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Albon muss tatenlos zuschauen: Williams-Taktik in Q2 war ein Fehler!
Alexander Albon musste sein Q2-Aus von der Garage aus verfolgen und hadert mit der falschen Taktik, die ihm eine Sogwirkung auf der Strecke verwehrte
(Motorsport-Total.com) - Als alle anderen Fahrer am Ende von Q2 ihren entscheidenden Run fuhren, stand einer in der Box: Alexander Albon fuhr nicht noch einmal aus der Garage und musste zuschauen, wie er von seinen Konkurrenten noch aus den Top 10 und damit Q3 verdrängt wurde. Am Ende blieb dem Williams-Piloten der undankbare elfte Platz.

© LAT Images
Alexander Albon schaffte es zum zweiten Mal in Folge nicht in Q3 Zoom
Für Albon war die Taktik seines Teams dabei ein Fehler: "Ich denke, das Timing unseres Q2-Runs war fragwürdig. Wir sind rausgefahren, als sonst niemand draußen war", sagt er. Alleine auf der Strecke zu sein, mag manchmal ein Vorteil sein, doch im Fall von Dschidda ist es das laut ihm nicht.
"Diese Strecke ist wie Monza - du brauchst den Verkehr", erklärt er. "Man profitiert ziemlich stark, selbst wenn es nur In- oder Outlaps anderer Autos sind. Es entsteht ein Sogeffekt auf der Strecke, der dich richtig schön mitzieht - vor allem in Sektor 2 und 3."
Laut Albon hätte es "einfach zwei oder drei Autos gebraucht, die in ihren Outlaps unterwegs sind, um die Luft in Bewegung zu bringen - das hätte den Unterschied gemacht", ist er überzeugt. Doch alleine auf der Strecke hatte er diese Sogwirkung nicht.
"Ich glaube, ich war im letzten Q2-Run im dritten Sektor der Langsamste, weil wir keinen Windschatten hatten. Das müssen wir uns anschauen, denn das war nicht notwendig", ärgert er sich. Am Ende verpasste er den Einzug in Q3 nur um sieben Tausendstelsekunden.
"Vielleicht waren wir zu zuversichtlich, was unsere Pace anging, um in Q3 zu kommen, ich weiß es nicht. Es ist frustrierend, weil es jetzt das zweite Wochenende in Folge ist, an dem wir das Gefühl hatten, wir hätten in die Punkte kommen oder zumindest sicher in Q3 stehen sollen - und es aus irgendeinem Grund nicht geschafft haben."
Albon hinterfragte Strategie nicht
Auch er selbst hatte die Entscheidung seines Teams zu dem Zeitpunkt nicht infrage gestellt. "In dem Moment nicht, nein", gibt er zu, "denn da herrscht Vertrauen zwischen uns allen."
Dann aber habe Williams festgestellt, dass die sogenannte "Track Evolution" ziemlich hoch war. Das heißt, die Strecke wurde immer schneller, je mehr Autos auf ihr gefahren sind. "Wir dachten, dass einige der schnellen Jungs etwas früher rausgehen würden, um keine Probleme beim Aufwärmen zu bekommen. Aber sie sind alle sehr spät rausgefahren, und wir waren dann die lahmen Enten."
Dabei hatte Albon zu dem Zeitpunkt Glück, überhaupt noch dabei zu sein, denn in Q1 touchierte der Thailänder einigermaßen stark die Wand und beschädigte sich dabei die Endplatte des Frontflügels.
Andere Dinge wurden aber nicht in Mitleidenschaft gezogen, sodass das für Albon auch kein Grund für das Aus in Q2 ist: "Ehrlich, ich war mit meiner Runde wirklich zufrieden. Wenn ich mir die Daten ansehe und sehe, wie langsam ich auf den Geraden bin, dann weiß ich, wo ich suchen muss."
Nächste Niederlage gegen Carlos Sainz
Wie in Bahrain am vergangenen Wochenende verlor der Williams-Pilot damit erneut das Qualifying-Duell gegen seinen Teamkollegen Carlos Sainz, der am Ende Sechster wurde. Nachdem Albon bei den ersten drei Rennen jeweils Q3 erreicht hatte, verpasste er zuletzt zwei Mal den Einzug in die Top 10.
"Wir hätten in jeder Session bisher in Q3 stehen sollen, aber wir haben es in den letzten beiden verpasst. Das ist frustrierend, denn als Team weiß man nie genau, wann man das Auto hat, um unter die Top 10 zu kommen", sagt er. "Im Mittelfeld fehlt oft nur ein Upgrade eines anderen Teams, und plötzlich ist man nicht mehr in den Punkten. Man will immer im Moment alles maximieren."
"Wenn man außerhalb der Punkte ist oder das Auto nicht gut genug ist für die Top 10, dann kann man Risiken eingehen, sagen wir mal. Aber wir haben aktuell das Auto, um jedes Wochenende Punkte zu holen - und wenn man das dann nicht schafft, ist es umso frustrierender."
Trotzdem sind Punkte für ihn am Sonntag immer noch drin, auch wenn die Rennpace in Dschidda für Albon "merkwürdig" ist und Williams einen kleinen Nachteil besitzt. Denn ein Reifen sei an diesem Wochenende ziemlich dominant.
"Ich sage nicht, welcher, aber man kann sich denken, welcher es ist", meint er. "Das könnte schwierig werden, weil viele Teams zwei davon haben - und wir nur einen. Mal sehen, wie sich das im Rennen entwickelt."


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