Gewichtsreduktion wird für Williams zum teuren Spaß

Williams muss mit seinem Boliden kräftig Gewicht verlieren, doch das geht mächtig ins Geld - Das Team muss abwägen, bei welchen Teilen sich eine Lösung lohnt

(Motorsport-Total.com) - Williams bastelt weiter daran, sein übergewichtiges Auto leichter zu machen. Rund 14 Kilogramm soll der FW46 immer noch zu schwer sein, obwohl man bereits ebenso viele Kilos abspecken konnte - das kostet fast eine halbe Sekunde pro Runde an Zeit und macht Alexander Albon und Logan Sargeant das Leben schwer.

Titel-Bild zur News: Logan Sargeant (Williams FW46) beim Formel-1-Rennen in Montreal 2024

Der Williams FW46 ist weiterhin mehrere Kilogramm zu schwer Zoom

Viele Updates zielen daher aktuell darauf ab, den Williams leichter zu machen. Beim Rennen in Kanada hat Rennstall Änderungen an der hinteren Aufhängung vorgenommen - natürlich dienen auch die primär der Gewichtsreduzierung.

"Wir versuchen einfach Gewicht zu sparen, wo wir können", sagt Technikchef Pat Fry. "Es ist hart, das aus dem Auto zu bekommen, aber wir arbeiten daran, was gut ist."

Dafür nimmt der Rennstall viele Bereiche des Autos noch einmal unter die Lupe. "Es ist überall verteilt", sagt Fry. "Das ist niemals eine simple Lösung. Es gibt überall Dinge, die du dir anschauen musst. Und das ist das Blöde beim Gewicht: Wenn du es am Anfang nicht richtig hinbekommst, dann ist es wirklich schwierig, es aus dem Auto zu bekommen."

Das Problem: Das kostet natürlich alles Geld, was in anderen Bereichen der Entwicklung dann fehlt. "Wenn du es beim ersten Mal richtig machst, musst du es nicht noch einmal machen, oder?", sagt er. "In gewisser Weise mussten wir aufgrund von Schäden ohnehin neue Teile machen, von daher sind es nicht volle Kosten, aber natürlich hat alles seinen Preis."

"Du musst einfach vernünftig sein, was du erreichen und was du dir leisten kannst", sagt Fry. "Du kannst nicht alles für die letzten zehn Gramm hier und 30 Gramm da neu designen. Du musst auf Komponenten schauen, wo du 200 oder 900 Gramm oder was auch immer herausholen kannst."

Und das, so der Technikchef, sei ein langwieriger Prozess, der das Team wohl für den Rest des Jahres beschäftigen wird. "Wir haben noch einen langen Weg vor uns", sagt er. "Wir machen vernünftige Fortschritte, aber es ist ein nicht endender Kampf. Und wenn du Dinge reparierst, dann werden sie schwerer. Du musst in Wahrheit also noch mehr finden."

Schäden kosten Zeit und Geld

Denn das war bislang in dieser Saison auch ein Problem für Williams. Der Rennstall musste in den ersten Rennen der Saison viele Schäden hinnehmen, die für das angesprochene höhere Gewicht, aber auch für hohe Kosten gesorgt haben.


Da wäre in erster Linie der Unfall von Alexander Albon in Australien, durch den der Rennstall nur mit einem Auto antreten konnte. Auch in Japan verunfallte der Thailänder, hinzu kamen Unfälle von Logan Sargeant in Suzuka oder Miami.

"Ja, das ist schon massiv", sagt Fry über die Kosten. "Auch das Chassis von Melbourne nach Hause zu fliegen, um es zu reparieren, ist nicht günstig. Und das kommt halt hinzu: Du versuchst Gewicht zu reduzieren, du versucht Upgrades zu bringen und du musst die Teile ersetzen, die du kaputtmachst."

Weitere Upgrades folgen

Apropos Upgrade: Im vergangenen Jahr hatte Williams in Kanada sein letztes großes Upgrade der Saison gebracht, doch dieses Jahr soll die Entwicklung noch etwas weitergehen. Fry verspricht: "Es kommt noch eine Menge, um ehrlich zu sein."

"Wir wurden durch die ganzen Schäden ein wenig zurückgeworfen, aber es kommen noch ein paar große Schritte." Bei welchen Rennen verrät Fry aber nicht. "Aber es kommen noch vernünftige Schritte. Das ist gut."