GP Bahrain

Bahrain-Samstag in der Analyse: Russell verliert zweiten Startplatz

Liveticker zum Nachlesen: +++ Beide Mercedes müssen nach hinten +++ Hamilton: War einfach nicht gut genug +++ Kontroverse um gestrichene Hülkenberg-Zeit +++

22:55 Uhr

Feierabend

Gleich ist es schon Mitternacht in Bahrain, und damit drehen wir unseren Ticker nach diesem langen Samstag auch zu. Für euch geht es wie versprochen aber noch weiter mit unserer großen Liveanalyse auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de.

Folgende Themen haben Kevin Scheuren und Christian Nimmervoll in der F1-Show nach dem Qualifying zum Grand Prix von Bahrain geplant:

-Betrug an Albon
-Strafe Mercedes
-Ergebnis
-Verlierer: Norris & Hamilton
-Verstappen schreibt WM ab
-Michael Schumacher signiert Helm
-Fragen der Kanalmitglieder

Hier melden wir uns morgen mit einer neuen Tickerausgabe zurück. Rennstart ist dann um 17:00 Uhr MESZ, aber wir sind natürlich bereits vorher schon wieder am Start, um euch angemessen auf den GP einzustimmen.

Schlaft nachher gut, viel Spaß noch mit unserer Analyse und bis dann!



22:48 Uhr

Antonelli: Wieder ein Schritt nach vorne

Trotz der Strafe ist P5 für den Rookie noch immer der beste Startplatz seiner bisherigen Formel-1-Karriere. Er selbst berichtet: "Im dritten Qualifying habe ich auf der ersten Runde einen Fehler gemacht, der mich in eine schwierige Situation gebracht hat, weil ich dadurch keine Rundenzeit hatte."

"Deshalb stand ich auf der zweiten Runde unter großem Druck", gesteht Antonelli und betont: "Es war nicht einfach, aber ich bin froh, dass ich eine anständige Runde hinbekommen habe." Insgesamt sei es daher ein positiver Samstag gewesen.

"Mein Selbstvertrauen wächst weiter, aber ich lerne immer noch dazu. Das ist ein weiterer guter Schritt nach vorne für mich", erklärt er zufrieden. Auch Teamkollege George Russell ist zufrieden mit dem Qualifying und seiner Leistung. Er sagt: "Das war ein sehr starkes Q3."

"Ich hatte kein Selbstvertrauen und Q1 und Q2 waren eine echte Herausforderung. Im Q3 fand ich zu meinem normalen Rhythmus zurück, fuhr einige starke Runden und war wirklich überrascht, dass ich so nah an der Poleposition dran war", so Russell.

P3 sei nun "eine gute Ausgangsposition für morgen."


22:38 Uhr

Sainz: Ich habe die Pace, wenn ...

Während der Teamkollege heute (unglücklich) in Q1 ausgeschieden ist, schaffte es Carlos Sainz in Q3. Verkehrte Welt also bei Williams, und der Spanier selbst betont: "Wenn ich alles zusammenbringe, habe ich das Tempo."

"Es geht einfach darum, das Auto zu verstehen, wo ich pushen muss, wo nicht, wo ich die Rundenzeit finden kann. Heute habe ich definitiv einige Schritte in die richtige Richtung gemacht", so Sainz.

Er stellt aber auch klar, dass er noch immer nicht da sei, "wo ich sein möchte." Trotzdem habe er heute bereits mehr Vertrauen als in den vergangenen Rennen gespürt, und Druck mache er sich selbst deswegen auch nicht.

"Ich weiß, wo ich stehe. Ich weiß, wie weit ich von meinem Limit entfernt bin", betont er und ergänzt noch einmal, dass er einfach noch "mehr Runden" im Auto brauche.


22:27 Uhr

Hülkenberg: "Mit der Leistung ganz zufrieden"

Über die Kontroverse haben wir bereits ausführlich gesprochen. Er selbst sagt nach dem Qualifying: "Wenn man unsere Leistung auf der Strecke betrachtet, bevor die Entscheidung der Rennkommissare kam, denke ich, dass wir das Beste aus den heutigen Bedingungen gemacht haben."

"Deshalb bin ich mit der Leistung, die wir gezeigt haben, ganz zufrieden", betont er. Sauber-Teamchef Jonathan Wheatley sieht es etwas anders und erklärt: "Ich bin enttäuscht über das Ergebnis des Qualifyings heute."

"Er hat einen unglaublichen Job mit zwei Sätzen älterer Reifen in Q2 gemacht, was ihn auf P13 gebracht hätte", lobt er Hülkenberg zwar. Doch weil dessen Zeit nachträglich gestrichen wurde, fährt er morgen eben nur von P16 los, und Teamkollege Gabriel Bortoleto wurde sogar nur 18.

"Es war heute ein eher schwieriges Qualifying für uns. Die Bedingungen haben sich mit dem Wind ziemlich stark verändert, und leider ist unser Auto sehr empfindlich gegenüber diesen Variablen", erklärt der Rookie.

Seine Runde habe sich gut angefühlt, "aber uns hat etwas Grip gefehlt, und letztendlich sind wir nicht über Q1 hinausgekommen."


22:17 Uhr

FIA räumt Fehler bei Hülkenberg ein

Die FIA hat ein weiteres Statement zur Hülkenberg-Kontroverse herausgegeben. Wörtlich heißt es:

"Es gibt eine Reihe von Hotspots für die Tracklimits, die kontinuierlich live überwacht werden. Hotspots haben Vorrang. Basierend auf den vorherigen Sessions wurde Kurve 11 nicht als ein Bereich von besonderem Fokus für die Streckenbegrenzungen angesehen."

"Im Nachhinein hätte es jedoch eine höhere Priorität auf unserer Liste haben sollen. Kontrollen in Bereichen wie Turn 11 dauern etwas länger als in hochpriorisierten Bereichen."

"Leider war es aufgrund des Zeitpunkts der Kontrolle in diesem Fall nicht möglich, vor Beginn von Q2 zu handeln. Sobald wir von dem Vorfall erfuhren, haben wir darauf reagiert. Wir arbeiten darauf hin, mehr Ressourcen sowie verbesserte Systeme und Prozesse aufzubauen. Dieses Mal haben wir es falsch gemacht."


22:01 Uhr

Piastri: Schaue auf mich selbst

Der Australier wurde heute ebenfalls auf die WM-Situation angesprochen. Er sieht es aber ganz ähnlich wie sein Teamkollege und erklärt ebenfalls, dass er nur auf seine eigene Leistung schaue.

"Natürlich ist es schön, auf der Pole zu sein", sagt er, betont aber gleichzeitig auch, dass das Qualifying in Bahrain eine deutlich geringere Rolle als bei den ersten Saisonrennen spiele.

Daher müsse man erst einmal abwarten, ob Norris im Rennen nicht doch wieder nach vorne komme. "Ich erwarte, dass er sich morgen zurückkämpft", stellt der Polesitter klar.

"Ich werde einfach versuchen, sicherzustellen, dass ich die beste Arbeit leiste, die ich kann. Und wo auch immer [Lando] landet, dort landet er", zuckt er die Schultern.


21:52 Uhr

Verstappen: Fahre aktuell nicht um die WM

Hat der Weltmeister die Titelverteidigung schon abgehakt? "Sie sind momentan keine Gegner mehr", sagt er nach dem ernüchternden Qualifying über McLaren. Gefragt, ob er aktuell nicht mehr um den WM-Titel kämpfe, gibt der Niederländer eine deutliche Antwort: "Nein."

"Wir waren bei allen Bedingungen schlecht", hadert der Niederländer schon das ganze Wochenende über mit seinem Auto und mit seiner Balance. Bei Sky wird er deutlich: "Wie ich mich im Auto fühle, das kann man im Fernsehen nicht sagen."

Seine kompletten Aussagen findet ihr hier!


21:44 Uhr

Racing Bulls erstmals nicht in Q3

Wir widmen uns damit wieder den Stimmen zum Qualifying. Zum ersten Mal in diesem Jahr haben die Racing Bulls den Sprung in die Top 10 in der Qualifikation verpasst. "Die Runde war schlecht", sagt Isack Hadjar nach P12.

Er erklärt: "Das Balance war die ganze Session über schlecht, und es war kein tolles Qualifying für uns." Grund dafür sei seiner Meinung nach der Wind, denn gestern habe er sich viel besser im Auto gefühlt.

An die anderen Bedingungen habe man sich einfach nicht anpassen können. Für Teamkollege Liam Lawson war derweil sogar schon in Q1 Feierabend, weil es ein Problem mit seinem DRS gab.

"Q1 war okay, bis ich beim Herausbeschleunigen aus der Kurve Wheelspin hatte und DRS öffnete, das sich dann auf dem Weg zu Kurve 11 wieder schloss. Ich bin mir nicht ganz sicher, was passiert ist", grübelt er.

"Wenn es etwas war, das ich gemacht habe, werde ich definitiv daraus lernen", verspicht er. Letztendlich sei es "frustrierend", in Q1 ausgeschieden zu sein. Denn das Auto sei eigentlich am ganzen Wochenende "schnell" gewesen.


21:34 Uhr

Leclerc und Gasly rücken auf

Die Profiteure der ganzen Situation sind Charles Leclerc und Pierre Gasly. Beide gewinnen in der Startaufstellung eine Position. Für den Franzosen geht es also auf P4 nach vorne, für Leclerc sogar auf P2 in die erste Reihe.

Die neue Startaufstellung findet ihr hier!


21:30 Uhr

Auch Antonelli muss zurück

Wenig überraschend geht es auch für Antonelli eine Position nach hinten. Er startet morgen also von P5. Die Begründung ist natürlich die gleiche wie bei Russell.


21:29 Uhr

Begründung

Hier das umfangreiche Urteil der Rennkommissare im Wortlaut:

"Der Teamvertreter, Herr Shovlin, erklärte in seiner Aussage, dass er die Anweisung zum Freigeben der Autos versehentlich gegeben habe, nachdem er die Nachricht auf Seite 3 des Timing-Bildschirms 'geschätzte Restart-Zeit' fälschlicherweise als eine Nachricht über die tatsächliche Restart-Zeit interpretiert habe."

"Er argumentierte, dass in diesem Fall kein sportlicher Vorteil erzielt wurde, da noch genügend Zeit (11 Minuten) für andere Teams verblieb, um ihre Runplan einzuhalten."

"Es wurde auch festgestellt, dass der Sportdirektor des Teams, Herr Meadows, bei dem Ereignis nicht anwesend war und normalerweise in den Freigabeprozess involviert wäre."

"Der FIA-Einsitzer-Sportdirektor erklärte, dass eine solche Maßnahme einen sportlichen Vorteil verschaffen könnte, da es dem Team ermöglichen würde, seinen Runplan durchzuführen, während andere Teams dies möglicherweise nicht könnten."

"Die Rennkommissare stimmen dieser Ansicht zu, besonders wenn nur noch wenige Minuten in der Sitzung verbleiben."

"Der FIA-Sportdirektor argumentierte, dass es eine sportliche Strafe geben müsse und nicht nur eine Geldstrafe für das Team, da sonst in Zukunft Teams ihre Autos sofort freigeben würden, sobald die geschätzte Restart-Zeit veröffentlicht wird. Die Rennkommissare stimmen dieser Ansicht zu."

"Herr Shovlin argumentierte, dass es möglich sei, eine nicht-sportliche Strafe zu verhängen, wenn die Rennkommissare erklärten, dass dies nicht als Präzedenzfall betrachtet werden solle, erklärte jedoch auch, dass, wenn eine sportliche Strafe verhängt werden sollte, diese gemildert werden müsse."

"Die Rennkommissare stimmten der Ansicht zu, dass dieser Verstoß eine sportliche Strafe erfordere, akzeptieren jedoch, dass der Verstoß unbeabsichtigt und ein echter Fehler des Teams war, für den sich Herr Shovlin entschuldigte."

"Wir entscheiden uns, eine Gridstrafe von einer Position zu verhängen. Ein ähnlicher Verstoß unter anderen Umständen könnte in Zukunft eine strengere sportliche Strafe nach sich ziehen."


21:24 Uhr

Russell verliert zweiten Startplatz!

Gerade kommt die Meldung: Russell muss in der Startaufstellung einen Platz zurück, P2 ist damit weg. Mehr gleich bei uns!


21:18 Uhr

Pirelli: Einstopper "auf dem Papier klar langsamer"

Reifenhersteller Pirelli blickt schon einmal auf die Strategie morgen voraus. Und da sei "das Bild tatsächlich komplexer, als es auf den ersten Blick scheint", betont Mario Isola.

Zunächst einmal müsse man beachten, "dass alle drei Reifenmischungen zum Einsatz kommen können, und obwohl ein Einstopper auf dem Papier klar langsamer ist, kann er nicht vollständig ausgeschlossen werden."

Möglich sei zum Beispiel ein Start auf den Mediums, ein möglichst langer Stint und dann ein Wechsel auf harte Reifen. Bei einem Zweistopper sei die Variante Medium-Medium-Hard "die schnellste Route auf dem Papier".

Aber auch ein Start auf den Softs könne nicht ausgeschlossen werden, da dieser beim Start mehr Grip biete. Hoffen wir mal, dass wir morgen wirklich möglichst viele verschiedene Varianten sehen!


21:07 Uhr

Gasly erleichtert: Wusste, dass die Runde gut ist

Der Franzose war heute als Fünfter "Best of the Rest" und verrät: "Q3 war sehr stark. Ich wusste sofort nach der letzten Kurve, dass mich das in eine sehr gute Position bringen würde."

Er habe aber nicht damit gerechnet, am Ende weniger als vier Zehntel von der Pole entfernt zu sein. "Ich freue mich einfach für das ganze Team", sagt er, denn Alpine ist aktuell das einzige noch punktlose Team in diesem Jahr.

"Wir waren eher im Hintertreffen und am Ende des Mittelfelds, aber an diesem Wochenende ist es uns bisher gelungen, eine sehr starke Leistung zusammenzubringen", zeigt er sich erleichtert.

Nun muss man das aber auch im Rennen noch umsetzen. "Wir sind ganz klar im Kampf um die Punkte dabei, und es ist wichtig für das Team, dass wir diese ersten Punkte holen", weiß Gasly.


20:56 Uhr

Leclerc sieht "positives Zeichen"

Der Monegasse ist mit P3 natürlich deutlich zufriedener als sein Teamkollege. Er erklärt bei Sky: "Es war sehr schwierig, weil ich in den letzten Wochenenden beim Set-up in eine ziemlich extreme Richtung gegangen bin."

Diese sei zwar besser für seinen Fahrstil, mache das Auto "aber auch sehr, sehr schwierig zu fahren", erklärt er. "Aber es scheint, dass ich mit dieser Richtung ein bisschen mehr aus dem Auto herausholen kann, also werde ich dabei bleiben", betont er.

"Und von Rennen zu Rennen scheint es besser und besser zu werden, was ein positives Zeichen für die Zukunft ist", so Leclerc, der im Hinblick auf das Rennen angriffslustig erklärt, dass er natürlich nach vorne kommen wolle.

"Wenn ich beim Start ein oder zwei Positionen gutmachen kann, nehme ich das natürlich mit. Wenn nicht, müssen wir einfach geduldig bleiben und schauen, wo wir nach der ersten Runde stehen", betont er.


20:47 Uhr

Hamilton: War einfach nicht gut genug

Wie Lando Norris hat auch Lewis Hamilton keine echte Erklärung für den großen Rückstand auf seinen Teamkollegen. "Ich mache auf meiner Seite einfach keinen guten Job, also muss ich mich weiter verbessern", so der Brite.

Rund 0,6 Sekunden langsamer als Charles Leclerc war er in Q3. Immerhin habe der Teamkollege gezeigt, dass das Auto "gut genug" sei, und sein Ziel sei es nun, morgen "hoffentlich" noch in die Top 5 zu fahren.

Viel mehr sagt er den Journalisten heute nicht. "Ich habe nicht viele Antworten für euch, heute war es einfach nicht schnell", so Hamilton.