• 25.11.2008 08:49

  • von Roman Wittemeier

Ferrari-Kritik: Barrichello legt nach

Rubens Barrichello hat seinem Frust über die angeblich ungerechte Behandlung während seiner Ferrari-Zeit erneut freien Lauf gelassen

(Motorsport-Total.com) - Erst vor wenigen Tagen hatte Rubens Barrichello seinem ehemaligen Arbeitgeber Ferrari gedroht. Der Brasilianer hat die angebliche Ungleichbehandlung zu seiner Zeit als Teamkollege von Michael Schumacher mehrfach angeprangert. Zuletzt hatte Barrichello geäußert: "Die Öffentlichkeit kennt nicht einmal die Hälfte der Geschichten. Vielleicht kommt irgendwann die Zeit, wo das alles in einem Buch auftaucht." Das Buch ist noch nicht verfasst, aber einen weiteren Vorgeschmack gab der bisherige Honda-Pilot.

Titel-Bild zur News:

Schlechte Laune: Wenn Barrichello an die Ferrari-Zeit zurückdenkt...

In einem Interview mit dem brasilianischen Sender 'Fantastico' beschrieb Barrichello seine tiefe Frustration, als er Schumacher beim Großen Preis von Österreich 2002 vorbeilassen musste. Mit den legendären Worten "Let Michael pass for the championship" hatte ihm der damalige Rennleiter Jean Todt klar gesagt, was zu tun sei. Es wirkte wie stiller Protest, als Barrichello den Kerpener erst auf dem Zielstrich überholen ließ - 0,182 Sekunden später kam der demoralisierte Brasilianer über die Linie.#w1#

Barrichello erinnerte sich: "Acht Runden vor Schluss begann die Diskussion mit der Box. Ich sagte, Michael soll vorbeiziehen. Aber die Runden verstrichen und die Diskussionen wurden immer intensiver." Die Gespräche über den Funk zogen sich bis in die letzte Runde hin, ohne dass Schumacher an seinem Teamkollegen vorbeiging - er ließ ihn zappeln. "Man erinnerte mich dezent daran, dass man meinen Vertrag überdenke. Das war ein klarer Auftrag: Entweder Fuß vom Gas, oder nach Hause gehen."

Diese Szene habe auch sein Verhältnis zum siebenfachen Weltmeister nachhaltig geprägt. "Ich wollte einfach wissen, ob er von den ganzen Geschehnissen überhaupt etwas wusste. Es war natürlich so, dass diese Diskussionen über Funk nicht jeder mithören konnte. Ich dachte, die Entscheidung würde in keinster Weise bei ihm liegen. Aber ich habe Dokumente zuhause, die eindeutig belegen, dass er jederzeit ganz genau wusste, was vor sich ging."

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