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Bartels und der Maserati-Abschied: "Eine Gänsehaut"
Da sich im kommenden Jahr das Regelwerk der GT-Meisterschaft verändert, geht das Vitaphone-Team in die voraussichtlich letzte Saison mit Maserati
(Motorsport-Total.com) - Wenn am Wochenende die FI-GT-Saison 2009 in Silverstone startet, dann gehen die beiden Maseratis der deutschen Vitaphone-Mannschaft als klare Favoriten an den Start. Nicht ohne Grnd kleben auf den beiden Fahrzeugen seit langer Zeit die Startnummern eins und zwei. "Wir haben in 51 FIA-GT-Rennen der vergangenen Jahre 17 Mal gewonnen und waren 49 Mal auf dem Podium", nannte Teamchef Michael Bartels im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' die herausragende Bilanz.

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Michael Bartels startet am Wochenende in seine wohl letzte Saison mit Maserati
"Von der Papierform geht Vitaphone natürlich als das Team an den Start, welches alle anderen schlagen wollen", erklärte der Plettenberger vor dem Auftakt in Großbritannien. Er fügte fröhlich hinzu: "In den vergangenen Jahren ist ihnen das nicht gelungen." Mit verbesserten Strukturen wolle man in diesem Jahr Fehler noch besser vermeiden können, so Bartels: "Wir haben ja immer diesen Erfolgsballast. Die Taktik also: Wenn du schwer bist, musst du punkten, wenn du leicht bist, sofort zuschlagen."#w1#
Zum Maserati-Abschied auf die Road Atlanta?
In diesem Jahr reagiert auch die FIA-GT-Serie auf die schwachen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Der Kalender wurde radikal verkleinert. "Acht Rennen sind wirklich sehr wenig", klagte Bartels, der die Auftritte natürlich als Botschafter für Maserati nutzen muss. "Ich muss mal sehen, was wir mit der freien Zeit machen. Wir versuchen jetzt eventuell noch in Amerika beim Petit Le Mans auf der Road Atlanta zu starten. Das müssen wir mal abwarten."

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Der Maserati MC12 hat in den vergangenen Jahren oft dominiert Zoom
Für das kommende Jahr muss sich Vitaphone neu orientieren. Das neue Reglement kommt für eine GT-Weltmeisterschaft, mit dem MC12 kann man dann wohl nichts mehr anfangen. "Ich bekomme Gänsehaut, wenn ich an diese tolle Zusammenarbeit denke", so der Ex-DTM-Pilot. "Wir gehen jetzt ins fünfte Jahr. Das kommt ja nicht einfach so, es gab ja auch andere Maserati-Teams. Das wird mir Tränen in die Augen bringen, wenn das mal nicht mehr ist."
"Das fing damals mit dem Giorgio Ascanelli an. Der war der Vater des Projektes und davon profitieren wir heute noch. Das wird ein harter Einschnitt sein, wenn das mal zuende ist. Bis in Zolder für uns die letzte Zielflagge mit Maserati fällt, werden wir voll motiviert sein", kündigte Bartels an, dass man der italienischen Sportwagenschmiede noch einmal Titelehren zum Abschluss schenken möchte. Gleichzeitig muss man sich nach Alternativen für 2010 umschauen.
Ford und Nissan kommen nicht in Frage - BMW ab 2010?
Ford und Nissan bieten 2009 schon einen Vorgeschmack auf das kommende Jahr. Vor allem der von Nismo aufgebaute GT-R soll mit starken Leistungen Kunden für 2010 anlocken. Bartels winkt ab: "Diese Marken sicher nicht. Da streben wir in keinster Weise eine Kooperation an. Wir strecken die Fühler anderweitig aus. Maserati gehört zum FIAT-Konzern und dort gehören noch viele andere Marken dazu. Wenn sich da auf höchstem Level nichts ergibt, dann ist der deutsche Automobilmarkt als deutsches Team sehr interessant. Es gibt da tolle Möglichkeiten."

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Alex Müller kommt von Jetalliance zur Vitaphone-Mannschaft Zoom
"Ich will mich aber jetzt nicht einmal festlegen, worauf wir im kommenden Jahr unser Hauptaugenmerk richten werden", so der 41-Jährige, der im Sommer mit Gesprächen beginnen will. "Bei der neuen GT-Weltmeisterschaft bin ich mal gespannt, wie das am Ende aussehen soll. Eine richtige WM funktioniert nur dann, wenn es einen ordentlichen Geldtopf für Marketing gibt. Was nützt die Meisterschaft mit den tollsten Marken, wenn sie keiner kennt? Von daher braucht man die Werke, um den Geldtopf für Vermarktung füllen zu können. Das wird Nissan allein nicht stemmen. Ich bin da skeptisch."
"Aus meiner Sicht findet der richtige Wettbewerb in der GT2 statt, weil es da die Hersteller gibt", sagte Bartels weiter. "Es werden neue Autos entwickelt wie die Corvette oder der Aston Martin, der am Wochenende mit Stefan Mücke in Silverstone fährt. BMW, Porsche und Ferrari haben auch GT2-Autos. Dann gibt es einen Spyker, den man als Exot auch braucht."
Neben strukturellen Veränderungen gibt es zur neuen Saison auch eine Neubesetzung des zweiten Vitaphone-Fahrzeuges. Xandi Negrao will seine Karriere in Brasilien fortsetzen, an seine Stelle tritt Alex Müller. "Er hat sich nahtlos eingefügt und ist eine absolute Bereicherung", lobte der Teamchef. "Und außerdem ist es schön, nach Timo Scheider 2005 endlich mal wieder einen zweiten Deutschen im Team zu haben."

