Ecclestone denkt über "fünf Einzelrennen" pro Jahr nach
Formel-1-Boss Bernie Ecclestone lässt sich wieder einmal von den Olympischen Spielen inspirieren und überlegt, die Formel 1 rar zu machen
(Motorsport-Total.com) - Obwohl im vergangenen Jahrzehnt vor allem am Qualifying-Format viel herumgebastelt wurde und man neue Märkte eroberte, blieb die Formel 1 stets ihren Grundsätzen treu. Die Rennen dauern rund eineinhalb Stunden, die Weltmeisterschaft findet jährlich statt, und Champion ist der Pilot, der am Ende die meisten WM-Punkte geholt hat.
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Bernie Ecclestone: Folgt auf die Kalenderausweitung die Reduktion? Zoom
Doch irgendetwas scheint im hohen Alter die Reformwut von Formel-1-Boss Bernie Ecclestone geweckt zu haben. Vor alle die Olympischen Spiele inspirieren den Briten dieser Tage. Vor einigen Jahren schlug der 81-Jährige vor, man möge doch Medaillen statt Pokale vergeben - und der Mann mit den meisten Siegen soll Weltmeister werden. Die Idee blitzte aber ab.
Ecclestone fehlt der "Hype" in der Formel 1
Ecclestone gibt aber nicht auf - nun hat er einen neuen Vorschlag. Er vermisst in der Formel 1 die Euphorie, die im Vorfeld der Olympischen Spiele alle vier Jahre auftritt. Also würde er seinen Sport gerne rarer machen, wie er der 'Financial Times Deutschland' erklärt. "Die Zeitungen sorgten für einen massiven Hype, und selbst ich habe mir viel davon im Fernsehen angesehen", ließ auch er sich von den Olympischen Spielen in London begeistern.
Vielleicht gäbe es auch in der Formel 1 einen Hype, "wenn es nur alle vier Jahre ein Rennen gäbe", überlegt Ecclestone. "Ich habe schon darüber nachgedacht, fünf Einzelrennen zu organisieren, wie der Grand Slam im Tennis."
Ecclestone: plötzlicher Meinungsumschwung?
Ecclestones Aussagen muten in Anbetracht der aktuellen Entwicklung seines Sports durchaus kurios an. Denn noch nie wurden so viele Formel-1-Rennen ausgetragen wie dieser Tage - 2012 absolviert man zum ersten Mal 20 Stationen. Und der Formel-1-Boss drängte zuletzt auf eine Erweiterung des Kalenders auf bis zu 25 Grands Prix, nur die Teams, die ihre Mitarbeiter vor Überarbeitung schützen wollen, legten sich quer.
So findet McLaren-Boss Martin Whitmarsh, dass "20 Rennen genug sind". Dabei will er bleiben, denn "für die Crew und für das Team ist das schon relativ hart." Sein Pilot Jenson Button könnte sich sogar mehr Rennen vorstellen: "Wir Fahrer lieben das Racing, daher sind mehr Rennen kein Problem für uns."
Er zeigt aber Verständnis für den Widerstand der Teams: "Für sie ist es schwierig, vor allem mit so vielen Back-to-Back-Rennen wie dieses Jahr. Das ist schon hart, und das ist das Problem."