Hamilton: "Der beste Wagen aller Zeiten"
Lewis Hamilton ist erstaunt von seiner Bilanz in den vergangenen vier Rennen - Große Hoffnungen für den Grand Prix in Hockenheim
(Motorsport-Total.com) - Eigentlich wollte McLaren die britischen Fans beim Heimspiel in Silverstone mit einem Doppelsieg verwöhnen, doch dieses Vorhaben scheiterte am Speed von Red Bull. Die neuesten Updates am MP4-25 funktionierten noch nicht nach Wunsch, daher rüstete man am Freitagabend wieder zurück. Mit der alten Version lief es vor allem für Lewis Hamilton bestens. Der Champion von 2008 fuhr auf Rang zwei und sicherte die Spitze in der Gesamtwertung ab. Im Interview lobt der Brite seinen Wagen.
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Lewis Hamilton ist von seinem aktuellen McLaren-Mercedes MP4-25 begeistert
Frage: "Lewis, du hast in den vergangenen vier Rennen 86 Punkte von 100 möglichen Zählern geholt. Es läuft also derzeit nicht schlecht, oder?"
Lewis Hamilton: "Wow, 86 von 100? Das sind ja 86 Prozent. Solche leichten Aufgaben habe ich zu Schulzeiten geliebt (lacht). Das klingt aber natürlich wirklich gut. Ich kann diese Resultate aber nur einfahren, weil unser Auto so gut ist. Mein Wagen von 2008 war fantastisch. Auch wenn wir jetzt nicht ganz so schnell wie Red Bull sind, so empfinde ich den diesjährigen Wagen trotzdem als den besten, den ich jemals in der Formel 1 fahren durfte."#w1#
"Man kann den Wagen einfach perfekt auf der Linie halten. Vor allem in den richtig schnellen Ecken lenkt der Wagen immer genau dorthin, wo ich ihn hin haben will. Als Fahrer gibt dir das unheimlich viel Selbstbewusstsein. Man muss sich eben keine Sorgen um das Auto machen, kann sich also ganz auf das Fahren konzentrieren. Am Sonntag in Silverstone habe ich mir die Seele aus dem Leib gefahren."
"Mir war klar, dass unser Auto nicht ganz so schnell ist wie das von Mark. Aber ich habe alles gegeben und hatte richtig Spaß im Rennen. Und wenn man Spaß hat, dann kommen die Ergebnisse von ganz allein. Ich bin einfach zurzeit extrem glücklich. 86 von 100 möglichen Punkten - ich kann das kaum fassen!"
Frage: "Du hast gesagt, du hättest ein solches Fanspektakel vorher noch nie erlebt. War der britische Grand Prix also einzigartig?"
Hamilton: "Es war wirklich unglaublich. Wenn man abseits des Rennen nur mal in Silverstone war, dann kann man das bestimmt nicht nachvollziehen. Silverstone ist einer dieser Orte, die am Grand-Prix-Wochenende erst richtig erwachen. Die Atmosphäre ist deutlich spürbar. Ich liebe das jedes Jahr aufs Neue. In diesem Jahr fühlte es sich aber noch intensiver an als sonst."
"Jeden Tag bin ich zur Boxenmauer gegangen und habe den Fans zugewinkt. Es war unfassbar, wie sie unser Team unterstützt haben. Hoffentlich haben all diese Fans ein fantastisches Rennwochenende erlebt. Das Wetter war perfekt, das Rennen war großartig und es gab für uns ein tolles Ergebnis. Hoffentlich können Jenson und ich im kommenden Jahr wiederkommen und einen Doppelsieg holen. Dann würden die Fans toben. Wäre das nicht großartig?"
Frage: "Es wurde viel darüber gesprochen, dass ihr nach den Tests mit dem neuen Diffusor am Freitagabend wieder zurückgerüstet habt. Wie sehr hat das die Vorbereitung auf das Rennen behindert?"
Hamilton: "Im Prinzip hat das bedeutet, dass wir im Vergleich zu den anderen Teams einen ganzen Tag eingebüßt haben. Aber verschwendet war der Tag dennoch nicht, weil wir über die neuen Teile viel gelernt haben. Wir können hoffentlich in naher Zukunft mehr Nutzen daraus ziehen."
"Man könnte meinen, wir hätten also am Samstagmorgen bei Null beginnen müssen. Das stimmt aber nicht, weil Gary (Paffett; Anm. d. Red.) am Freitagabend noch viel im Simulator gearbeitet hat. Die haben dort in der Fabrik großartige Arbeit geleistet und unser Rennwochenende gerettet. Denn als wir am Samstagmorgen losfuhren, hatten wir aus dem Stand ein gutes Auto. Auf deren Daten konnte man sich voll verlassen."
"Das war ein tolles Beispiel dafür, wie man mit Teamarbeit den Karren aus dem Dreck ziehen kann. Das Ergebnis war, dass wir im Rennen ein Resultat eingefahren haben, das so niemand für möglich gehalten hätte. In den nächsten Tagen müssen wir nun intensiv daran arbeiten, dass wir den neuen Diffusor möglichst schnell wieder ans Auto bekommen. Ich schätze, das wir sich beim Rennen in Deutschland positiv auswirken. Die Jungs in der Fabrik arbeiten schon hart an der Lösung. Ich bin sicher, dass es bald funktionieren wird."