Guanyu Zhou über die ersten Punkte des Jahres: Wäre das früher passiert, dann ...

(Motorsport-Total.com) - Guanyu Zhou kann sein Glück kaum fassen! Es schien fast aussichtslos, dass Sauber in diesem Jahr noch einmal in die Punkteränge fahren würde, doch beim Großen Preis von Katar überquerte der Chinese die Ziellinie als Achter - und holte damit nicht nur vier Punkte für die WM-Wertung, sondern das beste Ergebnis seiner Formel-1-Karriere!

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Guanyu Zhou sammelte in der Nacht von Katar die ersten Saisonpunkte Zoom

Zwar schob sich Zhou damit in der Fahrerwertung an Liam Lawson (Racing Bulls) vorbei, sein Sauber-Cockpit verliert der 25-Jährige im nächsten Jahr aber trotzdem! "Ich hätte wahrscheinlich eine bessere Chance gehabt, nächstes Jahr in der Startaufstellung zu stehen, [wenn das Ergebnis früher gekommen wäre], aber ich sehe es nicht als Enttäuschung an", meint der Chinese.

"Ich nehme es, wie es manchmal im Leben kommt", ergänzt der aktuelle Sauber-Pilot, für den das Ergebnis von Katar "auch eine Erleichterung war, denn mental war die Saison einfach so anstrengend. Für mich ist es eigentlich eine gute Möglichkeit, ein Jahr Pause zu machen und auf eine Chance zu warten, hoffentlich nächstes Jahr, und wenn nicht, dann im Jahr darauf."

Zhou träumt weiter von der Formel 1

Den Traum von der Königsklasse hat Zhou längst nicht aufgegeben. "Ich warte darauf, und ich glaube, das Wichtigste beim Verlassen der Formel 1 ist, die letzten Rennen so gut wie möglich zu fahren. Ich denke, das konnte ich zeigen und dafür bin ich dankbar."

"Die Leute erinnern sich immer an die letzten Rennen. Es spielt keine Rolle, ob ich bei meinem Debüt in die Punkte fahre oder nicht", hofft der Chinese, dass er in den letzten beiden Rennen den Eindruck von seinem fahrerischen Können noch einmal verbessern kann. "Wenn man die Formel 1 mit einer schlechten Erwartungshaltung verlässt, ist es nicht gut für die Zukunft, wenn man zurückkommt."

"Ich freue mich für das Team, dass ich ein paar Punkte geholt habe, und dann auch für mich selbst, das ist der beste Weg, um eine Botschaft ins Fahrerlager zu senden. Ich hoffe, dass ich eine weitere Chance bekomme. Nicht in der nächsten Saison, aber in der übernächsten. Wir werden sehen."

Zhou zum "Fahrer des Tages" gewählt

Die Zuschauer honorierten die Leistung des Sauber-Piloten bereits, immerhin wurde er nach dem Rennen zum "Fahrer des Tages" gewählt. Sein Ingenieur hatte damit offenbar ebenso wenig gerechnet wie Zhou selbst, weshalb der Chinese erst nach der Auslaufrunde davon erfuhr.

"Ich dachte, dass ich in Schanghai vielleicht eine Chance bekomme, aber das war nicht der Fall, was ein bisschen enttäuschend ist", verrät der Sauber-Pilot, für den der Erfolg in Katar "wohlverdient ist, und ich danke den Fans, die für mich gestimmt haben. Es war einfach ein tolles Wochenende und ich bin wirklich glücklich."

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Zhou beendet die Saison 2024 mit mindestens vier WM-Punkten Zoom

Dass es überhaupt zu einem Punkteergebnis reichen würde, damit hatte Zhou nach dem Start nicht unbedingt gerechnet, nachdem er eine "chaotische erste Runde" erlebt hatte. Schon vor dem Start hatte der Sauber-Pilot offenbar ein technisches Problem mit dem Getriebe, weshalb er zwei Positionen verlor und dann auch noch von Stroll "gedivebombed" wurde.

"Ich habe dem Team gesagt, dass ich das wiedergutmachen werde, und das haben wir dann auch gemacht", schmunzelt der Chinese. "Es war ein intensives Rennen, mit sehr wichtigen Momenten, in denen ich einige Fahrer überholen konnte, und dann noch einmal am Ende beim letzten Safety-Car-Restart."

Zwar war an Fernando Alonso (Aston Martin) letztlich kein Vorbeikommen mehr, doch immerhin konnte der Sauber-Pilot noch Kevin Magnussen (Haas) hinter sich lassen. "Wir wussten, dass wir an diesem Wochenende die beste Chance der Saison hatten, und die haben wir genutzt."

Bottas: Schlechtes Rennen und wieder keine Punkte

Sein Teamkollege Valtteri Bottas verpasste dagegen die Punkteränge. Der Finne musste einem Dreher von Lawson ausweichen und zog sich dabei offenbar einen Schaden am Unterboden zu. "Ich glaube, es lief einfach alles gegen mich", zieht der ehemalige Mercedes-Pilot ein enttäuschendes Fazit.

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Valtteri Bottas musste Lawson ausweichen - der Anfang vom Ende ... Zoom

"Natürlich haben wir vor dem Rennen entschieden, dass derjenige, der vorne ist, die optimale Strategie bekommt und der andere eine Hilfsstrategie", spielt Bottas darauf an, dass sich das Sauber-Team vor allem auf den besser platzierten Zhou konzentrierte.

"Und auch der Zeitpunkt des Safety-Cars war für mich denkbar schlecht", erinnert der Finne, der trotz des schlechten Rennverlaufs als Elfter sein persönlich bestes Saisonergebnis einfuhr. Das zeigt, was möglich gewesen wäre.

Zhou erstmals mit neuem Ugrade-Paket

Doch warum war Sauber plötzlich in der Lage, in die Punkte zu fahren? "Es ist nicht nur das Upgrade-Paket, das sich wirklich extrem verändert hat, sondern es war das erste Mal in dieser Saison, dass wir beide Autos mit dem neuen Paket im selben Rennen hatten", vermutet Zhou.

"Normalerweise bin ich ein paar Rennen später dran, und wenn ich es dann hatte, hatten alle anderen Teams schon den nächsten Schritt, sodass ich immer hinterher war und aufholen musste", erklärt der Chinese. "Jetzt kann ich mich einfach so hineinversetzen, wie ich es kann und will, und mich mit dem Auto wohlfühlen."

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Fotostrecke: Doha: Die Fahrernoten von Marc Surer und der Redaktion

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"Ich denke, das Auto wird nächste Saison viel besser sein als dieses Jahr, aber ich versuche, es [noch] zu genießen", bleibt der Sauber-Pilot trotz seines bevorstehenden Formel-1-Aus positiv. Für Teamkollege Bottas kommen die Fortschritte hingegen "sehr spät" in der Saison.

Bottas in der Saison 2024 punktelos

"Ich habe noch ein Rennen vor mir, und ich hoffe, dass wir auch in Abu Dhabi kämpfen können", sagt der Finne, dessen Ergebnis in Katar sinnbildlich für die gesamte Saison steht. "Dieses Rennen fasst für mich die Saison zusammen, es hat einfach nicht funktioniert."

"Niemand will das Team sein, das keine Punkte holt, also ist zumindest dieser Fluch gebrochen", sagt Bottas, der selbst noch keine WM-Punkte sammeln konnte, was für ihn "nicht so toll" und nun "das wichtigste Gefühl" sei.

Auch deshalb konnte sich der Finne unmittelbar nach seinem persönlichen Katar-Desaster noch nicht für das Team freuen. "Aber das werde ich. Jeder hat zumindest diese paar Punkte [von Zhou] verdient. Es war eine extrem harte Saison, aber im Moment bin ich einfach enttäuscht über mein Rennen."