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Brawn: Nico ist im Qualifying einfach außergewöhnlich
Für Mercedes-Teamchef Ross Brawn ist Nico Rosberg vor allem im Qualifying eine Nummer besser als sein Teamkollege - "Nico kommt näher an die Grenzen des Autos"
(Motorsport-Total.com) - Das Teamduell zwischen Nico Rosberg und Michael Schumacher war in den vergangenen beiden Jahren eine eindeutige Angelegenheit. Sowohl 2010 als auch 2011 hatte Rosberg Rückkehrer Schumacher im Griff. Vor allem in der Qualifikation sprachen die Ergebnisse klar für den Wiesbadner, während Schumacher im Rennen den Abstand verringern konnte. Für Teamchef Ross Brawn beweist das die überragenden Fähigkeiten Rosbergs im Qualifying.
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Für Ross Brawn Nico Rosberg der bessere Qualifyer
"Im Qualifying kommt es darauf an, wie du auf einer Runde alles, wirklich alles aus dem Auto herausholen kannst. Nico kommt näher an die Grenzen des Autos", sagt der 57-Jährige im Gespräch mit der 'Sport Bild.' "Das sehe ich daran, dass er sich oft auf einem besseren Startplatz qualifiziert hat, als das Auto eigentlich hätte hergeben sollen. Vielleicht glaubt Nico, das sei normal. Ist es aber nicht. Denn Michael fand diese Extra-Performance im Qualifying bisher nicht."
Der Blick in die Statistik belegt diese Einschätzung. So startete Rosberg in der Saison 2011 im Durchschnitt drei Plätze vor Schumacher. (Vergleich Schumacher-Rosberg 2011 in der Formel-1-Datenbank) Im Rennen war dieses Bild nicht mehr so eindeutig. Bei der durchschnittlichen Position im Ziel trennten Rosberg (7,647) und Schumacher (8,286) weniger als ein Platz.
Schon in früheren Jahren hatte sich gezeigt, dass Rosbergs Stärke eindeutig die Qualifikation ist. 2007 war er bei Williams Alex Wurz in dieser Disziplin weit überlegen. Während der sich der Österreicher im Rennen jedoch meist nach vorne arbeiten konnte, bestand zwischen Rosbergs durchschnittlichem Startplatz (9,882) und dem durchschnittlichen Ergebnis im Ziel (9,143) kein wesentlicher Unterschied (Vergleich Wurz-Rosberg 2007 in der Formel-1-Datenbank).
Daher hat Brawn Zweifel, ob Schumacher seinen Teamkollegen in diesem Bereich einholen kann. "Es könnte sein, dass die neuen Pirelli-Reifen Michael helfen, denn man muss nicht ganz so sanft mit ihnen umgehen wie mit der 2011er-Generation", sagt der Teamchef. Das ist jedoch nur im Rennen und nicht im Qualifying ausschlaggebend.
Nicht nur aufgrund seiner starken Leistung in der Qualifikation hat Brawn von Rosberg eine sehr hohe Meinung: "Für mich gehört er definitiv zu den allerbesten Fahrern der Formel 1." Daran ändert für ihn auch die Tatsache nichts, dass der Deutsche nach sechs Jahren in der Formel 1 immer noch auf seinen ersten Grand-Prix-Sieg wartet. "Das lag aber nicht an seinen Fähigkeiten. Wenn er diese Hürde übersprungen hat, wird er ganz automatisch noch selbstbewusster werden."