• 24.08.2003 18:21

  • von Marcus Kollmann

BAR-Honda über Rennergebnis zutiefst enttäuscht

Ein technisch bedingter Ausfall Villeneuves und Buttons zehnter Platz ließen beim Team aus Brackley keine gute Stimmung aufkommen

(Motorsport-Total.com) - Nachdem das BAR-Honda-Team sich gestern schon im Anschluss an die Qualifikation enttäuscht über die schlechte Ausgangsposition - Startplatz 14 für Button, Startplatz 16 für Villeneuve - gezeigt und auf eine bessere Leistung im 70 Runden langen Rennen gehofft hatte, war die Enttäuschung über das heutige Abschneiden außerhalb der Punkte und mit nur einem ins Ziel gekommenen Auto groß.

Titel-Bild zur News: Jacques Villeneuve im BAR005

Hatte einen sehr guten Start und rechnete mit Punkten: Jacques Villeneuve

Während Villeneuve zunächst einen guten Start hingelegen und gleich sechs Positionen in der ersten Runde gutmachen hatte können und in aussichtsreicher Punkteposition lag, kam Button beim Start nur bescheiden weg. Das Glück war den beiden Piloten aber auch nicht im Rennen hold, denn ein Hydraulikproblem zwang Villeneuve zum Abstellen seines Autos. Button kämpfte mit Problemen des Differenzials und wurde am Ende als Zehnter abgewunken.

"Ich hatte einen ziemlich schlecht Start und Jacques flog an mir vorbei, weshalb es einen großen Unterschied in der Launch-control gegeben haben muss", wunderte sich Button nach dem Grand Prix über den Raketenstart seines Teamkollegen.

"In der zweiten Kurve konnte ich dann nicht das Beste aus der Situation machen, denn ich fuhr auf der Außenseite als sich Ralf drehte und ich beinahe mit ihm kollidierte. Danach konnte ich mir dann Frentzen und Verstappen schnappen und das Auto funktioniert gut und ich kam voran, doch plötzlich traten dann Schwierigkeiten mit dem Differenzial auf. Das Auto neigte dadurch sehr zum Übersteuern und war schwer zu fahren. Alles in allem kein großartiges Rennen. Wir werden uns jetzt in den letzten drei Rennen im Kampf um weitere Punkte mächtig anstrengen müssen", so der Brite abschließend.

"Wir wussten, dass wir unter Rennbedingungen viel besser sein würden und das waren wir auch. Der Start verlief ziemlich gut und ich konnte gleich sechs Plätze in der ersten Runde gutmachen obwohl ich viel Benzin an Bord hatte. Es sah deshalb gut danach aus einen oder zwei Punkte zu holen. Die Strecke war zwar sehr staubig, doch mein Auto funktionierte gut", schilderte Villeneuve die Phase des Grand Prix in der noch alles gut für ihn ausgesehen hatte.

Allerdings sollte sich das Blatt dann wenden: "Wir wussten schon ein paar Runden lang, dass sich die Dinge zum Schlechteren entwickelten, denn ich bekam die Anzeige für Hydraulikdruckverlust zu sehen. Am Ende blieb mir nichts anderes übrig als aufzugeben. Das ist kein guter Tag gewesen, doch wir müssen einfach weiterhin hart arbeiten. Noch sind drei Rennen zu bestreiten und wer weiß, vielleicht können wir am Ende des Jahres ein gutes Ergebnis erreichen", hegt der diese Saison schon sechs Mal auf Grund technischer Probleme ausgeschiedene Kanadier noch Hoffnung.

David Richards, Teamchef: "Trotz der Enttäuschung die Jacques Ausfall nach einem großartigen Start und Jensons Ankunft außerhalb der Punkte mit sich bringt, müssen wir weiterhin positiv denken. Unsere Qualifikations-Strategie zahlte sich im Rennen aus, jedoch ist es ziemlich offensichtlich, dass der fünfte Platz in der Meisterschaft in der Schlussphase des Jahres sehr stark umkämpft sein wird."

Geoffrey Willis, Technischer Direktor: "Das ist ein frustrierendes Ende eines schwierigen Wochenendes. Jacques hatte einen exzellenten Start und konnte dabei gleich sechs Plätze am Ende der ersten Runde gutmachen. Er machte dann gute Fortschritte auf seiner Zwei-Stopp-Strategie und das Auto funktionierte viel besser als wir es erwartet hatten. Kurz vor seinem Boxenstopp bekamen wir dann einen Hinweis auf ein Hydraulikleck und mussten aufgeben. Wir kennen die Ursache dieses Problems zwar noch nicht, jedoch werden wir das gründlich untersuchen. Im Vergleich zu Jacques verlief Jensons Start sehr erbärmlich. Seine Startposition hatte sehr wenig Grip und er wurde deshalb bis auf Position 17 durchgereicht. Trotzdem war er in der Lage gute Fortschritte zu machen und auch er war auf einer Zwei-Stopp-Strategie unterwegs. Durch ein Problem mit dem Differenzial war er zudem noch gehandikapt. Er fuhr dennoch ein starkes Rennen und war im letzten Rennabschnitt sogar der schnellste Bridgestone-Pilot. Leider kam er außerhalb der Punkteränge ins Ziel."

Shuhei Nakamoto, Technikdirektor, Honda Racing Development: "Unter diesen Umständen hat Jenson gute Arbeit geleistet als Zehnter ins Ziel gekommen zu sein und es war ermutigend ihn einige konkurrenzfähige Zeiten fahren zu sehen. Jacques hatte einen fantastischen Start und es sah viel versprechend für ihn aus. Dass er so früh aus dem Rennen ausschied, war sehr frustrierend. Wir werden unsere Bemühungen nun auf die bevorstehenden Testfahrten und das Rennen in Italien konzentrieren."