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Barcelona-Testfahrten: Rosberg mit Wochenbestzeit!
Nico Rosberg fährt am dritten Tag die bisher schnellste Zeit der Barcelona-Tests - Mark Webber mit problemloser Renndistanz
(Motorsport-Total.com) - Der dritte Tag der Vorsaisontests auf dem Circuit de Catalunya in Barcelona stand zunächst ganz im Zeichen der im Vergleich zu den bisherigen Tests unterschiedlichen Wetterbedingungen. Am Morgen erwartete die Fahrer nach einem nächtlichen Regen eine komplett nasse Piste, sodass erstmals im Rahmen offizieller Testfahrten die Gelegenheit bestand, die neuen Pirelli-Regenreifen aufzuziehen.
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Nico Rosberg fuhr am Sonntag die bisher schnellste Runde der Barcelona-Tests
Bei anfangs noch einstelligen Temperaturen, sowohl was die Luft als auch den Asphalt angeht, taten sich die Piloten schwer, ein verlässliches Urteil bezüglich der Reifen abzugeben. Im Verlauf des Vormittags kamen sowohl die Regenpneus als auch die Intermediates zum Einsatz. Die allgemeine Haltung im Fahrerlager ist, dass speziell die italienischen Intermediates nur schwer auf Temperatur zu bekommen und die Boliden auf feuchter Strecke schwerer zu kontrollieren sind als das noch mit den Bridgestone-Walzen der Fall war.
Am Nachmittag purzeln die Zeiten
Der Nachmittag präsentierte sich dann in Bezug auf die Bedingungen weitaus freundlicher. Bei Temperaturen um 13 (Luft) beziehungsweise annähernd 20 Grad Celsius (Asphalt) und auf nach und nach abtrocknender Strecke waren die schnellsten Zeiten der Vormittagssitzung rasch Geschichte. Tagesschnellster war Nico Rosberg mit einer Zeit von 1:23.168 Minuten. Der Mercedes-Pilot unterbot damit die bisher von Landsmann Sebastian Vettel gehaltene Bestmarke der Barcelona-Tests um eineinhalb Zehntelsekunden. Mit 0,3 Sekunden Rückstand rangierte Witali Petrow (Renault) nach Abschluss des dritten Tages auf Rang zwei, gefolgt von McLaren-Fahrer Lewis Hamilton, der als zwischenzeitlich Schnellster in die Mittagspause gegangen war.
Insgesamt fünf Unterbrechungen mit roter Flagge brachten den planmäßigen Ablauf des Sonntags für einige Teams durcheinander. Eine Dreiviertelstunde nach Beginn der Sitzung war Pastor Maldonado (Williams) der Erste, den seinen Wagen auf dem rutschigen Asphalt außer Kontrolle verlor. Gut eine Stunde danach wiederfuhr Sauber-Neuling Sergio Perez das gleiche Missgeschick. Noch bevor die Teams in die Mittagspause gingen, setzte Ferrari-Fahrer Felipe Massa den neuen F150th Italia gleich zweimal in den Kies. Für die fünfte und letzte Rotphase sorgte schließlich Red-Bull-Pilot Mark Webber, der eine Minute vor Ablauf der Zeit in Kurve eins stehenblieb - möglicherweise mit trockenem Tank.
Nico Rosberg mit Wochenbestzeit
Im Mercedes-Lager herrscht trotz der Bestzeit von Nico Rosberg nach wie vor wenig Klarheit über den aktuellen Stand im Vergleich zur Konkurrenz. Im Moment ist nicht nur für Norbert Haug jeder Testtag Gold wert. Der Sportchef hatte sich angesichts der zuvor gezeigten Leistungen zweifelhaft geäußert, ob das Team zum jetzigen Zeitpunkt der Entwicklung für die ersten fünf Startreihen gut ist. Nach dem Sonntag in Barcelona sollte zumindest wieder etwas Optimismus ins Team einkehren.
Das Renault-Team hatte sich für den Sonntagvormittag ursprünglich eine Rennsimulation auf die Fahnen geschrieben. Aufgrund der anfangs noch nassen Piste musste man allerdings umdisponieren und diese auf die Nachmittagsstunden verschieben. Petrow zeigte sich auf trockener Piste - sowohl, was die Laufleistung als auch, was die Geschwindigkeit anging - ausgesprochen gut aufgelegt und musste sich nach mehr als 90 Runden nur dem Mercedes von Rosberg geschlagen geben.
Bei McLaren übernahm Lewis Hamilton das Cockpit von Jenson Button. Der Brite konzentrierte sich in erster Linie auf mehrere Shortruns und war über weite Strecken der schnellste Mann auf der spanischen Grand-Prix-Strecke. Nach Abschluss der Sitzung reichte es für Hamilton zu Platz drei in der Tageswertung hinter Rosberg und Petrow.
Im Weltmeister-Team von Red Bull konzentrierte man sich - wie schon an den Tagen zuvor - hauptsächlich auf Longruns sowie auf BoxenstoppTtrainings. Webber simulierte am Nachmittag eine komplette Renndistanz ohne Probleme. Mit insgesamt 138 Runden legte der Australier am Sonntag die meisten Umläufe aller Piloten zurück. Das Ausrollen des Wagens am Ende der Session war aller Voraussicht nach beabsichtigt.
Ferrari mit Problemen
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Felipe Massa strandete am Sonntag gleich mehrfach im Kiesbett Zoom
Für Ferrari griff am Sonntag Massa ins Lenkrad. Der Brasilianer zeigte trotz seiner zwei Ausflüge ins Kiesbett ein vielversprechendes Tempo und knüpfte damit an die Tendenz der bisherigen Testfahrten an. Genau wie Red-Bull-Pilot Webber versuchte auch Massa, eine komplette Renndistanz abzuspulen, musste jedoch vorübergehend die Box aufsuchen. Teamkollege Fernando Alonso hatte tags zuvor ebenfalls mit technischen Schwierigkeiten zu kämpfen gehabt. In punkto Zuverlässigkeit gibt es bei den Italienern noch einiges zu tun.
Im Schweizer Sauber-Team verzichtete man auch am Sonntag auf den Einsatz von KERS. Dem Mexikaner Perez kam vielmehr die Aufgabe zu, die neuen Pirelli-Reifen weiter zu erörtern. Der Formel-1-Neuling sorgte am Vormittag für eine kurze Unterbrechung, als er mit blockierenden Hinterrädern ins Kiesbett von Kurve vier gerutscht war. Mit 114 Runden war es für den Rookie unterm Strich dennoch ein produktiver Testtag.
Anders als bei Sauber kam bei Williams in Barcelona auch am Sonntag KERS zum Einsatz, nachdem die Truppe im bisherigen Verlauf der Vorsaisontests noch massive Probleme mit dem System gehabt hatte. Rookie Maldonado geriet als Erster der Sonntagsfahrer kurzzeitig neben die Strecke. Beim Einschlag in die Reifenstapel von Kurve fünf wurde der Williams glücklicherweise nicht zu stark beschädigt. Auf Slickreifen konnte der Venezolaner am Nachmittag den bisher guten Eindruck des neuen FW33 weiter bestätigen. Am Ende fehlten dem Neuling nur 1,6 Sekunden auf die Bestzeit von Rosberg.
Toro Rosso weiter im Vorwärtsdrang
Im Team von Toro Rosso teilten sich Testfahrer Daniel Ricciardo und Stammpilot Sebastien Buemi die sonntägliche Testarbeit. Der junge Australier hinterließ dabei am Vormittag wiederum einen glänzenden Eindruck und übt intern weiter Druck auf die beiden Stammfahrer aus. Diese konnte sich in Barcelona bisher allerdings ebenfalls gut in Szene setzen. Nach Platz zwei für Jaime Alguersuari am Samstag, fuhr Buemi den STR6 am Sonntagnachmittag auf Rang neun. Mit dem Verhalten der Pirelli-Reifen am Fahrzeug zeigte man sich sehr zufrieden.
Für Force India saß erstmals in Barcelona Adrian Sutil am Steuer des neuen VJM04. Teamkollege Paul di Resta wurde an den beiden Vortagen wiederholt von der Technik des Neuwagens im Stich gelassen. Sutil kam am dritten Tag auf mehr als 100 Runden und konnte die Entwicklung des Fahrzeugs weiter vorantreiben.
Lotus wieder mit Techniksorgen
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Lotus-Pilot Jarno Trulli kam hauptsächlich auf nasser Piste zum Fahren Zoom
Im Lotus-Rennstall nutzte man die am Morgen noch nasse Piste zunächst für einen Longrun auf Regenreifen. Am Steuer saß der Italiener Jarno Trulli. Nachmittags stand der grüne Rennwagen fast ausschließlich in der Box. Nicht zum ersten Mal setzte ein Leck im Kühlsystem den Lotus schachmatt. Letzten Endes sprangen für Trulli am gesamten Sonntag nicht mehr als 48 Runden heraus. Die Geschwindigkeit des Wagens war mit einer persönlichen Bestzeit Trullis von 1:25.464 Minuten allerdings durchaus respektabel.
Im Team von Marussia-Virgin übernahm Timo Glock die Testarbeit, nachdem der Neuling in Reihen des neuerdings russischen Teams, Jerome D'Ambrosio, während der beiden Anfangstage in Barcelona im Auto gesessen war. Glock fabrizierte im Verlauf des Vormittags auf der rutschigen Piste einen harmlosen Dreher, konnte im Verlauf von knapp 100 Runden allerdings wieder einige Erkenntnisse über den Neuwagen sammeln.
Bei HRT kam nach dem samstäglichen Gastspiel von Vitantonio Liuzzi am Sonntagnachmittag der Schweizer Giorgio Mondini zum Einsatz. Der ehemalige Testpilot des Midland-Rennstalls hatte sich mit etwas Mitgift einen Test im Team von Colin Kolles erkauft und hinterließ angesichts seiner langen Pause einen durchaus vielversprechenden Eindruck. Auf den vierten und letzten Testtag in Barcelona wird man bei HRT verzichten.