Honda: Mit Spa-Update auf Ferrari-Niveau?
Honda will mit der neuen Ausbaustufe des Formel-1-Antriebs mit Ferrari gleichziehen - Motorenprobleme wirkten sich auch auf das Chassis aus
(Motorsport-Total.com) - Bei McLaren-Honda herrscht in der Formel 1 derzeit Aufbruchstimmung. Nachdem Fernando Alonso mit Platz fünf beim Grand Prix von Ungarn das bisher beste Saisonresultat für die britisch-japanische Kombination eingefahren hatte, blickt das Team zuversichtlich auf die zweite Hälfte der Formel-1-Saison 2015, die am kommenden Wochenende mit dem Grand Prix von Belgien in Spa-Francorchamps beginnt.
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McLaren-Honda will in Spa an den fünften Platz von Ungarn anknüpfen Zoom
Und dort dürfen sich Alonso und Jenson Button auf eine neue Antriebseinheit freuen, denn Honda setzt in Belgien ein überarbeitetes Aggregat ein. Und mit der intern Mk 3 genannten Ausbaustufe will der japanische Hersteller einen großen Schritt nach vorne machen. "Mk 3 wird auf dem selben Niveau wie Ferrari sein, das ist zumindest unser Ziel und wäre ein gewaltiger Fortschritt", sagt Motorenchef Yasuhisa Arai im Gespräch mit 'Autosport'. "Mit Mk 4 wollen wir dann das Niveau von Mercedes erreichen."
Diese nächste Ausbaustufe wird allerdings erst in nächsten Jahr zum Einsatz kommen, befindet sich aber schon in der Entwicklung. Nach der Mk-3-Version, bei der laut Arai vor allem der Verbrennungsmotor in wesentlichen Punkten überarbeitet wurde, sind in dieser Saison von Honda nur noch Detailverbesserungen geplant.
Mit dem neuen Antrieb hofft McLaren-Honda endlich regelmäßig aus eigener Kraft in die Punkteränge fahren zu können und so die sportliche Krise zu überwinden, die für die Beziehung zwischen McLaren und Honda eine Belastungsprobe ist. Diese zeigt sich auch an der nicht einheitlichen Kommunikation der Partner aus Großbritannien und Japan.
Während McLaren bisher immer betont hatte, das Chassis des MP4-30 sei eines der besten im Feld des Jahrgangs 2015, erklärt Arai nun, das Auto habe "keinen so guten mechanischen Grip oder Aerodynamik. Zu Red Bull ist immer noch eine große Lücke. Wir haben uns die GPS-Daten angeschaut. Das Aerodynamik-Paket muss noch besser abgestimmt werden. Das betrifft die Winkel der Flügel, die Fahrzeughöhe und die Einstellungen der Radaufhängungen", so der Japaner.
Allerdings nimmt Arai das, zum Teil, auch auf seine Kappe. Durch die mangelnde Zuverlässigkeit bei den Testfahrten im Winter hätten viele Entwicklungsschritte beim Chassis nicht dann durchgeführt werden können, sodass man sie während der laufenden Saison nachholen musste. Und auch dann seien die Voraussetzungen anfangs alles andere als optimal gewesen.
"Wir wussten zu Beginn der Saison, dass es ein Kühlungsproblem gab. Deshalb mussten wir die Leistung deutlich drosseln", sagt Arai. Durch die kompakte Bauweise der Antriebseinheit sei die Wärmeableitung ein großes Problem gewesen, was sich vor allem negativ auf die MGU-K und MGU-H ausgewirkt habe. Mittlerweile ist diese Baustelle aber behoben. "In Ungarn hatten wir endlich keine Probleme mehr und ein gutes Paket", stellt Arai zufrieden fest.