Das sagt Perez über den Rassismus-Aufreger rund um Helmut Marko
Jetzt redet der, um den es bei der Sache eigentlich geht, über die angeblich rassistisch formulierten Aussagen von Helmut Marko, nämlich Sergio Perez
(Motorsport-Total.com) - Viele Formel-1-Fans haben Helmut Marko in den vergangenen Tagen in die Rassismus-Ecke gestellt, wegen einer stereotypischen Aussage über Sergio Perez bei seinem Auftritt bei ServusTV am Montag nach dem Grand Prix von Italien. Aber einer hat mit dem, was Marko gesagt hat und wie er es gesagt hat, offenbar überhaupt kein Problem: Sergio Perez selbst.
© Motorsport Images
Für Sergio Perez waren die Aussagen von Helmut Marko nicht rassistisch Zoom
Der Mexikaner unterstreicht, dass er sich durch den TV-Auftritt "überhaupt nicht persönlich angegriffen" fühlt, und erklärt, dass die Situation für ihn nicht nach der rassistischen Entgleisung geklungen habe, die im Internet im Nachhinein aus Markos Auftritt gemacht wurde.
Marko hatte bei Sport und Talk aus dem Hangar-7 erklärt, Perez habe "Probleme im Qualifying, er hat Formschwankungen, er ist Südamerikaner, und er ist halt im Kopf nicht so völlig fokussiert, wie es beispielsweise Max oder wie es Sebastian war".
Dass dabei suggeriert wird, Perez sei im Kopf deswegen nicht so fokussiert, weil er Südamerikaner sei (obwohl Mexiko geografisch Nord- und Mittelamerika zugerechnet wird), wurde von tausenden Social-Media-Usern zu einem Rassismuseklat erklärt. Eine Fanplattform bezeichnete die Kommentare explizit als "xenophob" und "rassistisch" und forderte öffentlich eine Entschuldigung von Marko ein.
Perez bestätigt "Vieraugengespräch" mit Marko
Die lieferte dieser nach, als ihm klar wurde, dass er in ein Wespennest getreten hatte - und entschuldigte sich auch bei Perez höchstpersönlich: "Ich hatte ein Vieraugengespräch mit ihm. Er hat sich entschuldigt. Das war für mich das Wichtigste. Jetzt lassen wir das hinter uns", bestätigt Perez.
Er sagt: "Ich kenne Helmut. Ich weiß, dass er es nicht so meint, wie es verstanden wurde. Wir alle machen Fehler. Was in der Öffentlichkeit oder in den Medien passiert, kann ich nicht kontrollieren. Wenn ich die Kommentare aus der Ferne lesen würde, würde ich vielleicht auch so denken. Aber für mich ist die persönliche Beziehung das Wichtigste."
Im Formel-1-Fahrerlager gibt es wohl niemanden, der Marko ernsthaft eine rassistische Weltanschauung unterstellen würde. Dass er mit der Art und Weise, wie er seine Aussage formuliert hat, ein Klischee bedient, ist ein anderes Thema. Dafür hat er sich inzwischen in einer schriftlichen Stellungnahme förmlich entschuldigt.
Perez verrät indes, dass Marko im persönlichen Gespräch mit ihm genauso direkt und offen spricht, wie er das in den Medien tut: "Er sagt dir ins Gesicht, was er denkt. Das weiß ich sehr an ihm zu schätzen, dass er sehr transparent ist. Auch zu den Medien und zur Außenwelt, aber eben auch zu uns Fahrern."
"Wenn man die Aussagen isoliert liest, können sie ziemlich respektlos wirken. Aber wie gesagt: Ich kenne Helmut. Das hilft sehr dabei, zu verstehen, was er wirklich meint. Er hat sich persönlich bei mir entschuldigt. Das, was wirklich zwischen uns passiert, ist mir viel wichtiger als das, was draußen drüber geschrieben wird."
Perez: Ich bleibe auch 2024 bei Red Bull
Die Nachfrage eines Journalisten, ob er infolge der Affäre jetzt dran denke, Red Bull vorzeitig schon Ende 2023 zu verlassen, verneint Perez: "Ich bleibe ein weiteres Jahr hier. Danach sehen wir weiter. Wir wollen dieses Jahr so konkurrenzfähig wie möglich beenden und nächstes Jahr neu durchstarten. Dann werden wir Anfang nächsten Jahres klarer sehen, was das Team will und was ich will."
Und klar ist: Im Moment ist Max Verstappen bei Red Bull die unumstrittene Nummer 1. Nicht wegen seiner europäischen Herkunft, sondern weil er in den vergangenen Jahren die eindeutig besseren Ergebnisse abgeliefert hat. Perez weiß, dass er an seinen guten Tagen mit Verstappen mithalten kann, und hat das auch schon bewiesen.
Aber er weiß auch, dass es "eine große Herausforderung" ist, im gleichen Team wie Verstappen anzutreten und ihn konstant zu schlagen. Selbst Perez sieht inzwischen ein: "Max fährt diese Saison herausragend. Die Art und Weise, wie er vom ersten Training an abliefert, ringt mir Respekt ab."
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