Jaguar und McLaren rüsten auf
Beim Heimspiel in Silverstone wollen beide Teams modizierte Boliden an den Start schicken - B-Chassis und mehr PS
(Motorsport-Total.com) - Noch müssen sich die Fans von Jaguar Racing und McLaren-Mercedes gedulden, doch schon beim zehnten Saisonlauf, dem Großen Preis von Großbritannien, wollen beide Teams bei ihrem Heim-Grand Prix einen "aufgemotzten" Boliden an den Start stellen und nach Möglichkeit eine Paradevorstellung abliefern. Bei Jaguar arbeitet man derzeit in Milton Keynes und im Windkanal in Bedford jedenfalls rund um die Uhr, um das neue Aerodynamikpaket für den R3 auf jeden Fall rechtzeitig fertig zu stellen. Ganz sicher dürfte es auch in Form eines verbesserten Motors für Eddie Irvine und Pedro de la Rosa ein paar PS mehr geben. Ob man die eigene Konkurrenzfähigkeit durch die geplanten Neuerungen jedoch grundlegend verbessern kann, davon will sich Niki Lauda einfach überraschen lassen, schließlich schlafen die anderen Teams ja auch nicht.

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Die Konkurrenz soll die Silberpfeile wieder öfter von hinten zu sehen bekommen
McLaren-Mercedes plant für das vom 5. bis 7. Juli währende Rennwochenende ebenfalls den Einsatz eines modifizierten MP4-17: "Wir haben bei fast jedem Rennen neue Teile die zum Einsatz kommen und auch einige Verbesserungen auf der Motorenseite", so McLaren-Geschäftsführer Martin Whitmarsh gegenüber 'Motorsport News' über die im Formel-1-Zirkus gängige Praxis des "Wettrüstens". "In Silverstone werden wir ein bedeutend verbessertes Chassis einsetzen können", verriet der Brite, der indirekt von einem B-Chassis spricht.
Vermutlich wird der von Adrian Newey und seinem Stab modifizierte Bolide weitaus weniger die Reifen beanspruchen und gleichzeitig diese optimaler nutzen, ist doch der Umgang mit den Reifen momentan die Achillesferse des Autos. Ursprünglich hatte Newey den MP4-17 nämlich mit dem Hintergedanken des weiteren Bestehens der Partnerschaft McLaren-Bridgestone konzipiert. Der Wechsel auf Michelin brachte folglich einige Probleme mit sich die bislang nicht dauerhaft zufrieden stellend gelöst werden konnten. Mit dem verbesserten Silberpfeil hofft man aber nicht nur darauf Ferrari und BMW-Williams die Show einmalig stehlen zu können, sondern man möchte nach Möglichkeit auch wieder dauerhaft den Anschluss an die in der Konstrukteurswertung entrückten Rivalen finden.
Sollte dies trotz aller Bemühungen nicht gelingen, denn auch in Maranello und Grove tüfteln die Ingenieure intensiv an weiteren der Leistungsfähigkeit zu gute kommenden Verbesserungen, will man zumindest sicherstellen das RenaultF1-Team im weiteren Verlauf der Saison weiter auf Distanz halten zu können. Die Truppe von Flavio Briatore hat sich nämlich zum Ziel gesetzt die "Silbernen" zu ärgern und würde gerne in der Endabrechnung des Jahres auf dem dritten Platz auftauchen. Momentan hat McLaren-Mercedes diesen jedoch souverän inne. Ron Dennis Team hat derzeit 24 WM-Punkte zu Buche stehen, während Renault bislang 11 Zähler holen konnte. Mike Gascoyne, der Technische Direktor von RenaultF1, bestätigte jedoch schon einmal, dass sein Team für das Quasi-Heimspiel ebenfalls Verbesserungen parat halten wird.

