A1-Ring: Übernahme durch Red Bull perfekt
Nach einer Einigung zwischen Red Bull, ÖAMTC und dem Land Steiermark ist die Übernahme des A1-Rings durch Red Bull perfekt
(Motorsport-Total.com) - Im Frühjahr des Jahres 2002 trat Landesrat Dr. Gerhard Hirschmann an Red Bull-Chef Dietrich Mateschitz mit der Bitte heran, Gespräche über mögliche Kooperationen zwischen Land Steiermark und Red Bull im Bereich des A1-Rings aufzunehmen.

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Der A1-Ring ist nun in den Händen von Red Bull
Nach grundsätzlichen Überlegungen beider Seiten über künftige und langfristige Aktivitäten kam es zu einer Reihe von konkreten Gesprächen zwischen Mateschitz und Hirschmann über verschiedene Projekte von weitreichender Dimension mit einer nachhaltigen und langfristigen Strategie.
Nachdem seitens Red Bull grundsätzlich die Bereitschaft signalisiert wurde, ein weitreichendes Engagement am und um den A1-Ring tätigen zu wollen, trat Landesrat Hirschmann gemeinsam mit Frau Landeshauptmann Waltraud Klasnic an die Führung des ÖAMTC mit der Bitte heran, aus dem bestehenden Vertrag auszusteigen.
Der ÖAMTC, der in den vergangenen sechs Jahren neben dem Betrieb des sehr erfolgreichen "Fahrsicherheitszentrums Test und Training" auch den Betrieb am A1-Ring managte, zeigte großes Verständnis für das Engagement der Projektgruppe von Red Bull und die damit verbundenen geplanten Aktivitäten.
In den vergangenen Monaten konnte in Verhandlungen zwischen dem Land Steiermark und dem ÖAMTC mit Generalsekretär DKfm. Hans Peter Halouska weitgehend Einigung über die Rahmenbedingungen erzielt werden.
Der ÖAMTC plant, das bisher am A1-Ring betriebene Fahrsicherheitszentrum in der Region an einem anderen Standort neu zu errichten und bleibt somit als wichtiger Wirtschaftsfaktor des Murtales erhalten.
In einem ersten Projektplan wird ein "Privatgymnasium mit Internat der Red Bull-Stiftung" mit angeschlossener internationaler "Motorsportakademie" sowie der "Akademie für Aeronautik" errichtet. Es soll die Möglichkeit geboten werden, Rennfahrer, Piloten und technisches Personal umfassend und auf hohem Niveau auszubilden. Die Ausbildung basiert in der Motorsportakademie auf drei Modulen, den Bereichen "Race", "Engineering" und "Economy".
In einer weiteren Ausbaustufe denkt man an die Angliederung einer Fachhochschule und/oder einer Privatuniversität. Um den umfassenden Betrieb wirtschaftlich sinnvoll betreiben zu können, wird ein Ganzjahresbetrieb mit einer Auslastung nahe 100% und 360 Betriebstagen angestrebt, so Dietrich Mateschitz. Mit einem "Motorsportpark" im Ring-Innenbereich werden über die großen Rennsportveranstaltungen hinaus ganzjährige Programme für private Kunden, Clubs und Unternehmen angeboten. Durch umfangreiche Grundadaptierungen ist es auch möglich Off - Road - Teststrecken für Geländefahrzeuge im Package anzubieten.
Das Gesamtkonzept sieht umfangreiche infrastrukturelle Maßnahmen vor, zu denen auch ein Hotelkonzept gehört. Neben dem Motorsportbereich am Ring und der Schulstadt auf Flatschacher Areal wurde mit dem Ankauf des Werkshotels in Zeltweg und dem geplanten Bau eines weiteren entsprechenden Hotels (das von Helmut Marko finanziert und betrieben werden soll) auch die Frage der Unterbringung von Gästen, Eltern von Schülern und Touristen mitbedacht. Insgesamt werden bei dem Projekt direkt und unmittelbar mehr als 200 Arbeitsplätze geschaffen. Diese Zahl wird sich aber in der weiteren Folge durch die Umwegrentabilität etwa bei Zulieferbetrieben und Partnern wesentlich erhöhen.
Mit dem großartigen Engagement von Red Bull und den Projektpartnern wird der A1-Ring in seinem Weiterbestand auch von der Formel 1 unabhängig, wobei selbstverständlich mit dem Land Steiermark gemeinsam um ein langes Verbleiben der Formel 1 am A1-Ring im Rahmen der gegebenen finanziellen Möglichkeiten gekämpft wird. Niemand kann aber absehen, wie es trotz des bestehenden Formel 1-Vertrages bis zum Jahr 2006 insgesamt mit der Formel 1 weitergehen wird. Tatsache ist jedoch, dass es neue Rennstrecken geben wird (China, Bahrein), wodurch es automatisch zu einer Reduzierung der bestehenden europäischen Formel 1-Veranstaltungen kommen wird und eine echte Gefährdung für den Grand Prix in Österreich besteht
Um so erfreulicher ist dieses Projekt. Landesrat Dr. Gerhard Hirschmann sieht darin die Vollendung jener Idee, die schon vor Jahren einmal realisierbar erschien. "Durch das von der Red Bull Gruppe um Herrn DKfm. Dietrich Mateschitz bewerkstelligte Projekt erfolgt insbesondere für die Region Obersteiermark - darüber hinaus für die gesamte Steiermark - ein Innovationsimpuls von bisher oft erhoffter, oft erträumter, aber nie realisierter Dimension. Dieses Projekt wird dem Automobil- und Tourismusland Steiermark einen außerordentlichen Entwicklungsschub bringen", betont Landeshauptmann Waltraud Klasnic.
In den kommenden Tagen und Wochen wird es zu den entsprechenden Vertragsunterzeichnungen und dann zur Vorlage der notwendigen Beschlüsse an die Steiermärkische Landesregierung und den Steiermärkischen Landtag kommen.

