• 28.04.2014 09:43

  • von Roman Wittemeier

De Silvestro: Ein Inder investiert in die Formel-1-Chance

Mit zahlungskräftiger Unterstützung ihrer persönlichen Sponsoren arbeitet Simona de Silvestro an ihrem Formel-1-Traum: Zehn Testtage sind "nicht das Billigste"

(Motorsport-Total.com) - Simona de Silvestro hat am vergangenen Wochenende ihren wichtigen ersten Test im Sauber C31 in Fiorano absolviert. Die 25-jährige Schweizerin hat ein klares Ziel vor Augen: Stammplatz in der Königsklasse. Den Weg in ein Formel-1-Cockpit muss sie nicht mit Talent allein finden. De Silvestro hat zahlungskräftige Geldgeber, die ihr das umfangreiche Trainingsprogramm im Verlauf dieses Jahres finanzieren.

Titel-Bild zur News: Simona de Silvestro

Für die Testfahrten wurde sogar das komplette Auto in neuen Farben lackiert Zoom

Die kommerziellen Drähte zieht seit Jahren Imran Safiulla. Der gebürtige Inder pflegt beste Beziehungen unter anderem zur amerikanischen Nuklear-Industrie. Ende 2011 gründete Safiulla gemeinsam mit der schweizerischen Pilotin und deren Vater Pierre Luigi de Silvestro das Unternehmen Racing 78. Über diese Firma mit Sitz in Schaffhausen werden auch nach dem Abschied aus der IndyCar-Serie, wo sie mit der Startnummer 78 unterwegs war, alle Rennaktivitäten und Sponsorenbeziehungen abgewickelt.

De Silvestro ist nach erfolgreichen Jahren in den USA wieder über den "großen Teich" nach Europa zurückgekehrt. Ihre langjährigen Sponsoren hat sie dabei im Schlepptau mitgenommen. Beim zurückliegenden Test in Fiorano war der zwei Jahre alte Sauber C31 in Weiß, Blau und Grün lackiert - den Farben ihres Sponsors "Nuclear Clean Air Energy", der sie auch in der IndyCar bereits unterstützte. De Silvestro ist offizielle Repräsentantin des Unternehmens, geht im Sinne der "sauberen Atomenergie" auch als Dozentin in Schulen und an Universitäten.

Der konsequente Weg in die Formel 1

Safiulla hat die langjährigen Partner offenbar überzeugen können, nun gemeinsam mit der "Swiss Miss" aus Thun den Schritt auf die weltweite Motorsportbühne zu gehen. Die 25-Jährige wird auf dem Weg zu einem möglichen Stammcockpit 2015 in diesem Jahr insgesamt zehn Testtage absolvieren - allesamt finanziert von den Sponsoren, die auch in den USA bereits an Bord waren. Solche Tests seien "nicht das Billigste der Welt", wird Manager Safiulla im 'Blick' zitiert, "aber wir können etwas für die Zukunft aufbauen."


Fotos: Simona de Silvestros erster Formel-1-Test


Das Geld für die Einsätze kommt nicht von "Nuclear Clean Air Energy" allein, sondern auch von weiteren Firmen aus dem großen Geflecht der nordamerikanischen AREVA-Gruppe. Der Konzern, der nach eigenen Angaben in Kanada der größte Anbieter von Kernenergie ist, hat im Jahr 2013 einen Gesamtumsatz von rund zwei Milliarden Dollar gemacht, man beschäftigt rund 5.000 Mitarbeiter und ist auf Expansionskurs. Da könnte eine Präsenz in der Formel 1 womöglich helfen.

Mit welcher Konsequenz Safiulla die Karriere von de Silvestro vorantreibt, wurde in den vergangenen Jahren in den USA deutlich. Der Inder übernahm in der IndyCar-Serie nach dem Teamwechsel zur Saison 2013 kurzerhand umfangreiche Anteile an KV Racing, um in der Mannschaft um Kevin Kalkhoven ein Mitspracherecht zu haben. Passiert womöglich das gleiche bei Sauber? Wahrscheinlich nicht. Die Einsätze der Schweizerin würden von persönlichen Sponsoren finanziert, eine direkte Beziehung dieser Geldgeber zum Team gebe es bislang nicht, heißt es auf Nachfrage von 'Motorsport-Total.com'.