Ferrari F2005: Evolution statt Revolution

Zumindest optisch ist der neue F2005, den Ferrari heute in Maranello vorgestellt hat, stark an sein Vorgängermodell F2004M angelehnt

(Motorsport-Total.com) - Ferrari hat angekündigt, bei den ersten vier Rennen noch mit dem Interims-F2004M-Boliden anzutreten, weshalb viele Experten eine technische Revolution in Form des F2005 erwartet haben. Was die Italiener heute in Maranello vorgestellt haben, folgt jedoch eher dem bewährten Vorgehen der vergangenen Jahre, sinnvolle Evolution einer Revolution vorzuziehen.

Titel-Bild zur News: Ferrari F2005

So sieht er aus, der neue Ferrari F2005: Optisch hat sich nur wenig verändert

Augenscheinlichste Neuerung gegenüber dem Vorjahr ist die veränderte Aerodynamik, die dem Reglement angepasst werden musste. Auf der Suche nach dem verlorenen Abtrieb hat sich das Designteam um Rory Byrne und Aldo Costa einiges einfallen lassen: Unter dem Frontflügel ist ein zusätzliches Flügelprofil wie beim F2004M, hinter dem Cockpit befinden sich plattenförmige Auswüchse und der Heckflügel ist - wie bei allen Konkurrenten auch - in die Länge gezogen worden.#w1#

Bei den Seitenkästen hat Ferrari die Strategie beibehalten, die Form zur Bodenplatte hin so weit wie möglich zu verjüngen, und auch die Flaschenform im Heck ist beibehalten beziehungsweise noch weiter in die Perfektion getrieben worden. Das Auspuffsystem führt nicht über Kamine an die freie Luft, sondern über zwei oben liegende Auslässe auf den Seitenkästen, während die Lufteinlässe für den Motor zumindest optisch etwas kleiner wirken als beim F2004.

Der F2005 macht aerodynamisch den Eindruck eines sehr ausgereiften Fahrzeugs, was aufgrund der verlängerten Entwicklungszeit im Windkanal ja auch nicht anders zu erwarten war. Quasi zum Drüberstreuen wurde außerdem die Lackierung im Detail ansehnlicher gestaltet: Die Startnummer prangt nun auf weißem Hintergrund, den Schriftzug von Mutterkonzern Fiat hat man moderner gestaltet und auch die 'Marlboro'-Werbung hebt sich deutlicher ab als bisher.

Unter der Motorhaube befindet sich das neue V10-Triebwerk, für das Paulo Martinelli verantwortlich zeichnet, welches nunmehr zwei Renndistanzen überstehen muss. Inwieweit man damit wieder an die 900-PS-Marke herangekommen ist oder diese gar übertroffen hat, ist zum momentanen Zeitpunkt nicht bekannt. Ebenfalls neu sind die Reifen von Bridgestone, deren Laufleistung auf eine gesamte Qualifying- und Renndistanz ausgedehnt wurde.