• 08.10.2015 16:09

  • von Ryk Fechner

Grosjean: Top-10-Lauf im Quali, trotzdem Vorfreude auf Haas

Lotus-Formel-1-Pilot Romain Grosjean ist sicher, mit dem Teamwechsel zu Haas zur Saison 2016 den richtigen Schritt zu gehen - Menschlich vermisst er Enstone bereits

(Motorsport-Total.com) - Seit dem Rennen von Suzuka 2015 ist es in Stein gemeißelt, dass Romain Grosjean zu Gunsten von Formel-1-Neueinsteiger Haas die Mannschaft verlässt, die derzeit unter dem Teamnamen Lotus firmiert. Zwischen 2002 und 2009 war das Team aus Enstone als Renault-Werksteam unterwegs, welches aus Benetton hervorging. Noch 2009 bestritt Grosjean als Ersatz für Nelson Piquet jun. seine ersten Rennen für die Mannschaft, doch es sollte bis 2012 dauern, bis der Franzose ein Stammcockpit bei Lotus bekam.

Titel-Bild zur News: Romain Grosjean

Grosjean verlässt Enstone mit einem lachenden und einem weinenden Auge Zoom

"Emotional wird es ziemlich schwierig, Enstone zu verlassen, da ich zehn Jahre dort verbracht habe. Fernando (Alonso; Anm. d. Red.) weiß wie das da im Team ist", erzählt Grosjean auf der Pressekonferenz zum Großen Preis von Russland 2015 über seine zwischenmenschlichen Erfahrungen bei seiner bisherigen Stammmannschaft, für die er auch als Testfahrer tätig war.

Durch den menschlichen Zusammenhalt sei es zuletzt auch gelungen, sich regelmäßig für die Top 10 zu qualifizieren, obwohl sich die finanzielle Zukunft von Lotus schwierig gestaltet. Sollte Renault sich nicht wie geplant in letzter Sekunde dagegen entscheiden, seine einstige Werksmannschaft zurückzukaufen, könnte auch das finanzielle Aus drohen.

"Ich denke, dass es sehr clever ist, wie Haas seinen Formel-1-Einstieg plant." Romain Grosjean

"Das Team in Enstone eines, was vereint zusammensteht", erklärt Grosjean, wie er trotz der finanziellen Schwierigkeiten des Teams auf die Qualifikationen konzentrieren konnte. "Ich glaube, das witzigste war die Hospitality in Japan", ist er amüsiert über den Fakt, dass das Team in Suzuka nicht imstande war, die eigenen Teammitglieder zu versorgen und Bernie Ecclestone die Mechaniker in seinen teuren Paddock Club einlud, um sich zu versorgen.


Fotos: Fahrerbekanntgabe von Haas


"Wir wollen Rennen fahren, die Gelegenheiten nutzen und das tun wir. Das ganze drum herum zu vergessen, ist der Schlüssel dazu. Das haben wir gut und mit etwas Humor hinbekommen. Jetzt bleiben noch fünf Rennen, da können wir hoffentlich gut abschneiden", ergänzt Grosjean, der 27 seiner bisher 44 WM-Zähler der Saison 2015 in den zurückliegenden sechs Rennen holte (zum WM-Stand). Dennoch will er mit Haas sportlich auf zu neuen Ufern.


Großer Preis von Russland

"Ich denke, dass es eine gute Gelegenheit war, zu Haas zu gehen", bekräftigt der 29-Jährige seinen Entschluss und hofft auf "drei erfolgreiche" Jahre. "Ich denke, dass es sehr clever ist, wie Haas seinen Formel-1-Einstieg plant. Sie sind in diesem Geschäft (im Rennsport; Anm. d. Red.) sehr erfolgreich gewesen, waren erfolgreich in der NASCAR. Sie gehen an der Seite des vielleicht größten Teams der Formel 1 diesen Schritt", meint Grosjean damit die technische Unterstützung und Motoren-Ausstattung durch Ferrari: "Also macht das alles Sinn. Für mich kann die neue Erfahrung mit einem amerikanischen Team sehr sehr schön werden."