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Immer mehr Teams für Testbeschränkung
Um weitere Kosten zu reduzierten sprechen sich immer mehr Teams in der Formel 1 für eine Beschränkung der Testfahrten aus
(Motorsport-Total.com) - Trotz der bereits beschlossenen Sparmaßnahmen in der Formel 1, wonach ab 2004 jeder Fahrer nur noch einen Motor pro Grand-Prix-Wochenende verwenden darf, sind einige Teamchefs mit den bisherigen Maßnahmen zur Kostenreduzierung noch nicht zufrieden. Gerade die kleineren Teams, die weniger Sponsoreneinnahmen haben und weniger von den Fernsehvermarktungsgeldern von der SLEC bekommen, wünschen sich größere Sparmaßnahmen, um ihr überleben zu sichern.

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Musste 15 Prozent seiner Mitarbeiter entlassen: Eddie Jordan
"Wir müssen das Beste für die Show sicherstellen, aber wir müssen die Kosten senken, denn sonst wird es die Formel 1 nicht mehr lange geben", erklärte Jordan-Honda-Teamchef Eddie Jordan dem britischen Fachmagazin 'Autosport' und fordert schnelle Änderungen. Der Ire musste erst am Dienstag rund 15 Prozent seines Personals entlassen, da es offenbar nicht mehr finanzierbar war.
Auch Renault-Teamchef Flavio Briatore, der zwar mit dem französischen Automobilhersteller ein großes Werk im Hintergrund hat, sieht Handlungsbedarf. "Wir müssen auch an die kleinen Teams denken, denn auch sie braucht die Formel 1", fügte Flavio Briatore im britischen Fachmagazin hinzu.
Faure: "Warum wird der Freitag an einem Grand-Prix-Wochenende nicht zum Testtag?"
Eine Möglichkeit, um weitere Kosten in der Formel 1 zu reduzierten, ist die Beschränkung der Testfahrten, wie sie der Motorsportweltverband FIA im vergangenen Jahr vorgeschrieben hatte. Damals durfte in einer dreiwöchigen Pause im Sommer nicht getestet werden, außerdem wurden nach dem Saisonfinale bis Ende des Jahres jegliche Testfahrten verboten. Inzwischen möchte sich die FIA in die Testfahrten aber nicht mehr einmischen und überlasst eine eventuelle Beschränkung den Teams. Doch bisher kam es unter den Teams zu keiner Einigung.
RenaultF1-Präsident Patrick Faure meint, dass "Testfahrten ein absolutes Vermögen kosten", so der Franzose. "Man benötigt ein weiteres Team, um zu fahren, und man hat Reisekosten und extra Lkws. Die Testfahrten sind lebenswichtig, um Chassis und Motor ? besonders zum Beginn einer Saison ? abzustimmen. Aber warum wird nicht der Freitag an einem Grand-Prix-Wochenende als Testtag genutzt? Die Teams sind bereits vor Ort und Zuschauer sind auch dort. Die Autos könnten drei, vier oder sogar fünf Stunden fahren und es würde nur wenig Extrakosten geben. Das könnte eine Anzahl von Testtagen ersetzen, die momentan zu kostspielig sind. Jeder würde von dieser Regelung profitieren und man würde ein ausgeglichenes Feld haben."
Mosley: "Bei Testfahrten wird Geld aus dem Fenster geschmissen"
Auch FIA-Präsident Max Mosley hat sich unlängst für eine strenge Testfahrtenbeschränkung ausgesprochen. "Für mich wird bei Testfahrten nur Geld aus dem Fenster geschmissen", stellte der Brite klar. "Alle entwickeln ihr Auto weiter und der Abstand bleibt gleich. Vielleicht ist einer mal zwei Zehntelsekunden schneller, aber es sind Millionen, die umsonst ausgegeben werden."
Trotzdem möchte Max Mosley nicht einschreiten: "Die Teams müssen mit einer Beschränkung einverstanden sein." Bisher sollen vor allem die Top-Teams, die zum Teil mit zwei Testteams (wie Ferrari) zwischen den Rennen testen, gegen eine Reduzierung der Testfahrten gewesen sein, weshalb noch zu keiner Einigung gekommen ist.

