Button vs. Perez: "Darum geht es beim Rennsport"
Das Duell zwischen Jenson Button und Sergio Perez hat die Fans in Monza elektrisiert, und auch die Fahrer hatten Spaß: "Das wollten wir als Kids machen"
(Motorsport-Total.com) - Auch wenn den Fans ein beinhartes Duell der beiden Silberpfeil-Piloten verwehrt wurde, bekamen sie in Monza dennoch knackige Action geboten. An allen Ecken und Enden gab es Zweikämpfe, doch keiner war so hart und ausdauernd wie das Duell zwischen den Ex-Teamkollegen Jenson Button und Sergio Perez. Rundenlang duellierten sich der Brite und der Mexikaner, am Ende behielt Perez als Siebter die Nase vorn.
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Jenson Button und Sergio Perez lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Duell Zoom
Wer den Kampf gewinnen würde, war lange Zeit nicht klar. Immer wieder schaffte es Button an Perez vorbei, doch der Force-India-Pilot konnte stets sofort wieder kontern. "Es war schade, dass ich nicht an ihm vorbeigekommen bin, dabei habe ich es so oft versucht", ärgert sich der Ex-Weltmeister bei 'Sky Sports F1' ein wenig, Freude hatte er dabei aber dennoch: "Es hat Spaß gemacht, und hoffentlich war es auch am TV gut. Es ist schön, sauberes Racing zu sehen."
Dafür muss Button den jungen Mexikaner auch einmal loben, der nicht gerade als besonnener Fahrer gilt. Doch in Monza lief alles fair ab: "Er hat mir genügend Platz gelassen, muss ich sagen. Er hätte mich auch am Ausgang der Schikane in den Kies drängen können. Ich muss ihm Respekt zollen. Er ist heute sehr gut gefahren, und ich habe den Kampf genossen", sagt Button.
In einer Situation beschwerte sich der McLaren-Pilot allerdings am Funk, als Perez die erste Schikane auslassen musste, und dadurch beim Anfahren der zweiten Schikane die bessere Linie hatte. Doch im Nachhinein erkennt er, dass eine Bestrafung nicht notwendig war: "Ich habe das zu diesem Zeitpunkt anders gesehen, aber wenn ich es jetzt noch einmal sehe, dann sind wir Seite an Seite. Es war okay", so der Brite.
Und so verpuffte auch die beste Chance Buttons, endgültig am Force India vorbeizuziehen. Zwar war er mehrmals nah dran, es zu schaffen, doch am Ende hatte er keine Chance: "Er war auf der Geraden so schnell und beim Anbremsen so gut, und als ich das Gleiche machen wollte, haben die Bremsen vorne und hinten blockiert, was mich für die nächsten Kurven in eine schlechte Ausgangsposition gebracht hat", schildert er.
"Das Problem war: Wenn er einen Fehler in der letzten Kurve gemacht hätte, dann hätte ich ihn geschnappt, hätte den Zug zu früh bekommen, wäre ausgeschert - und er hätte davonziehen können. Nur wenn er einen guten Kurvenausgang hatte, hätte ich ihn überholen können", beschreibt er das Problem. Zum Schluss kam hinzu, dass Perez wusste, dass Button Teamkollege Kevin Magnussen vor ihm eine Strafe bekommen hatte. "Als er das herausgefunden hatte, hat er Tempo rausgenommen, den Abstand gehalten und einfach in den Spiegel nach mir geschaut", so Button.
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Fairer Umgang: Die beiden Ex-Teamkollegen respektieren sich auf der Strecke Zoom
Und obwohl der Brite schlussendlich keinen Weg vorbeifand, war er mit dem Duell trotzdem zufrieden: "Man ist in der Formel 1, um zu gewinnen, und wenn man es nicht kann, dann ist zumindest das toll. Darum geht es beim Rennsport, das wollten wir als Kids machen. Ich denke nicht, dass ich den gleichen Kampf mit Checo auch im vergangenen Jahr hätte haben können, aber als Rivalen in anderen Teams scheint das gut zu funktionieren."
Und auch "Checo" fand den heutigen Tag großartig: "Das Rennen hat großen Spaß gemacht. Wir haben immer mit jemandem gekämpft und immer hart gepusht. Es war großartiges Racing, und es ist gut, wichtige Punkte für die Meisterschaft geholt zu haben", erzählt er. "Der wichtigste Teil war der Kampf mit Jenson. Der war richtig toll und hat mich an alte Zeiten erinnert. Ich weiß, dass er ein Fahrer ist, mit dem man hart und immer sauber kämpfen kann."