"Kein PR-Gewäsch": Freunde bei McLaren
Teamchef Martin Whitmarsh unterstreicht, dass das freundschaftliche Verhältnis zwischen Lewis Hamilton und Jenson Button nicht gespielt ist
(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamilton und Jenson Button waren schon gemeinsam campen, sind gemeinsam mit einem VW-Bus von London nach Silverstone gefahren und haben gemeinsam einen kompletten Formel-1-McLaren aufgebaut. Zwar handelte es sich dabei nur um Viral-PR-Videos für Sponsor Vodafone, aber zumindest nach außen hin scheinen die beiden McLaren-Piloten bestens miteinander zu harmonieren.
© xpb.cc
Zwischen den McLaren-Fahrern und auch dem Team herrscht gute Stimmung
Laut Martin Whitmarsh handelt es sich dabei nicht um einen gezielt geweckten Eindruck, sondern um die Wahrheit: "Ich habe schon viele Teamkollegen in vielen Teams erlebt, die öffentlich sagen, dass sie einander respektieren und gut zusammenarbeiten, dabei weiß jeder, dass sie sich nicht ausstehen können. Aber in unserem Fall kam Jenson neu ins Team und gewann alle Herzen für sich, auch das von Lewis", erklärt der McLaren-Teamchef im Interview mit 'Motor Sport'.
Zwar kam es zwischen Hamilton und Button auch schon zu Auseinandersetzungen auf der Rennstrecke, so zum Beispiel in Istanbul, doch diese liefen immer fair ab - weil das Verhältnis von gegenseitigem Respekt geprägt ist, wie Whitmarsh glaubt: "Im Vorjahr hat Jenson mit seiner Intelligenz Rennen gewonnen und Lewis hat festgestellt, dass er von diesem Kerl noch etwas lernen kann. Jenson ist auch sehr zugänglich, charmant und offen. Das hat Lewis sehr gut getan."
Hamilton, um fünf Jahre jünger als Button, kann sich von seinem Teamkollegen vor allem in Sachen Auftreten noch etwas abschneiden: "Es ist Teil der Arbeit eines Formel-1-Piloten, mit der Öffentlichkeit und den Medien umzugehen", sagt Whitmarsh. "Die meisten sind nicht deswegen Rennfahrer geworden. Einige wollen das und einige können das nicht gut - und ich weiß auch nicht, ob Jenson daran Freude hat, aber er macht seine Sache sehr gut."
¿pbvin|512|2863||0|1pb¿"Als Kimi noch im Team war und ich vor 500 Gästen auf eine Bühne musste, ließ er mir noch viel zu sagen übrig. Wenn ich jetzt zu einem Vodafone- oder ExxonMobil-Event gehe und unsere Fahrer vor mir auf der Bühne waren, dann denke ich oft: Die Leute wollen mich doch gar nicht mehr sehen, denn die beiden haben mir mit ihrer Eloquenz die Show gestohlen", sagt der 52-Jährige. "Es ist ganz im Ernst sehr schwierig, nach den beiden auf eine Bühne zu gehen, weil sie das unglaublich gut beherrschen."
"Lewis wird langsam erwachsen und lernt weiterhin von Jenson, wie er sich in der Öffentlichkeit am besten präsentieren kann. Das ist von unschätzbarem Wert. Lewis ist da ganz aufgeschlossen und Jenson weiß wiederum, wie schnell Lewis auf der Rennstrecke ist. Daher respektieren sich die beiden gegenseitig. Sie haben ein fantastisches Verhältnis zueinander - und das ist kein PR-Gewäsch", gibt der Brite überzeugend zu Protokoll.