Fernando Alonso: "Ein Punkt ist zu viel für das Tempo, das wir hatten"

Frust bei Fernando Alonso: Der Spanier nimmt sein Team nach der mageren Ausbeute in Zandvoort erneut in die Pflicht und erklärt, was der Rennstall jetzt machen muss

(Motorsport-Total.com) - Vor einem Jahr war Fernando Alonso wohl am nächsten dran an seinem ersten Formel-1-Sieg seit über zehn Jahren: Im Regen von Zandvoort musste er sich Lokalmatador Max Verstappen damals nur knapp geschlagen geben.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Schlechte Stimmung trotz des letzten Punktes im Rennen: Fernando Alonso Zoom

Zwölf Monate später reicht es für Aston Martin am Sonntag auf dem Dünenkurs gerade mal zu einem Punkt für Platz zehn. "Und wahrscheinlich ist selbst ein Punkt zu viel für das Tempo, das wir hatten", stellt Alonso nach dem Rennen schonungslos fest.

Immerhin: "Wir hatten ein gutes Qualifying, sind deshalb von P7 gestartet, das hat uns die Möglichkeit gegeben, diesen einen Punkt zu holen", sagt der Spanier, der dennoch unterstreicht: "Aber wir müssen besser werden. Es ist es jetzt schon seit ein paar Rennen, dass wir Schwierigkeiten haben, mit einigen der Mittelfeldteams mitzuhalten, und wir müssen verstehen warum, und besser werden."

Alonso übt Kritik: "Wir sind das siebtschnellste Team"

Alonso schlägt bei Aston Martin Alarm - bereits zum Start aus der Sommerpause hatte er vor dem Rennen in Zandvoort bekannt, den Rest der Saison eigentlich nur noch als Test für nächstes Jahr zu sehen. Im Anschluss an den ersten Grand Prix nach der Pause, hat sich an dieser Einschätzung nicht viel geändert.

"Ich denke, die Pause hat nicht viel verändert. In Budapest haben wir mit Yuki gekämpft bis zur letzten Runde. In Spa mit Williams und Alpine. Sie waren schneller als wir, aber wir haben eine Einstopp-Strategie gemacht, und sie darüber geschlagen. Und hier, glaube ich, waren Alpine und Haas schneller als wir."

Bei Aston Martin geht es derzeit nicht voran: Alonso vor Teamkollege Stroll

Bei Aston Martin geht es derzeit nicht voran: Alonso vor Teamkollege Stroll Zoom

Alonsos ernüchterndes Fazit lautet daher: "Insgesamt sind wir das siebtschnellste Team. Wir müssen uns mit Sicherheit steigern." Hinzu käme, dass einem der Renntrimm aktuell größere Probleme bereite: "Ich glaube, das Qualifying ist diese Saison offenbar unsere Stärke."

Alonso fordert besseres Verständnis und neue Teile

"Wir waren sehr schnell im Qualifying, und auf diesem Typ Strecke, wo es schwierig ist zu überholen, ist es normalerweise ein sehr gutes Zeichen, zwei Autos in Q3 zu haben. Wir waren gestern aber wohl etwas besser als wir hätten sein sollen", fürchtet Alonso: "Heute ist wie gesagt die Realität, und in den letzten drei oder vier Rennen hat sich nichts verändert."

Schon in Spa wäre man ohne die gute Taktik außerhalb der Punkteränge gelandet, ist Alonso überzeugt, und stellt mit Blick auf Aston Martins aktuelle Situation fest: "Es ist natürlich enttäuschend für uns." Der Spanier fordert daher: "Wir müssen das Auto besser verstehen, wir müssen ein paar neue Teile für die nächsten Rennen bringen, und wieder da sein, wo wir das Jahr begonnen haben."

Zumindest die Rückkehr in ein deutlich solidere Mittelfeldposition müsse das klare Ziel sein bis zum Saisonfinale in Abu Dhabi, um 2025 auf diese Grundlage aufbauen zu können - damit Alonso endlich wieder um Podestplätze der gar Siege mitfahren kann, und nicht nur um den letzten Punkt des Tages als mageren Trostpreis.