• 23.05.2015 11:50

  • von Dominik Sharaf

Alles legal: FIA checkt Benzinsysteme aller Hersteller

Zusätzliche Leistung durch hinter dem Durchflussmengen-Sensor angestauten Treibstoff? Die Regelhüter versicherten sich, dass kein Antriebshersteller so trickst

(Motorsport-Total.com) - In kaum einem Punkt hat es in der Vergangenheit so viele Debatten um die Reglementkonformität von Formel-1-Autos gegeben wie beim Benzinsystem. Um neuen Skandalen vorzubeugen, schaute die FIA am Freitag ganz genau hin: Es wurde jeweils ein Auto mit Mercedes-, Renault-, Ferrari- und Honda-Antrieb eingehend inspiziert und der Benzindruck gemessen. Auffälligkeiten fanden der Automobil-Weltverband und sein Technischer Delegierter Jo Bauer jedoch an keinem der Boliden.

Titel-Bild zur News: Jo Bauer

Jo Bauer und FIA sahen am Ruhetag in Monaco ganz genau hin Zoom

Unter die Lupe kamen die Dienstwagen von Lewis Hamilton (Mercedes), Daniel Ricciardo (Red Bull), Sebastian Vettel (Ferrari) und Fernando Alonso (McLaren), wobei in erster Linie die Benzin-Durchflussmenge Gegenstand der Untersuchung war. Zuletzt waren die Systeme ein Thema, da die FIA die Bestimmungen am Rande des Spanien-Grand-Prix vor zwei Wochen mit einer Klarstellung verschärfte.

Mercedes und seine Kunden setzten aber weiter auf einen "zusätzlichen Modus" (Motorsportchef Toto Wolff) speziell für das Qualifying. Eine ähnliche Ferrari-Technik wurde laut Radio Fahrerlager bereits beim Rennen in China untersagt: Für den Qualifying-Turbo der Scuderia wurde zusätzliche Leistung angeblich über eine kurzfristig erhöhte Durchflussmenge, die schon zum Saisonauftakt 2014 im Falle Ricciardos und seinem Red Bull zum Zankapfel wurde.

Die zusätzliche Power half, Mercedes auf einer schnellen Runde Paroli zu bieten. Seitdem gestalten sich die Samstage für die Scuderia wieder schwieriger. Die Bedenken, die zum überraschenden Check in Monaco geführt haben, sollen mit einem anderen Trick zu tun haben: Gerüchten zufolge ist es möglich, Sprit hinter dem Sensor zur Ermittlung der Durchflussmenge anzustauen und den Überschuss bei Gelegenheit von der Telemetrie unbemerkt abzurufen.