Nürburgring-Debüt für zweiten Project-1-BMW: Sandro Holzem reif für die DTM?

Auf dem Nürburgring wird Project 1 erstmals mit zwei BMW antreten: Wie sich Sandro Holzem vorberereitet hat und wie der ADAC das Debüt des Youngsters sieht

(Motorsport-Total.com) - Beim bevorstehenden vierten Saisonwochenende der DTM auf dem Nürburgring wird es den ersten Gaststart der Saison geben: Der 19-jährige GT4-Pilot Sandro Holzem wird neben Werksfahrer Marco Wittmann den zweiten BMW M4 GT3 des Project-1-Teams pilotieren, wodurch das ursprünglich für die gesamte Saison eingeschriebene Fahrzeug nun endlich erstmals zum Einsatz kommt.

Titel-Bild zur News: Sandro Holzem

Holzem beim GTC-Race-Wochenende Anfang Juli auf den Nürburgring Zoom

"Es ist kein Geheimnis, dass wir von Anfang an ein 28. Auto eingeschrieben hatten", lässt ADAC-Motorsportchef Thomas Voss im Rahmen einer Pressekonferenz in Köln die Katze aus dem Sack. "Das zweite Auto von Project 1 wird mit Sandro Holzem einen Gaststart in der DTM versuchen."

Die Neuigkeiten sind nur bedingt überraschend, denn Project 1 hatte wenige Tage vor dem Saisonbeginn bekanntgegeben, man möchte den unerfahrenen Holzem unter anderem mit Gaststarts im ADAC GT Masters und Testfahrten unter dem Motto "Road to DTM" auf seine Premiere vorbereiten.

Intensive Vorbereitung mit Fokus Nürburgring

Dabei legte Project 1 den Fokus offenbar nicht zufällig auf den Nürburgring: Zunächst absolvierte Holzem bei Privattests jeweils einen Testtag in Oschersleben und Zandvoort, um sich an den M4 GT3 zu gewöhnen. Dann bestritt er das Wochenende der Amateurserie GTC Race Anfang Juli auf dem Nürburgring, ehe er von 14. bis 16. Juli auch im ADAC GT Masters gemeinsam mit Marco Wittmann beide Rennen auf der Sprintvariante der Strecke absolvierte, die auch von der DTM genutzt wird.

Zudem testete Holzem Mitte Juni am Freitag im Vorfeld des vierten NLS-Laufs im BMW M4 GT3 des Walkenhorst-Teams auf dem Nürburgring.

ADAC-Motorsportchef lobt Holzem für GT-Masters-Einsatz

Aber ist Holzem, der als Gaststarter nicht punkteberechtigt ist, reif für die DTM? "Er hat vor drei Wochen im GT-Masters seine Sache klasse hinbekommen und ist gemeinsam mit Marco Wittmann auf den zweiten Platz gefahren. Und zwar mit dem Auto, mit dem er auch das Rennen auf dem Nürburgring bestreiten wird", äußert sich Voss positiv zu Holzems Leistungen.

Tatsächlich kam Holzem beim ADAC GT Masters in seinem Qualifying auf nasser Strecke bei schwierigen Bedingungen auf Platz zehn von 15 Autos und wurde im ersten Rennen gemeinsam mit Wittmann Vierter. Im zweiten Rennen stellte der BMW-Werksfahrer das Auto auf den vierten Startplatz, und Holzem fuhr nach der Übergabe als Zweiter über die Ziellinie - ein achtbares Ergebnis für einen Fahrer, der kurz vor dem DTM-Saisonstart noch keinerlei GT3-Erfahrung hatte.

Sandro Holzem

Der 19-jährige Holzem absolviert zunächst einen DTM-Gaststart auf dem Nürburgring Zoom

Aber hätte der ADAC Holzem auch ohne die Vorbereitung für die gesamte DTM-Saison 2023 zugelassen? "Hätte hätte Fahrradkette", antwortete Voss im Rahmen des Saisonauftakts in Oschersleben auf Nachfrage von 'Motorsport-Total.com'.

Hätte Holzem Freigabe auch ohne Vorbereitung bekommen?

"Es gab nicht mal eine Diskussion darüber - da gab es keine zwei Meinungen, über die man hätte streiten können. Deswegen stellt sich die Frage eigentlich nicht." Nachsatz: "Im Hinterkopf habe ich die Entscheidung natürlich, aber die sage ich jetzt nicht."

Dass das 28. Auto bei den ersten Wochenenden trotz überwiesenen Nenngelds leer blieb, sei einvernehmlich mit Project 1 und BMW entschieden worden. "Wir haben das mit Hans-Bernd Kamps besprochen", so Voss. "Er hat dann von sich aus gesagt: 'Ich habe vollstes Verständnis und sehe das eigentlich genau wie ihr'."


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Bei den Bedenken sei es laut Voss nicht um mangenden Speed des Youngsters gegangen, der nur eine GT4-Saison auf dem Buckel hat und dabei im Dörr-Aston-Martin auf Platz 40 kam. "Für einen jungen Mann ist es auch eine Frage des Überblicks, wenn da links und rechts von ihm Werksfahrer fahren", meint der ADAC-Motorsportchef.

ADAC wollte Oeverhaus-Schicksal verhindern

Eine Anspielung auf das Vorjahres-Rennen der DTM auf dem Nürburgring, als der unerfahrene Walkenhorst-Gastfahrer Theo Oeverhaus beim Restart am Sonntag das Feld anführte, weil er noch keinen Stopp absolviert hatte - und mit der Situation überfordert war.

"Wir hatten die Befürchtung, das kann mit diesem jungen Mann auch wieder passieren", so Voss. Daher sei ihm "lieber, wir machen das drei, vier Rennen später vernünftig, als dass man das übers Knie bricht und bei den ersten Rennen Situationen hervorruft, die gefährlich oder unübersichtlich sein können."

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