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De la Rosa: Formel 1 verlässt zurecht Europa
Für McLaren-Ersatzfahrer Pedro de la Rosa ist Singapur das neue Zentrum der Formel 1, er sieht auch Abu Dhabi als absolutes Kalender-Highlight
(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 distanziert sich immer mehr von den Traditionsstrecken und erschließt neue Märkte. Das ist durchaus im Interesse vieler Teams, die darauf hoffen, in anderen Ländern neue Geldquellen anzapfen zu können - der europäische Markt ist ohnehin großteils abgegrast und gesättigt. Und auch für Bernie Ecclestone ergibt es Sinn, Rennen beispielsweise in Abu Dhabi auszutragen, schließlich ist man dort bereit, eine deutlich höhere Renngebühr zu zahlen als dies für die Rennstrecken-Besitzer in Europa möglich ist.
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Pedro de la Rosa sieht die Zukunft der Formel 1 in Asien
Dennoch trauern viele Fans den sterbenden Traditionskursen nach - die größte Fanbasis der Formel 1 liegt eben nach wie vor ganz klar in Europa. McLaren-Ersatzpilot Pedro de la Rosa sieht darin hingegen kein Problem: Der Spanier zeigt sich in seiner Kolumne auf 'formulasantander.com' vom Nachtrennen in Singapur schwer begeistert.
Nimmt sich Europa zu wichtig?
"Wenn Monaco das historische Zentrum der Formel 1 ist, dann ist Singapur das neue", frohlockt der Routinier. "Singapur öffnet einem die Augen für das, was noch kommen wird oder vielleicht für das, was bereits da ist und von uns immer noch ignoriert wird."
De la Rosa versteht zwar, dass der Abzug aus Europa "für all jene - mich eingeschlossen - sehr schwierig ist, die mit Formel-1-Rennen auf dem Nürburgring, in Brands Hatch, in Estoril und auf dem Paul-Ricard-Kurs aufgewachsen sind. Dennoch müssen wir uns eingestehen, dass die Weltmeisterschaft nicht ausschließlich auf Europa konzentriert sein kann. Wir müssen die Investitionen der asiatischen Länder anerkennen, die die europäischen Länder und sogar deren Tradition verdrängen."
Der ehemalige Sauber-Pilot ist der Meinung, dass Europa anerkennen muss, nicht der Mittelpunkt der Welt zu sein: "Viele glauben, dass wir in Singapur ein Nachtrennen haben, damit es nach mitteleuropäischer Zeit traditionell um zwei Uhr gestartet wird. Wir sollten aber nicht naiv sein. Mit Sicherheit ist es für Europa günstig, aber der Hauptgrund dafür ist ganz einfach, dass Singapur ein Nachtrennen wollte."
De la Rosa bricht Lanze für Abu Dhabi
Weil Singapur das erste Nachtrennen der Formel-1-Geschichte veranstaltet hat, versuchte man laut de la Rosa in Abu Dhabi mit anderen Superlativen zu glänzen. Man baute die längste Gerade der Königsklasse, startete bei Tageslicht und beendete das Rennen bei Dunkelheit.
"Aus diesen Gründen und aus vielen anderen ist Abu Dhabi wie Singapur ein weiteres außergewöhnliches, bahnbrechendes, modernes, innovatives und spektakuläres Rennen, das alle Zuschauer erleben wollen und an dem alle Fahrer teilnehmen wollen", bricht de la Rosa auch eine Lanze für den wegen der langatmigen Rennverläufe vielkritisierten Grand Prix von Abu Dhabi.