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Investoren aus Ericsson-Lager: Sauber druckst um Antworten
Teamchefin Monisha Kaltenborn weigert sich, Details des Longbow-Deals zu nennen - Ericsson behauptet, sich mit Geld nicht zu befassen: "Andere Optionen" für 2017
(Motorsport-Total.com) - Auch nach der Rettung des angeschlagenen Sauber-Teams bleibt die geschäftliche Lage der Truppe aus der Schweiz offenbar ein heikles Thema. Im Rahmen des Ungarn-Grand-Prix wollen sich die Verantwortlichen nicht dazu äußern, wer hinter dem Investor Longbow Finance steckt und ob es sich dabei um die Geldgeber Marcus Ericssons handelt. Teamchefin Monisha Kaltenborn bleibt darauf angesprochen sehr schmallippig: "Unser Partner ist Longbow und er sitzt in der Schweiz."
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Marcus Ericsson sitzt weiter im Cockpit, aber auch bei den Investoren im Boot? Zoom
Das lässt sich über den neuen Eigner von 100 Prozent der Sauber Holding problemlos im Internet recherchieren. Genau wie eine Verbindung des Longbow-Chefs Pascal Picci zu Ericsson-Förderer und Tetra-Pak-Gründer Ruben Rausing. "Davon weiß ich nichts. Ich beschäftige mich auch nicht viel mit diesen Dingen", gibt sich der schwedische Pilot unwissend - wofür er in der offiziellen Pressekonferenz manchen Lacher erntete, aber trotzdem auf seinem harten Schweigekurs blieb.
"Ich bin Rennfahrer und soll ein Auto so schnell wie möglich auf der Strecke bewegen. Wer das Team besitzt und wer das Geld reinsteckt, gehört nicht zu meinen Aufgaben", meint Ericsson selbst im Zeitalter der Paydriver. Sollte sich tatsächlich ein Gönner den Rennstall unter den Nagel gerissen haben, dürfte der 25-Jährige auch ohne einen Vertrag 2017 mit einem Sauber-Drive planen. Das streitet er jedoch ab.
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Kann aufatmen: Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn Zoom
Ericsson spricht sogar von anderen Optionen, die er evaluieren würde: "Wie alle, die keinen Deal für das kommende Jahr haben, hoffe ich auf Sauber. Mir gefällt, wie dort gearbeitet wird. Aber ich habe auch ein Auge auf andere Möglichkeiten geworfen." Welche das sind, lässt er offen und setzt damit eines von schon so vielen Fragezeichen hinter die vermeintliche Jubelgeschichte der Rettung.
Leidtragender der Gesichte könnte Teamkollege Felipe Nasr sein, dem an der Seite Ericssons harte Zeiten blühen könnten - und trotz finanzieller Unterstützung aus Brasilien gesunkene Chancen, sein Cockpit zu behalten. "Ich weiß es nicht", sagt er über die Hintergründe des Longbow-Deals. "Es gab immer Gerüchte, aber ich habe nie das Gesamtbild nie gekannt." Nasr begrüßt jedoch den Kauf, weil es so für ihn und die Angestellten in Hinwil weiter- und sportlich möglicherweise bergauf geht.
Kaltenborn unterstreicht, dass Aufwind winkt, wenn Sauber mit frischem Geld wieder entwickeln, produzieren und neue Teile mit an die Rennstrecken bringen kann: "Wir haben harte Zeiten hinter uns. Jetzt wollen die Eigner die gesamte Unternehmensgruppe stabilisieren und eine Basis schaffen, um wieder konkurrenzfähig zu sein. Wir wollen nicht da enden, wo wir jetzt stehen", erklärt die Teamchefin. Doch Ericsson selbst weiß: "Was es für die Zukunft bedeutet, müssen wir abwarten."