GP Ungarn
Budapest-Freitag in der Analyse: Duell zwischen Red Bull und McLaren?
Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Marko: Duell zwischen Red Bull und McLaren +++ Mercedes: Bei Hitze läuft es nicht +++ Leclerc: Schaden nicht zu schlimm +++
Feierabend
Hier ist für heute Schluss, aber für euch geht es später wie gewohnt noch mit der großen Tagesanalyse weiter. Kevin Scheuren und Christian Nimmervoll melden sich ab 22:00 Uhr live auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de.
Hier sind wir morgen mit einer neuen Tickerausgabe zurück. Das Qualifying auf dem Hungaroring steht dann um 16:00 Uhr auf dem Plan, vorher bereits ab 12:30 Uhr das dritte und letzte Training.
Viel Spaß später noch mit unserer Liveanalyse und bis dann!
Noch Luft nach oben bei Alpine
Auch die Franzosen hoffen, dass es nach P14 und P16 heute noch nach vorne gehen kann. Ocon erklärt: "Insgesamt war es ein schwieriger Freitag, an dem das Auto nicht ganz so funktionierte oder sich so verhielt, wie wir es wollten, nachdem wir in beiden Sessions einige Experimente ausprobiert haben."
"Wir haben ein wenig mit der allgemeinen Balance und dem Grip zu kämpfen, sowohl auf den kurzen als auch auf den langen Runs. Das Auto fühlte sich mit viel Benzin besser an, aber wir müssen uns in allen Bereichen verbessern, wenn wir für den Rest des Wochenendes konkurrenzfähig sein wollen", betont er.
Teamkollege Gasly sieht es ähnlich und erklärt: "Das Auto hat sich heute nicht gut angefühlt. Wir müssen über Nacht noch viel an der Balance und der Abstimmung des Autos arbeiten. Deshalb wird die Arbeit im Simulator heute Abend sehr wichtig sein. Wir müssen den Sweet Spot des Autos auf dieser Strecke noch finden."
Doch wenn das gelingt, kann es womöglich etwas nach vorne gehen.
Sauber: Besser als das Ergebnis aussieht?
Zhou wurde heute Letzter, betont jedoch: "Das Auto fühlte sich heute direkt aus der Box heraus ziemlich gut an. [...] Meine Rundenzeit hätte für P10 reichen können, wenn ich diesen Moment in Kurve 4 nicht gehabt hätte."
"Ich bleibe vorsichtig, denn es ist erst Freitag, aber ich habe das Gefühl, dass wir im Vergleich zu den vergangenen Wochenenden in einer viel besseren Position sind", so der Chinese.
"Das könnte uns erlauben, unsere Rivalen im Qualifying herauszufordern und am Sonntag um eine Top-10-Platzierung zu kämpfen, wenn wir ein gutes Rennen haben", hofft Zhou.
Teamkollege Bottas wurde Elfter und erklärt: "Es hat eine Weile gedauert, bis wir die neuen Teile, die wir dieses Wochenende dabei haben, im FT1 so zum Laufen gebracht haben, wie wir es wollten."
"Nach einer Feinabstimmung des Setups im FT2 konnten wir etwas mehr Leistung und eine positive Richtung finden, an der wir für morgen arbeiten können", so der Finne, der ebenfalls glaubt, dass Sauber "in einer besseren Position als zuletzt" ist.
Was war bei Tsunoda los?
Der Japaner fuhr in FT2 nur 13 Runden und wurde Vorletzter. Renndirektor Alan Permane berichtet: "Es war ein halbwegs guter Tag für unser Team. Leider hatte Yukis Auto im FT2 ein Problem mit der Abstimmung der Vorderradaufhängung."
"Wir haben herausgefunden, was das Problem war, aber wir konnten es nicht rechtzeitig beheben, so dass er heute Nachmittag quasi kein FT2 hatte", so Permane, der erklärt, dass immerhin Teamkollege Ricciardo "schnell und konkurrenzfähig" ausgesehen habe.
Der Australier beendete den Tag auf P8, weshalb Permane erklärt: "Es war ein etwas frustrierender, aber überwiegend vielversprechender Tag."
So heiß wie seit 2018 nicht mehr
Apropos Hitze: Pirelli hat heute in FT1 in der Spitze eine Streckentemperatur von 59,7 Grad gemessen. Die Italiener erklären dazu, noch heißer sei es zuletzt 2018 in Ungarn (60 Grad) und 2016 in Malaysia (61 Grad) gewesen.
Zu den Reifen erklärt Chefingenieur Simone Berra: "Die drei Mischungen verhielten sich so, wie es die Simulationen erwarten ließen. C3 [Hard] und C4 [Medium] scheinen sich am besten für ein Rennen zu eignen, bei dem der thermische Abbau der Schlüsselfaktor sein wird."
"Der C5 [Soft], der auf einer fliegenden Runde deutlich schneller ist und einen Leistungsunterschied von etwa sechs bis sieben Zehnteln zum C4 aufweist, muss sorgfältig gemanagt werden, um sein ganzes Potenzial auszuschöpfen", so Berra.
Zur Anzahl der Stopps am Sonntag sagt er nichts. Im Vorjahr fuhren jedoch alle Piloten mit zwei Boxenstopps durch.
Mercedes: Bei heißen Temperaturen läuft's nicht
P5 und P7 heute nur für Mercedes, und Hamilton erklärt, dass es "kein guter Tag" gewesen sei, denn: "Das Auto hat sich von der Abstimmung her nicht gut angefühlt. Aber ich denke, wir haben eine Idee, warum das so ist, und wir werden einfach über Nacht daran arbeiten."
Insgesamt sei das Feld "relativ eng", betont er und erklärt: "Ich glaube, wir konnten heute nicht das Tempo der anderen Jungs fahren, aber das Tempo beim Longrun war am Ende ziemlich gut. Es fühlte sich einfach so schlimm an wie sonst, wenn es heiß ist."
Auch Teamkollege Russell erklärt: "Wir scheinen bei diesen sehr heißen Bedingungen nicht ganz so konkurrenzfähig zu sein, und das müssen wir verstehen." Andrew Shovlin erklärt, es sei trotzdem "ein produktiver Tag" gewesen.
"Die Balance auf einer Runde ist noch nicht da, wo wir sie brauchen, aber wir haben noch Zeit, um über Nacht und morgen im FT3 daran zu arbeiten. Es gibt viele Bereiche, in denen wir sowohl auf einer einzelnen Runde als auch auf Longruns etwas mehr Pace finden können", betont er.
Marko: Duell zwischen Red Bull und McLaren
Helmut Marko sieht Red Bull für das Wochenende gut aufgestellt und erklärt bei Sky: "Wenn ich die Longruns hernehme, dann schätze ich, es ist zwischen McLaren und uns."
Mercedes dagegen sei wohl kein Gegner, "wenn es normale Rennverhältnisse sind", so Marko, der erklärt: "Wenn's keine grüne Strecke ist und die Temperaturen nicht niedrig sind, dann sind ihre Stärken doch reduziert."
Über das eigene Update sagt er: "Wir sind noch nicht ganz zufrieden mit der Balance, aber wenn wir die Longruns hernehmen waren wir absolut vorne dabei."
"Und wir sind nicht mit voller Power gefahren, also schaut gut aus", so Marko.
Leclerc: Schaden nicht zu schlimm
Kleine Entwarnung bei Ferrari. Leclerc berichtet nach seinem Abflug: "Ich bin in Kurve 4 etwas zu weit nach draußen gefahren und habe das Auto auf dem Randstein verloren, was zum Glück keinen allzu großen Schaden verursacht hat, aber genug, um meine Session zu beenden."
"Wir werden uns morgen darauf konzentrieren, in FT3 die verpassten Kilometer wieder aufzuholen", kündigt er an und erklärt: "Das Auto fühlt sich bisher ziemlich gut an und wir hatten einen konstanteren Tag als an den vergangenen Wochenenden."
Zumindest bis zu seinem Crash ...
Williams: Kein realistisches Bild
Auch bei Williams lief es mit P9 und P12 ziemlich gut. Doch weil Ungarn eigentlich keine gute Strecke für das Auto sein sollte, traut vor allem Albon dem Braten nach seinem Top-10-Ergebnis heute noch nicht so recht.
Er sei "happy" mit dem "positiven Start" ins Wochenende, betont er zwar und verweist auch auf einen guten Longrun, warnt aber: "Im Auto steckt mehr Potenzial, aber ich wäre überrascht, wenn wir dort bleiben, wo wir sind."
Teamkollege Sargeant erklärt derweil: "Der wichtigste Faktor ist die Streckentemperatur. Morgen sieht es so aus, als ob es etwas stärker bewölkt sein wird als heute, das könnte sich also zu unseren Gunsten auswirken."
Ich persönlich wäre aber auch überrascht, wenn Williams diese Positionen morgen auch nur ansatzweise halten kann.
Sainz vorsichtig optimistisch
Der Spanier fuhr in FT1 Bestzeit und wurde in FT2 immerhin noch Dritter. Er betont: "Insgesamt hatten wir einen positiven Freitag, was hier immer wichtig ist, denn die Abstimmung des Autos ist auf dieser Strecke sehr schwierig."
"Außerdem war es aufgrund der hohen Temperaturen wichtig zu sehen, wie alle drei [Reifen-]Mischungen auf die extreme Hitze auf der Strecke reagieren", erklärt Sainz.
"Wir haben einige nützliche Informationen gesammelt, und es sieht so aus, als ob wir an diesem Wochenende besser in Form sind", erklärt er vorsichtig optimistisch.
Mal schauen, ob sich dieser Eindruck am Samstag bestätigt.
Den Abflug von Leclerc ...
... gibt es hier noch einmal im Video. Der Ferrari-Pilot verlor dadurch fast das komplette zweite Training.
Horner: Perez braucht ein einfacheres Auto
Auch über Sergio Perez hat der Red-Bull-Teamchef bei Sky gesprochen und erklärt: "Ich denke, das Auto funktioniert recht gut, und wenn das Auto gut funktioniert, wird der Abstand zwischen den beiden immer kleiner."
Wenn das Auto dagegen "auf Messers Schneide" stehe, dann komme Verstappen damit offenbar besser zurecht. "Aber mit den Schritten, die wir hier gemacht haben, haben wir das Auto hoffentlich in ein gutes Fenster bekommen", so Horner.
Der Teamchef betont: "Wir alle wollen, dass Checo das Potenzial ausschöpft, das er in den ersten vier oder fünf Rennen gezeigt hat. Und wir wissen, dass er dazu in der Lage ist."
Vielleicht war es heute ein Schritt in die richtige Richtung.
"Positiver Freitag" für Red Bull
Die Bestzeit hat man verpasst, doch Teamchef Christian Horner erklärt bei Sky: "Es war ein positiver Freitag. Ich würde sagen, das war der beste Freitag für Checo seit China."
"Es gibt einen kleinen Unterschied zwischen den Autos. Beide haben Upgrades und das Einzige, was Checo fehlt, ist die Motorabdeckung und das Seitenkastenelement", verrät er.
"Der Unterboden, der Flügel und der Rest sind gleich. Wir haben ein paar tolle Daten", so der Teamchef. In der Zeitenliste waren es heute P2 und P4.
FIA will neue Kühlung der Cockpits testen
Die FIA hat auf die hitzebedingten Schwierigkeiten beim Formel-1-Rennen in Katar im vergangenen Jahr reagiert und wird nach unseren Informationen ein neues Kühlsystem in den Cockpits ausprobieren.
Ab dem Grand Prix der Niederlande wird ein experimentelles System in ein Auto eingebaut, um eine von der FIA erforschte Methode der direkten Luftkühlung im Cockpit zu testen.
Alle Hintergründe könnt ihr hier nachlesen!
Jetzt Session-Ticker öffnen!
In zehn Minuten beginnt das zweite Training in Budapest und wir verlagern das Geschehen damit erst einmal wieder in unseren Session-Ticker. Hier ist also kurz Pause, nach dem Ende von FT2 geht es an dieser Stelle weiter mit den Stimmen zum Freitag.
Und wenn ihr wissen wollt, wie ihr die Formel 1 am Ungarn-Wochenende im Livestream sehen könnt, dann erfahrt ihr das hier!