucksvoll: Lando Norris benötigt noch nicht einmal neue Reifen, um Bestzeit im dritten Freien Training zum Grand Prix von Saudi-Arabien zu fahren
(Motorsport-Total.com) - Das McLaren-Team dominiert beim Grand Prix von Saudi-Arabien 2025 weiterhin nach Belieben. Im dritten Freien Training in Dschidda setzte Lando Norris eine Bestzeit von 1:27.489 Minuten und distanzierte damit seinen Teamkollegen Oscar Piastri um 0,024 Sekunden. George Russell auf Mercedes, als Dritter erster McLaren-Verfolger, hatte bereits 0,627 Sekunden Rückstand.

© LAT Images
Lando Norris sicherte sich mit gebrauchten Reifen die Bestzeit im dritten Freien Training Zoom
Russell verlor im ersten Sektor fast 0,3 Sekunden auf Norris, im zweiten 0,15 auf Piastri und im dritten knapp 0,4 auf Norris. Egal ob in Kurven oder in Vollgaspassagen: Der McLaren scheint an diesem Wochenende das dominante Auto zu sein. Bei brütender Hitze, unter Tageslicht, zeigte sich das noch stärker als am Freitagabend unter Flutlicht, wo die Longrun-Simulationen auch schon eine klare Sprache gesprochen hatten.
Als am Ende des Trainings mit frischen Softs Qualifying geübt wurde, setzte zunächst Piastri die Referenzmarke. Doch auf einer Strecke, die mehr als eine schnelle Runde mit einem Reifensatz zulässt, konnte sich Norris im Nachbessern noch steigern und Piastris Zeit um 0,024 Sekunden unterbieten.
"Sieht ähnlich aus wie im dritten Training in Bahrain. Da war es auch heiß, und da waren sie auch in einer eigenen Liga", analysiert Mercedes-Teamchef Toto Wolff im Interview mit Sky. "Es ist unglaublich zu sehen, was für einen Job die machen. Unglaublich für sie, weniger gut für uns. Immerhin waren wir solide 'Best of the Rest'. Und wir hoffen, dass uns die Bedingungen am Abend im Qualifying noch ein wenig entgegenkommen."
Dass McLaren den Motor schon mehr aufgedreht haben könnte als andere, glaubt Wolff nicht: "Nein. Das sehen wir an den Overlays. Alle sind ziemlich voll gefahren." Obendrein sei der McLaren auch noch das reifenschonendste Auto im Feld: "Die können ja auch auf der zweiten und dritten Runde noch schnell fahren. Das haben wir noch nicht einmal probiert."
Am Ende blieben nur vier Fahrer innerhalb der McLaren-Sekunde. Neben Russell waren das Max Verstappen (Red Bull) auf Platz 4, Charles Leclerc und Alexander Albon (Williams). Verstappen hatte 0,845 Sekunden Rückstand und war mit seinem RB21 neuerlich nicht ganz zufrieden. Einmal monierte er am Boxenfunk "this weird engine braking", also ein ungewöhnliches Verhalten der Motorbremse.
Lewis Hamilton (Ferrari) tat sich indes weiterhin schwer, auf Touren zu kommen. Als ihm nach seiner schnellen Runde vom Renningenieur die Rückstände pro Sektor durchgegeben wurden, reagierte er am Boxenfunk nur ungläubig: "Jesus!" Er belegte im Abschlusstraining Platz 12, allerdings mit weniger als zwei Zehntelsekunden Rückstand auf ein Top-8-Ergebnis.
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Warum trainierte Tsunoda nicht von Anfang an mit?
Bei Bedingungen von 29 Grad Luft- und 51 Grad Asphalttemperatur zu Beginn der Session legten die Teams wenig wert darauf, auf der Strecke zu trainieren. Wie wenig, zeigte sich am Beispiel Red Bull: Nach Yuki Tsunodas Crash am Freitag verzichtete das Team darauf, gegen die obligatorische FIA-Sperrstunde zu verstoßen, und man entschied sich stattdessen dazu, die beschädigte Front erst am Samstag zu reparieren.
Weil dadurch Zeit fehlte, waren die Reparaturarbeiten zu Beginn der Session noch nicht abgeschlossen, und Tsunoda konnte zunächst noch nicht auf die Strecke gehen. Offenbar war Red Bull das Sparen eines Sperrstunden-Jokers wichtiger als die Fahrzeit bei ohnehin nicht wahnsinnig repräsentativen Bedingungen im Hinblick auf Qualifying und Rennen (unter Flutlicht und bei signifikant niedrigeren Asphalttemperaturen).
Es dauerte gut 20 Minuten, bis Tsunoda endlich auf die Strecke gehen konnte. "Danke, Jungs, für das Auto", funkte er während seines ersten Runs. Am Ende belegte er den neunten Platz, 0,336 Sekunden hinter Verstappen und 1,181 Sekunden hinter Norris' Bestzeit.
Warum wird Doohan von der Rennleitung untersucht?
Gleich in der ersten Viertelstunde der Session fuhr Jack Doohan (15.) mit seinen rechten Rädern zweimal über die bemalte Asphaltfläche, die die Start- und Zielgerade von der Boxeneinfahrt abgrenzt. Das ist aber nicht erlaubt und könnte für den Alpine-Fahrer ein Nachspiel haben. Er muss sich vor dem Qualifying noch vor den FIA-Rennkommissaren erklären.
Die hatten am Freitag bei einem analogen Fall schon einmal eingegriffen, als Liam Lawson (13./Racing Bulls) ebenfalls zweimal drübergefahren war. Lawson kassierte eine Ermahnung für das erste und eine Verwarnung für das zweite Vergehen - mit dem Hinweis, dass die Strafe außerhalb eines Freien Trainings, in dem es letztendlich um nichts geht, härter ausfallen könnte.
Wo kann man den Grand Prix von Saudi-Arabien live sehen?
Es ist ein Fixpunkt für Hardcore-Fans der Formel 1, nach Ende aller Sessions eines Tages am Abend beim YouTube-Kanal von Formel1.de (Jetzt kostenlos abonnieren!) reinzuzappen. Denn wenn die TV-Broadcaster längst aus ihren Übertragungen ausgestiegen sind, steigt dort die tägliche Formel-1-Analyse mit Kevin Scheuren. Am Samstag und Sonntag jeweils nach Mitternacht, um 1:00 Uhr deutscher Zeit.
Übrigens: Die täglichen Formel-1-Livestreams werden 2025 nicht nur auf YouTube, sondern auch auf dem Twitch-Kanal von Formel1.de ausgestrahlt. Wer Amazon-Prime-Abonnent ist und seinen Prime-Account mit Twitch verknüpft, kann so ein Kanalabo kostenlos abschließen und die journalistische Arbeit des Formel1.de-Teams unterstützen. Eine detaillierte Anleitung, wie das geht, gibt's auf YouTube.
In Österreich wird das Rennwochenende diesmal vom ORF gezeigt. Im deutschen Free-TV wird der Grand Prix von Saudi-Arabien hingegen nicht übertragen (mit Ausnahme des Qualifyings, auf RTL+). Der Pay-TV-Sender Sky zeigt das Qualifying am Samstag live ab 18:30 Uhr. Start für das Rennen am Sonntag ist um 19:00 Uhr. Vorberichte mit Experte Ralf Schumacher zeigt Sky bereits ab 17:30 Uhr. (Hier geht's zur TV-Übersicht für den Grand Prix von Saudi-Arabien 2025!)


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