• 06.03.2020 13:28

  • von Stefan Wagner

Porsche 911 Turbo S (2020) debütiert mit 650 PS

Porsche zeigt den neuen 911 Turbo S mit einem komplett neuen 3,8-Liter-Biturbo, Feinschliff am Fahrwerk und noch breiteren Backen: Alle Infos und Preise

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Der Grand Seigneur der schmerzhaften Beschleunigung ist zurück! Sagen Sie Hallo zum neuen Porsche 911 Turbo S und 911 Turbo S Cabriolet. Breiter und beängstigenderweise noch viel stärker und schneller als je zuvor.  

Titel-Bild zur News:

2020 Porsche 911 Turbo S Zoom

Schuld daran ist ein laut Porsche komplett neu entwickelter 3,8-Liter-Biturbo-Sechszylinder-Boxer mit 650 PS und 800 Nm Drehmoment. Das sind nochmal 70 PS und 50 Nm mehr als im Vorgänger.

Das neue Aggregat basiert auf dem 3,0-Liter-Biturbo des 992 Carrera. Es kriegt eine neue Ladeluftkühlung, Piezo-Einspritzventile sowie größere VTG-Turbolader mit elektrisch verstellbaren Wastegate-Klappen. Der Durchmesser der Turbinenräder wächst um 5 auf 55 mm, das 61-mm-Verdichterrad wurde um 3 mm vergrößert.

All das führt laut den schlauen Menschen in Zuffenhausen zu Verbesserungen in Ansprechverhalten, Drehfreude und Leistungsfähigkeit. Natürlich wird auch das Emissionsverhalten optimiert, für alle, die ihren Turbo guten Gewissens mit einem "Fridays-for-Future"-Aufkleber verzieren wollen.

Aber seien Sie ehrlich: Man kauft einen Turbo doch in erster Linie, um alles in Grund und Boden zu beschleunigen, was nicht bei 3 auf dem Baum ist. Das gelingt jetzt noch eindrucksvoller. Die Höchstgeschwindkgkeit von 330 km/h bleibt unverändert. Von 0-100 km/h soll der 992 Turbo S jetzt aber nur noch 2,7 Sekunden benötigen (minus 0,2 Sekunden).

Die 0-200 km/h hakt er in 8,9 Sekunden ab, eine ganze Sekunde schneller als beim 991. Und Sie wissen, dass Porsche hier in der Regel sehr konservativ angibt. Da verrenkt sich der Magen schon beim Lesen. 

2020 Porsche 911 Turbo S

2020 Porsche 911 Turbo S Zoom

Einen nicht unerheblichen Anteil an diesen absurden Zahlen dürfte der weiterentwickelte Allradantrieb haben, dessen Verteilergetriebe nun deutlich mehr Drehmoment übertragen können soll. Bis zu 500 Newtonmeter gelangen dabei laut Porsche an die Vorderräder.

Serienmäßig verfügt der 992 Turbo S über das PASM-Adaptiv-Fahrwerk, dessen Dämpfer nun noch schneller und exakter dämpfen sollen. Der Stuttgarter Sportwagenbauer verspricht sich dadurch Verbesserungen bei Wankstabilität, Einlenkverhalten und Fahrbahnanbindung, was dann in noch höheren Kurvengeschwindigkeiten resultiert.

Sollten Sie es noch ein wenig zackiger mögen: Optional bietet Porsche ein PASM-Sportfahrwerk mit 10 mm Tieferlegung. Wir befürchten, die 6:56-Minuten-Nordschleifezeit des letzten 911 GT3 RS von 2018 wackelt schon beträchtlich.  

Auch optisch haut der neue Turbo S mal wieder ordentlich auf den Putz. Meine Herren, bist du breit geworden, mein Lieber! Vorne ist er mit 1,84 Meter genau 45 mm auseinandergegangen, über der Hinterachse wächst er um 20 mm auf glatte 1,90 Meter.

Die Spurbreiten vergrößern sich vorne um 42 und hinten um 10 mm. Außerdem verfügt der Turbo S erstmals über Mischbereifung und Räder mit verschiedenen Zollgrößen. An der Vorderachse trägt er 255/35er-Schlappen auf 20-Zöllern, hinten kriegt er fette 315/30er-Wummen auf 21-Zoll-Rädern.  

Zum guten Ton gehört beim 911 Turbo inzwischen auch eine ausgeprägte aktive Aerodynamik. Der Neue erhält einen neu geformten, pneumatisch ausfahrbaren Frontspoiler und einen vergrößerten Heckflügel. Gemeinsam sorgen sie für 15 Prozent mehr Abtrieb. Turbo-typisch sind auch die vier eckigen Endrohre in Hochglanzschwarz. Gegen Aufpreis gibt es eine Sportabgasanlage mit Klappensteuerung.

2020 Porsche 911 Turbo S

2020 Porsche 911 Turbo S Zoom

Der Innenraum des neuen Turbo S unterscheidet sich nicht all zu sehr von dem des normalen 911 Carrera. Serienmäßig geht es mit einer Bicolor-Lederausstattung und Carbon-Dekorblenden allerdings etwas edler zu. Außerdem sind die Sitzlehnen als Hommage an den ersten 911 Turbo vom Typ 930 gesteppt.

Gegen einen vermutlich recht horrenden Aufpreis erhalten Sie auch eine Lederausstattung der Porsche Exclusive Manufaktur. Ab Werk dabei sind das GT-Sportlenkrad, das Sport Chrono Paket sowie ein Bose Surrround Sound System. 

Das wollen wir aber auch gehofft haben, bei dem Startpreis: Den neuen 911 Turbo S liefert man Ihnen ab 216.396 Euro, das Turbo S Cabrio kostet mindestens 229.962 Euro. 

Das Neueste zum 992

Porsche 911 (992) SportDesign und Aerokit: Pakete fürs Auge

Porsche 911 GT3 (2020): Hat er sich hier erstmals gezeigt?