Haug sitzt so fest wie eh und je im Mercedes-Sattel

Ganz spurlos ist die Saison nicht an Mercedes-Sportchef Norbert Haug vorbeigegangen, von einer Ablöse kann aber keine Rede sein

(Motorsport-Total.com) - Mit Platz sieben bei den Fahrern und Platz fünf bei den Konstrukteuren als Ausbeute eines Jahres kann ein Konzern wie Mercedes nicht zufrieden sein. Gemeinsam mit Partner McLaren hat man es versäumt, zu Saisonbeginn ein siegfähiges und vor allem zuverlässiges Auto hinzustellen, was zu einer sportlichen Krise führte, die erst im August bewältigt werden konnte.

Titel-Bild zur News: Norbert Haug

Bleibt trotz aller Gerüchte weiterhin bei Mercedes: Sportchef Norbert Haug

Steht ein Team vor solchen Schwierigkeiten wie McLaren-Mercedes über weite Strecken des Jahres 2004, so kommt es gerade in einem schnelllebigen Geschäft wie der Formel 1 rasch zu Personaldiskussionen. Diese betrafen auch Mercedes-Sportchef Norbert Haug, der sich davon aber nach wie vor unbeeindruckt zeigt. Er habe "niemals" Zweifel an seiner Arbeit gehabt, erzählte er unseren Kollegen von 'Sport1': "Wer zu seinem Team steht, wird nicht aufgeben, wenn es schwierig wird."#w1#

Haug ist sich sicher, fest im Sattel zu sitzen

Bei Mercedes soll es sowieso nie Diskussionen über seine Person gegeben haben, ließ er schon in Japan wissen: "Darüber wird seit Jahren geschrieben, aber passiert ist nie etwas. Wer sich selbst davon überzeugen will, soll einfach bei Mercedes-Benz in Stuttgart anrufen." Der ehemalige Journalist gilt als Integrationsfigur bei den "Silberpfeilen" und dürfte daher tatsächlich nicht ernsthaft zur Diskussion stehen.

Aufgekommen sind die Gerüchte durch den Wechsel an der motorsportlichen Führungsspitze von DaimlerChrysler: Vorstandsmitglied Dr. Jürgen Hubbert, der das Motorsportprogramm jahrelang betreut hat, verabschiedete sich kürzlich in die Rente und wurde durch Eckhard Cordes ersetzt. Daraufhin kamen sofort Spekulationen über Haugs Position auf, weil Hubbert stets als einer seiner engsten Vertrauten im Konzern galt.

Berger will noch nicht aus der Zwischenrente zurückkommen

Als möglicher Nachfolger des 52-Jährigen wurde Gerhard Berger gehandelt, früher ausgerechnet beim Erzrivalen BMW Sportchef, doch der verspürt wenig Lust, schon jetzt in die Formel 1 zurückzukehren: "Das sind und bleiben vorerst alles Gerüchte. Ganz ehrlich, derzeit juckt es mich nicht in den Fingern", sagte er der 'Bild'-Zeitung. Und gegenüber 'Tuttosport' versicherte der Österreicher: "Momentan ist die Zeit nicht reif."

Dies könnte sich jedoch schnell ändern: Zwar erscheint ein Engagement bei Mercedes höchst unwahrscheinlich, doch falls sein Freund Dietrich Mateschitz tatsächlich mit 'Red Bull' den Jaguar-Rennstall übernimmt, wäre Berger der logische Teamchef. Grundsätzlich abgeneigt ist er jedenfalls nicht: "Wenn mich Didi nächste Woche ruft, werde ich nein sagen, denn in diesem Jahr will ich mein Familienleben genießen. Nächstes Jahr schaut es aber anders aus."