Rallye Dakar 2025: Die Starter aus Deutschland, Österreich und der Schweiz
In den verschiedenen Klassen stellen sich einige Teilnehmer aus dem DACH-Raum dem großen Abenteuer in Saudi-Arabien - Ein Blick auf die mutigen Fahrer
(Motorsport-Total.com) - Wenn die Rallye Dakar in Saudi-Arabien am 3. Januar beginnt, werden auch einige Teilnehmer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz das große Abenteuer in Angriff nehmen. Hier werfen wir einen Blick auf die Starter in den unterschiedlichen Klassen.

© Timo Gottschalk
Als Vizeweltmeister kommen Yazeed Al-Rajhi und Timo Gottschalk zur Dakar Zoom
In der Automobilklasse haben drei Beifahrer aus Deutschland die Chance auf Spitzenplätze. Zwei davon können auf reichlich Erfahrung zurückgreifen, denn sie haben in der Vergangenheit schon den Gesamtsieg gefeiert.
Im Toyota mit der Startnummer 206 sind Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz wieder vereint. Über viele Jahre hatten sie zusammengearbeitet und die Rallye im Jahr 2009 mit Volkswagen gewonnen. Nach der Dakar 2019 gingen sie getrennte Wege.
"Eigentlich hatte ich mit dem Thema Dakar abgeschlossen", sagt von Zitzewitz. Nach einem Überschlag in einem Side-by-Side und Rückenverletzungen trat er 2023 noch mit Yazeed Al-Rajhi an. Im Vorjahr war er nicht mehr dabei.
"Aber als Giniel fragte, ob ich mir einen Start mit ihm vorstellen könnte, war der Ehrgeiz sofort wieder da. Wir haben eine großartige Zeit gemeinsam erlebt - daran wollen wir natürlich gerne anknüpfen. Ich fühle mich fit, Giniel ist es und der Toyota Hilux sowieso."
Routinier de Villiers hat angekündigt, dass es sein letzter Start sein wird. Chancen auf einen Podestplatz hat auch Timo Gottschalk, der neben Al-Rajhi im Toyota Nummer 201 sitzt. Sie haben im Juni die Desafio Ruta 40 in Argentinien gewonnen.
Die Rallye-Raid-Weltmeisterschaft beendeten Al-Rajhi/Gottschalk auf Platz zwei. Gottschalk hat die Dakar im Jahr 2011 als Beifahrer von Nasser Al-Attiyah in einem Volkswagen gewonnen. Er tritt schon zum 17. Mal an.
"Es ist fair zu sagen, dass Yazeed und ich während der Saison immer zu den Besten gehörten", sagt Gottschalk über die WM-Saison. "Deshalb haben wir uns für die kommende Saison und die Dakar höhere Ziele gesetzt. Wir haben den Speed dazu, das ist das Gute daran."
Dennis Zenz ist Beifahrer von Seth Quintero im Toyota mit der Startnummer 204. Sie bestreiten ihre zweite Dakar in der Topklasse T1+. Ihr Können haben sie 2022 in der T3-Challenger-Klasse gezeigt. Sie gewannen zwölf Etappen, aber technische Probleme verhinderten den Klassensieg.
Schröder und Walcher: Privatfahrer aus Deutschland
In der T1+ Klasse gibt es auch einen Privatfahrer aus Deutschland, der nicht um den Gesamtsieg mitfahren wird. Daniel Schröder will in erster Linie das Abenteuer genießen. Die Zielankunft ist die vorrangige Ambition.
Schröder fährt einen Volkswagen WCT Amarok (#242), der vom südafrikanischen Team PS Laser/WCT eingesetzt wird. Mit dem Südafrikaner Henry Carl Köhne arbeitet er auch mit einem neuen Beifahrer zusammen. Für Schröder ist es die achte Dakar, die dritte in Saudi-Arabien.
Mit der Startnummer 258 treten die beiden Deutschen Markus Walcher und Frank Stephan Preuss in der etwas leistungsschwächeren T1.1-Klasse an. Sie fahren einen Nissan Navarra VK 56, der vom südafrikanischen Tuner Red-Line aufgebaut ist.
Es ist ein richtiger Familieneinsatz, denn Walchers Vater Gerhard, der in den 1980ern mehrmals die Dakar bestritten hat, ist Teammanager. "Wir sind das kleinste Team in der Ultimate-Klasse. Es gibt nur fünf Leute. Mich, meinen Beifahrer, meinen Vater und zwei Freunde", sagt Markus Walcher.
"Die Herausforderung mit unserem T1.1-Auto wird immer größer und größer, weil die Etappen nun für die T1+ Autos vorbereitet sind." Walcher steht vor seiner vierten Dakar. Beifahrer Preuss ist 2022 mit dem Motorrad gefahren und sitzt erstmals in einem Auto.
Einige Motorradfahrer aus dem DACH-Raum
In der Automobilklasse sind keine Teilnehmer aus Österreich und der Schweiz dabei. Bei den Motorrädern gibt es einen Deutschen in der Profiklasse RallyGP. Sebastian Bühler (#9) fährt wie in den vergangenen Jahren für das Hero-Werksteam.
Bühler steht vor seiner sechsten Dakar. Platz 14 im Jahr 2021 war bisher sein bestes Ergebnis. In der Rally2-Klasse bestreitet Tobias Ebster (#96) seine zweite Rallye. Im Vorjahr gewann er die "Malle Moto"-Klasse und belegte im Endergebnis Platz 20.
Damit war der Österreicher der beste Rookie. Nun fährt Ebster eine KTM im großen BAS-Team und hat Unterstützung im Rücken. Seine Zielsetzung ist ein Podium in der Rally2-Klasse und im Gesamtergebnis ein Platz in den Top 15.
Mit der Startnummer 91 stürzt sich Mike Wiedemann mit einer KTM ins große Abenteuer. Der Deutsche tritt wieder in der "Malle Moto"-Klasse an und ist auf sich alleine gestellt. 2024 konnte er wegen einer Verletzung nicht antreten und war sechs Monate außer Gefecht.
Nun steht er vor seiner dritten Dakar. Beim Debüt 2022 war Wiedemann im Alter von 24 Jahren der jüngste Deutsche, der eine Dakar beendet hat. Mit Platz 48 war es damals seine bisher einzige Zielankunft. 2023 musste er wegen Wasser im Benzintank aufgeben.
Mit der Startnummer 111 tritt Justin Gerlach aus Deutschland zum ersten Mal an. So wie Wiedemann fährt er in der "Malle Moto"-Klasse. Gerlach sitzt auch auf einer KTM. In dieser Kategorie, in der die Fahrer auf sich alleine gestellt sind, sind auch drei Schweizer am Start.
Alexandre Vaudan (#64), Yann Di Mauro (#137) und Dennis Mildenberger (#140) nehmen zum ersten Mal das große Abenteuer in Angriff. Di Mauro fährt eine Honda, seine Eidgenossen setzen auf private KTM-Motorräder.
Annett Quandt wieder in der Challenger-Klasse
Das Rebellion-Team (#351) aus der Schweiz ist in der T3-Challenger-Klasse am Start. Firmenchef Alexandre Pesci tritt zum sechsten Mal an. Sein Beifahrer ist wie immer Stephan Kuhni. Sie fahren einen Taurus, der von Rebellion und Spierings getunt wurde.

© X-raid
Die Deutsche Annett Quandt ist erneut mit Annie Seel am Start Zoom
X-raid ist in der Challenger-Klasse mit vier Fahrzeugen vertreten, zwei davon setzt das deutsche Team selbst ein. Einen X-raid 1000R Turbo mit Yamaha-Motor steuert wie in den vergangenen Jahren Annett Quandt (#315). Annie Seel aus Schweden ist ihre Beifahrerin.
In der SSV-Klasse T4 ist der Schweizer Jerome de Sadeleer mit einem Can-Am Maverick (#403) dabei. Bei den Trucks gibt es eine deutsche Besatzung. Michael Baumann, Philipp Beier und Jens Schöler fahren einen MAN (#627) und fungieren als Assistenzfahrzeug für X-raid.


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