Hülkenberg: Versuchter Undercut kommt ihn teuer zu stehen

Wieso Nico Hülkenberg in Singapur nur ein mageres Pünktchen an Land zog, wie sich Renault verzockte und warum ihm bereits vor dem Rennen Böses schwante

(Motorsport-Total.com) - Eigentlich wollte Renault auf dem Stadtkurs in Singapur endlich wieder einmal die Muskeln spielen lassen, doch am Ende musste sich Nico Hülkenberg mit einem mageren Pünktchen begnügen. Auslöser dafür war, dass der Emmericher bereits in der 15. Runde zum einzigen Stopp hereinkam. "Wir haben früh gestoppt. Wir wollten einen Undercut durchziehen, was vielleicht ein bisschen zu früh und zu ambitioniert war", erklärt der Renault-Pilot. Fazit: "Hinterher ist man immer schlauer."

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso, Carlos Sainz, Nico Hülkenberg, Charles Leclerc, Marcus Ericsson

Beginn der Misere: Hülkenberg wird beim Start von Alonso und Sainz überholt Zoom

Ein Grund für die aggressive Strategie war auch der mäßige Start, der Hülkenberg zwei Plätze kostete. "Ab diesem Moment sind wir einem Rückstand hinterhergelaufen", gibt er zu. "Das ist uns teuer zu stehen gekommen."

Durch den frühen Stopp wurde Hülkenberg zum Leidensgenossen seines Ex-Force-India-Teamkollegen Sergio Perez, der bereits vor ihm auf Williams-Pilot Sergei Sirotkin aufgelaufen war. "Sirotkin war ziemlich langsam und hat uns viel Zeit gekostet", klagt Hülkenberg. "Als sie dann kollidiert sind, konnte ich profitieren und habe den Platz gewonnen."

Nico Hülkenberg

Nur ein WM-Punkt: Hülkenberg hatte sich von Singapur mehr erhofft Zoom

Der Renault-Pilot zeigte im Gegensatz zu Perez ein starkes Manöver gegen Sirotkin und überholte den Russen auf der Außenbahn. Dennoch sagt er: "Das war nicht unser bestes Rennen, aber mit den Hypersofts war uns das klar. Leider kam es dann auch wirklich so." Der Grund: Der Renault-Pilot hatte durch seinen zehnten Platz im Qualifying keine freie Reifenwahl und musste daher früher als die auf Ultrasoft-Reifen gestarteten Verfolger stoppen.

Was möglich gewesen wäre, zeigte der direkt hinter ihm gestartete McLaren-Pilot Fernando Alonso, der von der freien Reifenwahl profitierte und auf Platz sieben kam. Und auch der auf Platt zwölf gestartete Teamkollege Carlos Sainz wurde immerhin Achter. Ob Hülkenberg das Pünktchen trotzdem mitnimmt? "Das muss ich wohl!", lacht er. "Gerne hätte ich aber auch vier oder sechs mitgenommen. Vom Auto her wäre das möglich gewesen."

Im Kampf um Platz vier in der Konstrukteurs-WM war Singapur trotz der verpassten Gelegenheit gar kein so schlechter Boden: Während Sainz und Hülkenberg immerhin fünf Punkte holten, ging die Haas-Truppe leer aus: Auch Romain Grosjean bezahlte dafür, es ins Q3 geschafft zu haben und handelte sich im Duell mit Sirotkin sogar eine Strafe ein. Renault liegt nun 15 Punkte vor dem US-Team.

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