Offizieller DTM-Test Oschersleben: Porsche-Stärke auf "Rallycross-Strecke"

Wieso laut Thomas Preining "keiner was gezeigt" hat und die neuen Pirellis beim neuen Lamborghini-Team Abt und beim Ford-Team HRT für rauchende Köpfe sorgen

(Motorsport-Total.com) - Manthey-Porsche-Dominanz beim offiziellen DTM-Testtag in Oschersleben, wo in drei Wochen der Saisonauftakt stattfindet: Ex-Champion Thomas Preining fuhr am Mittwoch in 1:21.887 die Tagesbestzeit und war um 0,324 Sekunden schneller als Teamkollege Ayhancan Güven, der mit 141 Runden der fleißigste Pilot war. Auf Platz drei kam mit 0,501 Sekunden Rückstand Jordan Pepper im Grasser-Lamborghini, Teamkollege Luca Engstler (+0,515) wurde Vierter.

Titel-Bild zur News: Thomas Preining

Schnellster Mann in Oschersleben: Thomas Preining im "Grello"-Porsche Zoom

Fünfter und Sechster wurden die AMG-Piloten Jules Gounon (+0,712) und Lucas Auer (+0,771). "Besser als ganz hinten", kommentiert Preining im Gespräch mit Motorsport-Total.com die Bestzeit. "Aber wir wissen, dass sonst keiner irgendwas gezeigt hat und wir sicher keine Sekunde vorne sind."

Damit spielt er trotz der bekannten Porsche-Stärke in Oschersleben auf die großen Rückstände einiger Mitfavoriten an. Ob er glaube, dass die Konkurrenz nachlegen könne? "Naja, das weiß ich. Weil wir noch nie eine Sekunde vorne waren", spricht der Österreicher Klartext. Preining fuhr seine Bestzeit wie die Top 3 am Vormittag.

Ausrutscher von Ferrari-Neuling sorgt für Abbruch

Der einzige Testtag in Oschersleben vor dem Auftakt fand bei Temperaturen zwischen fünf und 17 Grad und sonnigem Wetter statt. Zwischenfälle hielten sich in Grenzen: Schubert-BMW-Pilot Marco Wittmann dürfte in der ersten Stunde eine Flüssigkeit verloren haben, am Nachmittag gab es einen Ausrutscher von Emil-Frey-Ferrari-Neuling Ben Green, der für eine rote Flagge sorgte.

Ben Green

Bei Ben Greens Emil-Frey-Ferrari fehlt nach dem Abflug der Heckflügel Zoom

Vor allem die niedrigen Temperaturen am Morgen boten eine gute Gelegenheit, auf den neuen Pirelli-Reifen die wichtigen Qualifying-Simulationen durchzuführen, denn auch an den DTM-Wochenenden ist es beim Qualifying oft kalt. Preinings Bestzeit war um 0,422 Sekunden langsamer als die Pole-Zeit von Jack Aitken aus dem Vorjahr.

Wie wirken sich Änderungen in erster Kurve aus?

Abgesehen von den Bedingungen könnte das auch an der etwas entschärften ersten Kurve liegen, denn in der Linkskurve wurden innen Poller aufgestellt, in der folgenden Rechtskurve ebenfalls innen eine Betonfläche beseitigt, damit die Piloten nicht mehr abkürzen können.

"Du musst die Kurve jetzt eckiger fahren. Das kostet schon eineinhalb Zehntel", so Grasser-Lamborghini-Pilot Engstler. Interessant: Beide Grasser-Piloten waren schneller als Markenkollege und Champion Mirko Bortolotti (+0,799) auf Platz sieben und dessen Abt-Teamkollege Nicki Thiim (+1,178) auf Rang 13.


Fotos: DTM 2025: Offizieller Test in Oschersleben


Dennoch zieht Bortolotti nach seinem ersten Abt-Testtag für die DTM eine positive Bilanz: "Es war sehr gut. Was wir uns vorgenommen haben, haben wir von vorne bis hinten durchgezogen, keine Probleme am Auto", sagt er im Gespräch mit Motorsport-Total.com. "Natürlich gibt es Kleinigkeiten, die wir aussortieren müssen und uns anschauen müssen, aber ich bin zufrieden."

Bortolotti: Kurs wurde "zu einer Rallycross-Strecke"

Dazu gehört offenbar auch der Umgang mit dem neuen Pirelli-Slick, der sich laut Bortolotti anders anfühlt als sein Vorgänger. "Es war nicht so, dass wir den Reifen raufgeschnallt haben und es perfekt zum Auto gepasst hat", so der in Wien lebende Italiener. Daran müsse man noch arbeiten, das sei aber normal am ersten Testtag.

Auch die Streckenbedingungen beeinträchtigten die Testarbeit. "Was heute wirklich ein bisschen gestört hat: Die Strecke wurde innerhalb von ein paar Minuten zu einer Rallycross-Strecke", fällt Bortolotti auf. "Viele platzieren gerne mal ein Rad neben der Strecke - und dann ist die Strecke sandig, voller Kies." Das sorge für "null" Grip.

Ford-Team HRT kämpft noch mit Reifentemperatur

Ebenfalls mit den Reifen kämpfte das neue Ford-Team HRT, das bei der Premiere des Mustang GT3 in der DTM nur auf die Plätze 19 für Arjun Maini (+1,499) und 22 für Fabio Scherer (2,053) kam. "Was die Kunst angeht, Vorder- und Hinterachse gleichzeitig im Fenster zu haben, müssen wir noch was tun", sagt HRT-Teamchef Ulrich Fritz im Gespräch mit Motorsport-Total.com.

Fabio Scherer

Leichte Ausrutscher wie hier von Ford-Pilot Scherer sorgen immer wieder für Schmutz Zoom

Er stellte sich bei einer Qualifying-Simulation selbst vor das rechte Vorderrad von Mainis Mustang, damit die über die Felge generierte Temperatur nicht entweicht. Anders als erwartet sei der Mustang gerade "auf der Hinterachse stärker", erklärt er.

Abgesehen davon habe man das Testprogramm "ganz gut durchgearbeitet", so Fritz. "Dass Oschersleben nicht das Pflaster des Mustangs sein wird, wussten wir vorher schon." Dennoch schätze er den Rückstand geringer ein als die 1,5 Sekunden von Maini, der einen Fehler in seiner Qualifying-Simulation hatte.

Glock, Feller und Aston Martin nicht im Vorderfeld

Neben den neuen Pneus stand für die Teams auch der erste Test mit dem vollsynthetischen Kraftstoff auf dem Programm, der 2025 in der DTM eingeführt wird. Erster Eindruck: Es gab keinerlei offensichtliche Motorenprobleme, möglicherweise aber einen höheren Verbrauch. Die Daten werden nun beim DMSB eingereicht und vor dem DTM-Auftakt in Hinblick auf die Renndistanz analysiert.


DTM 2020: Das erste Aufeinandertreffen

Bei den ersten offiziellen Testfahrten vor der DTM-Saison 2025 sind in Oschersleben alle Teams und Fahrer erstmals in diesem Jahr aufeinandertreffen. Welche Erwartungen die alten und neuen Piloten in ihren alten und neuen Autos haben ... Weitere DTM-Videos

Wie die weiteren Premieren liefen? DTM-Rückkehrer Timo Glock wurde im Dörr-McLaren mit 1,244 Sekunden Rückstand 15., Ricardo Feller kam im kurzfristig vorbereiteten Land-Audi auf Platz 18 (+1,465) und die beiden Comtoyou-Aston-Martin-Boliden Gilles Magnus und Nicolas Baert rangierten bei der DTM-Premiere am Ende des Feldes.

Gesamtergebnis des Oschersleben-Tests:
1. Thomas Preining (Manthey-Porsche) 1:21.887 (108 Rd.)
2. Ayhancan Güven (Manthey-Porsche) +0,324 (141)
3. Jordan Pepper (Grasser-Lamborghini) +0,501 (117)
4. Luca Engstler (Grasser-Lamborghini) +0,515 (113)
5. Jules Gounon (Winward-Mercedes) +0,712 (107)
6. Lucas Auer (Landgraf-Mercedes) +0,771 (104)
7. Mirko Bortolotti (Abt-Lamborghini) +0,799 (134)
8. Morris Schuring (Manthey-Porsche) +0,800 (141)
9. Maro Engel (Winward-Mercedes) +0,857 (115)
10. Maximilian Paul (Paul-Lamborghini) +0,871 (107)
11. Ben Dörr (Dörr-McLaren) +0,925 (108)
12. Tom Kalender (Landgraf-Mercedes) +1,120 (123)
13. Nicki Thiim (Abt-Lamborghini) +1,178 (115)
14. Marco Wittmann (Schubert-BMW) +1,204 (132)
15. Timo Glock (Dörr-McLaren) +1,244 (95)
16. Jack Aitken (Emil-Frey-Ferrari) +1,360 (124)
17. Ben Green (Emil-Frey-Ferrari) +1,417 (96)
18. Ricardo Feller (Land-Audi) +1,465 (131)
19. Arjun Maini (HRT-Ford) +1,499 (117)
20. Rene Rast (Schubert-BMW) +1,507 (129)
21. Thierry Vermeulen (Emil-Frey-Ferrari) +1,580 (109)
22. Fabio Scherer (HRT-Ford) +2,053 (133)
23. Gilles Magnus (Comtoyou-Aston-Martin) +2,557 (122)
24. Nicolas Baert (Comtoyou-Aston-Martin) +3,674 (109)

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