Formel-1-Fanumfrage: "Wir wollen verstehen, wer der Fan ist"
Alexander Wurz spricht über Sinn und Zweck der Fanumfrage der Fahrergewerkschaft GPDA: Unterstützung von Jean Todt und Bernie Ecclestone
(Motorsport-Total.com) - Normalerweise sind es die Formel-1-Fans, die Fragen an die Fahrer haben. Doch diese haben nun den Spieß umgedreht und befragen die Fans. Am vergangenen Donnerstag startet die Formel-1-Fahrervereinigung GPDA eine Internetumfrage, bei der die Fans ihre Vorstellungen von der zukünftigen Ausrichtung der Formel 1 kundtun können.
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Alexander Wurz und die Formel-1-Fahrer befragen die Fans Zoom
Doch den Fahrern geht es nicht nur darum, wie der GPDA-Vorsitzende Alexander Wurz betont. Vielmehr wolle man den "Kunden" Formel-1-Fan und dessen Interessen besser kennenlernen. "Wir wollen genau verstehen, wer der Fan ist", sagt Wurz im Gespräch mit 'Sky'. "Warum sie zuschauen, was sie dazu bewegt, die Formel 1 zu schauen. Wie möchten sie die Zukunft der Formel 1 sehen? Wie möchten sie mitwirken?", formuliert Wurz einige Ziele der Umfrage.
Außerdem wolle man herausfinden, ob die Fans die Zusammenhänge in der Formel 1 nachvollziehen können. "Verstehen die Fans, wie komplex die Formel 1 ist?", fragt sich Wurz und liefert ein Beispiel dafür: "Wir können nicht gleichzeitig außergewöhnliche Technik einführen und eine Kostendeckelung vereinbaren."
Wer sich der Umfrage stellen will, braucht allerdings einige Kondition. "Es dauert 30 bis 35 Minuten. Man muss schon ein bisschen Zeit investieren", erklärt Wurz. Das tun aber viele Fans, laut Wurz sind bereits Antworten aus 192 der 195 von der UN anerkannten Staaten eingegangen. Die Umfrage, so betont er, sei zwar von der Fahrervereinigung GPDA initiiert, werde aber von allen Formel-1-Fahrern unterstützt. "Wir haben zwei, drei Nicht-Mitglieder, aber auch die sind bei dieser Fan-Umfrage dabei. 100 Prozent der Fahrer unterstützen das."
Die Ergebnisse, der nach den Worten von Wurz "größten Fanbefragung im Sport", die vom Automobil-Weltverband FIA und vom Vermarkter FOM ausdrücklich gebilligt wird, sollen dann mit den Verantwortlichen zusammen ausgewertet werden. "Ich hoffe, dass wir uns mit allen Beteiligten wie Jean Todt, Bernie Ecclestone und den Teams an einen Tisch setzen und die Meinungen kundtun können."
In diesen Gesprächen sollen dann unter anderem Antworten auf Fragen wie dieser gefunden werden: "Braucht der Sport ein anderes Geschäftsmodell? Muss er sich den Fans mehr öffnen? Oder müssen wir nur Kleinigkeiten verändern?"