• 16.09.2008 16:32

  • von Stefanie Szlapka

Von einem Termin zum anderen

An den Wochenenden sehen die Fans ihre Fahrer nur auf der Strecke und auf dem Weg ins Teamzelt, doch es gibt auch sonst viel Arbeit...

(Motorsport-Total.com) - Das Rennwochenende ist für die Fahrer vollgepackt mit Arbeit. Das eigentliche Rennen ist das Highlight und das Ergebnis vieler Besprechungen und Analysen. Zusammen mit Mercedes-Pilot Gary Paffett will Ihnen 'Motorsport-Total.com' ein Rennwochenende im Detail näher bringen.

Titel-Bild zur News: Gary Paffett

Gary Paffett im Einsatz: Der Job als DTM-Fahrer bedeutet viele Termine

Gegen Donnerstagmittag kommen die Fahrer an der Strecke an und dort geht es sofort los mit der Arbeit. "Ich fliege meistens am frühen Donnerstagmorgen in Großbritannien los", erzählt Gary Paffett. "Dann trifft man sich mit dem Team. Normalerweise haben wir am Nachmittag gegen 16:00 Uhr ein Meeting, bei dem wir die Informationen des vorherigen Rennens durchgehen." Dort versuchen die Beteiligten herauszufinden, was falsch gelaufen ist und was man hätte besser machen können.#w1#

Im Anschluss werden die Streckeninformationen durchgegangen. "Es geht um Details über den Kurs, unser bisheriges Abschneiden. Was wissen wir über den Kurs, was hat sich verändert und so weiter", erläutert der Jahreswagenpilot den Inhalt des Meetings. "Danach gehen wir den Zeitplan durch, der zum Beispiel am Nürburgring ganz anders war als normal." Nach dem Meeting geht es für die Fahrer zum ersten Mal auf die Strecke - entweder zu Fuß oder sie fahren den Kurs mit dem Motorroller ab. "Damit wollten wir sicherstellen, dass der Kurs so ist, wie wir ihn kennen. Zur weiteren Vorbereitung spreche ich dann noch mit den Ingenieuren und gehe die Daten durch."

Die ersten praktischen Vorbereitungen

Am Freitagmorgen steht gegen 9:00 Uhr das nur 15-minütige Rollout auf dem Programm, das eher einem Shakedown gleichkommt. "Da schaut man, ob das Auto richtig funktioniert", erklärt Paffett. "Viele üben Starts und legen Gummi auf ihre Fläche in der Boxengasse, damit dort im Rennen genug Haftung ist. Im Anschluss werden die Autos gecheckt und wir gehen ins Fahrerbriefing."

Gary Paffett

Gary Paffett an einem Rennwochenende im Gespräch mit seinen Ingenieuren Zoom

Dort spricht der Renndirektor das an, was die Fahrer am Tag zuvor schon mit dem Team durchgegangen sind. Er geht die vorherigen Rennwochenenden durch, ob es dort Zwischenfälle auf der Strecke und sonstige Probleme gegeben hat. Später wird auf das aktuelle Wochenende eingegangen, wie zum Beispiel den Zeitplan und gegebenenfalls Änderungen im Reglement. "Nach dem Briefing stehen die beiden Testsessions an, danach noch mehr Briefings. Die große Frage ist dabei normalerweise: Wie können wir das Auto noch schneller machen?"

Showdown am Samstag und Sonntag

"Freitagabend haben wir dann immer ein Teamdinner, Samstag ein weiteres Training, um das Auto für das Qualifying feinabzustimmen. Später ist das Qualifying, das vielleicht sogar der wichtigste Teil des Wochenendes ist", erklärt Paffett. Schließlich ist ein guter Startplatz ist entscheidend für den Verlauf des Rennens. "Danach stehen wieder Briefings an, aber da wird nur kurz besprochen, wie das Qualifying war", so der 27-Jährige. "Zu dem Zeitpunkt wissen wir, wo wir starten, wir wissen, was wir uns vom Rennen erwarten und wir sprechen über das Rennsetup, das wir am Freitag gefahren sind."

Am Sonntagmorgen steht kurz vor dem Rennen das Warmup auf dem Programm, bei dem das Auto wieder auf das Rennen abgestimmt und letzte Vorbereitungen getroffen werden. "Wir fahren ein paar Runden, nur um sicher zu gehen, dass die Balance noch gut ist - und dann kommt das Rennen." Dort werden die Fahrer bei der Startfeldpräsentation in Cabrios um die Strecke gefahren, bevor sie endgültig in ihre Rennfahrzeuge steigen. Nach rund zwei Runden ist alles vorbei und es steht hoffentlich nur noch feiern auf dem Programm...