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Mercedes-Benz C-Klasse (2021) debütiert als Limousine und T-Modell
Der W206 kriegt viel S-Klasse-Technik, neue Super-Plug-in-Hybride und erstmals Hinterradlenkung - Wir haben alle Infos!
(Motorsport-Total.com/Motor1) - Was für Volkswagen der Golf, ist für Mercedes die C-Klasse. Allem SUV-Boom zum Trotz ist der C noch immer das volumenstärkste Modell des Sterns. Von der aktuellen Generation W 205 gingen seit 2014 mehr als 2,5 Millionen Einheiten über den Ladentisch, seit dem seligen 190 insgesamt sogar über 10 Millionen. Mit anderen Worten: Wenn du eine neue C-Klasse in den Sand setzt, hast du ein dickes Problem.

© Motor1.com Hersteller
Mercedes C-Klasse (2021) Zoom
Und was machst du in so einem Fall? Ganz bestimmt keine Revolution. In diesem Sinne: Herzlich willkommen, W 206! Und das erfreulicherweise gleich vom Start weg als Limousine und T-Modell. Die wichtigsten Charakteristika in Kurzform:
- angepasste MRA-II-Plattform der S-Klasse
- ausschließlich Vierzylinder-Motoren
- weitere Elektrifizierung des Antriebsstrangs
- neue Plug-in-Hybride mit massiv gesteigerter elektrischer Reichweite
- neue Technologie-, Connectivity- und Komfort-Features aus der S-Klasse
- merkliches Wachstum bei Außenmaßen und Platzangebot
- mehr Fahrdynamik, auch dank erstmaliger Hinterachslenkung
Und wie das Ganze im Detail aussieht, das wollen wir uns jetzt ansehen.
Design
Hier zeigt sich wohl am deutlichsten, was wir mit "ganz bestimmt keine Revolution" gemeint haben. Der neue C-Benz ist sofort als solcher zu erkennen, weicht nicht wirklich extrem vom Vorgänger ab. Warum sollte er auch, zu meckern gab es bei dem wirklich wenig.
Hier sehen wir nun sowas wie einen Design-Rundgang durch das Benzsche Modellprogramm. Neue S-Klasse, E-Klasse Facelift, A-Klasse Limousine - von allem gibt es ein bisschen. Das ist nicht mega aufregend, aber allemal gefällig. Wie gesagt, C-Klasse, Stückzahlen, kein Platz für Experimente. Das gilt auch für den - unserer Meinung nach bildschönen - Kombi, den Sie in der Galerie unter diesem Absatz sehen. Der cW-Wert liegt wie zuletzt bei 0,24 (Limousine) beziehungsweise 0,27 (T-Modell).
Was auf den ersten Blick vielleicht gar nicht so auffällt - die neue C-Klasse hat in den Dimensionen deutlich zugelegt. Mit einer Länge von 4,75 Meter ist sie sechs Zentimeter länger als bisher. Die Breite wächst um einen Zentimeter auf 1,82 Meter, die Höhe liegt mit 1,44 Meter knapp unter dem Vorgänger. In Kombination mit dem um 25 mm gewachsenen Radstand (jetzt: 2.865 mm) soll es innen spürbar luftiger zugehen.
Digitale Weltpremiere der neuen Mercedes-Benz-C-Klasse
Mercedes verspricht unter anderem mehr Schulter- und Ellenbogenfreiheit auf allen Plätzen. Die Beinfreiheit im Fond soll um gut zwei Zentimeter gewachsen sein. Das Kofferraumvolumen der Limousine verharrt bei 455 Liter. Das T-Modell packt mit 490 bis 1.510 Liter nun 30 Liter mehr ein.
Alle C-Klassen stehen auf 17 bis 19 Zoll großen Felgen. Der Stern auf der Haube ist nun endgültig Geschichte, er wandert modellunabhängig in den Grill. Außerdem verfügt die Limo erstmals über zweigeteilte Rückleuchten, die sich bis in die Heckklappe ziehen.
Serienmäßig kommt die C-Klasse mit LED-Scheinwerfern. Als Sonderausstattung gibt es das aus der neuen S-Klasse bekannte Digital Light, dessen Auflösung 2,6 Millionen Pixel beträgt. Zudem ist es in der Lage ist, Hilfsmarkierungen oder Warnsymbole auf die Fahrbahn zu projizieren.
Und wo wir gerade beim letzten Tech-Schrei aus dem großen Bruder sind ...
Interieur
Ja, auch der Innenraum des W206 sieht in weiten Teilen aus, als hätte man die S-Klasse geschrumpft. Das digitale Instrumentendisplay gibt es mit 10,25 oder 12,3 Zoll Diagonale. Spielereien wie dessen (leicht anstrengenden) 3D-Effekt oder das Mega-Head-up-Display mit Augmented-Reality-Funktion bleiben jedoch dem Flaggschiff vorbehalten. Es dürfte verschmerzbar sein.
Dafür wiederum wird Ihnen der zentrale Infotainment-Touchscreen im Hochformat bekannt vorkommen. Wie im neuen S-Benz wandert er weit nach unten. Hier misst er serienmäßig 9,5 Zoll, optional ist eine Version mit 11,9 Zoll erhältlich.
Wie die S-Klasse erhält die neue C-Klasse die zweite Generation des Infotainmentsystems MBUX ( Mercedes-Benz User Experience). Dessen Sprachassistent "Hey Mercedes" soll dialog- und lernfähiger geworden sein und nun auch einzelne Insassen an deren Stimme erkennen.

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Mercedes-Benz C-Klasse Zoom
Dazu kommen bereits aus der A-Klasse bekannte Dinge wie Musikstreaming oder Augmented Video, das Ihnen Abbiege-Pfeile oder Hausnummern über ein Echtzeit-Umgebungsbild ins Zentraldisplay projiziert, um die Navigation zu erleichtern. Das farbige Head-up-Display misst nun 9x3 Zoll. "Over-the-Air"-Updates gehören inzwischen ohnehin zum guten Ton.
Ein großes Ding ist für die Schwaben offenbar die Smart-Home-Funktion, mit der die C-Klasse zur mobilen Schaltzentrale fürs traute Heim wird. So lassen sich etwa Temperatur und Beleuchtung, Rollläden und Elektrogeräte aus der Ferne überwachen und schalten. Bewegungsmelder und Fensterkontakte informieren über erwünschten oder unerwünschten Besuch.
"Hey Mercedes, ist gerade jemand bei mir zuhause?" "Ich habe mal nachgeschaut. Die letzte erkannte Bewegung war vor einer Stunde in der Küche." So läuft das künftig zwischen Ihnen und Ihrer C-Klasse, zumindest wenn Sie Ihr Haus entsprechend ausgerüstet haben (vorerst gibt es Verträge mit Bosch Smart Home und Samsung SmartThings). Willkommen in der schönen neuen Welt.
Antrieb
Fangen wir doch gleich mal mit dem großen Schocker an: In der neuen C-Klasse-Generation werden ausschließlich Vierzylinder zum Einsatz kommen. Und ja, das gilt auch für die künftigen AMG-Modelle. Ciao Sechszylinder, ciao Vierliter-Biturbo-V8. Hier dürfte es stattdessen elektrifizierte Versionen des A 45-Motors geben und das tatsächlich auch im C 63.
Aber zurück zu den herkömmlichen Varianten. Zum Start des Modells wird es drei Benziner und zwei Dieselmotoren geben. Alle verfügen über einen integrierten Starter-Generator (neu beim Selbstzünder) und ein 48-Volt-Bordnetz als Mild-Hybride der zweiten Generation.
Ein Schaltgetriebe sucht man im C künftig vergebens, eine 9-Gang-Automatik ist nun durch die Bank Serie. Der überarbeitete 4Matic-Allradantrieb soll deutlich leichter sein und jetzt bei Bedarf mehr Drehmoment auf die Vorderachse übertragen können. Er ist vorerst für die beiden stärkeren Benziner verfügbar.
Hier sehen Sie die Motorisierungen in der Übersicht:
Motor, Hubraum, Leistung, Drehmoment, Verbrauch, 0-100 km/h, Vmax
C 180: 1.496 ccm, 170 + 20 PS, 250 Nm, 6,2-7,2 Liter, 8,6 s, 231 km/h
C 200: 1.496 ccm, 204 + 20 PS, 300 Nm, 6,3-7,2 Liter, 7,3 s, 246 km/h
C 200 4Matic: 1.496 ccm, 204 + 20 PS, 300 Nm, 6,6-7,6 Liter, 7,1 s, 241 km/h
C 300: 1.999 ccm, 258 + 20 PS, 400 Nm, 6,6-7,4 Liter, 6,0 s, 250 km/h
C 300 4Matic: 1.999 ccm, 258 + 20 PS, 400 Nm, 7,0-7,9 Liter, 6,0 s, 250 km/h
C 220d: 1.992 ccm, 200 + 20 PS, 440 Nm, 4,9-5,6 Liter, 7,3 s, 245 km/h
C 300d: 1.992 ccm, 265 + 20 PS, 550 Nm, 5,0-5,6 Liter, 5,7 s, 250 km/h
Plug-in-Hybride
Die Führung im Segment - zumindest was die elektrische Reichweite betrifft - übernimmt die neue C-Klasse in puncto Plug-in-Hybride. Sie sollen "bald nach dem Marktstart" folgen und rund 100 Kilometern rein elektrisch fahren können.

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Zum Vergleich: Das Cockpit des Vorgängers W205 Zoom
Beim Benziner setzt man weiterhin auf den M254-Motor mit zwei Liter Hubraum und mindestens 200 PS/320 Nm. Dazu gesellt sich ein E-Motor mit 129 PS und 440 Nm. Verantwortlich für die stark erhöhte Reichweite ist ein neuer Hochvolt-Akku mit 25,4 kWh Gesamtkapazität.
Durch die optimierte Anordnung im Fahrzeug fällt die nervige Stufe im Gepäckraum künftig weg. Durchladen ist damit endlich auch kein Problem mehr. Beim Kombi etwa steigt dadurch die Länge des Gepäckraums um 6,3 cm, die Höhe um 15 cm. Insgesamt fasst das Ladeabteil 360 bis 1.375 Liter.
Außerdem kriegen die Plug-in-Hybride zumindest an der Hinterachse ein Goodie, dass es bei den reinen Verbrennern mangels Nachfrage gar nicht mehr gibt - eine Luftfederung.
Mit dem optionalen 55-kW-DC-Lader soll die leere Batterie in 30 Minuten aufgeladen sein. Serienmäßig liefert Mercedes das Auto mit einem 11-kW-Charger für dreiphasiges Laden an der Wallbox.
Was die neuen Diesel-Plug-in-Hybride betrifft, halten sich die Schwaben noch bedeckt. Wir erfahren lediglich, dass sie "als Limousine und T-Modell folgen".
Fahrwerk
Die C-Klasse steht auf einer modifizierten Variante der MRA II-Plattform (Modular Rear Architecture), die auch die neue S-Klasse nutzt. Der gegenüber wurde der Aluminium-Anteil zugunsten von Stahl reduziert. Zum Gewicht des Autos machen die Stuttgarter noch keine Angaben.
Der Hersteller spricht von einem "dynamisch ausgelegten" Fahrwerk mit einer neuen Vierlenkerachse vorne und einer Raumlenker-Hinterachse. Optional gibt es ein Adaptiv- und ein Sportfahrwerk.
Mehr Agilität und Handlichkeit dürfte auch die erstmals im C erhältliche Hinterachslenkung bringen. Ihr Lenkwinkel beträgt 2,5 Grad, was unter anderem eine Reduzierung des Wendekreises auf 10,64 Meter (minus 43 cm) zur Folge hat. Außerdem sind es damit bis zum Volleinschlag nur noch 2,1 statt 2,35 Lenkrad-Umdrehungen.
Assistenzsysteme
Teilweise Level-3-Autonomie wie in der S-Klasse gibt es hier noch nicht. Und auch, wenn immer wieder die Rede davon war, dass man bei der nächsten C-Klasse-Generation auf der Autobahn ruhig mal für eine Minute die Hand vom Lenkrad nehmen könne, sieht die Realität im Jahr 2021 dann doch noch etwas anders aus. Folgendes hat sich gegenüber dem Vorgänger-Modell getan:
Der aktive Abstands-Assistent kann auf allen Straßentypen - Autobahn, Landstraße sowie in der Stadt - automatisch den vorgewählten Abstand zu vorausfahrenden Fahrzeugen halten. Neu ist die Reaktion auf stehende Fahrzeuge, die sich auf der Fahrbahn befinden, bei einer Geschwindigkeit bis 100 km/h (bisher: 60 km/h).
Trailer: Neue C-Klasse von Mercedes
Der aktive Lenk-Assistent unterstützt den Fahrer im Geschwindigkeitsbereich bis 210 km/h beim Folgen der Fahrspur. Neu ist die Spurerkennung zusätzlich mit 360-Grad-Kamera die Optimierungen im niedrigen Geschwindigkeitsbereich beim Bilden einer Rettungsgasse, mehr Verfügbarkeit und Kurvenperformance auf Landstraßen sowie eine bessere Fahrbahnzentrierung auf Autobahnen bewirken soll.
Der Verkehrszeichen-Assistent erkennt neben Geschwindigkeitsbeschränkungen auch Schilderbrücken, Baustellenbeschilderungen oder bedingte Gebote (z.B. "bei Nässe"). Neu sind die Stoppschild- und die Rote-Ampel-Warnfunktion.
Der optionale Anhängerrangier-Assistent für das T-Modell kann neben der Stabilisierung der Rückwärtsfahrt erstmalig auch frei einstellbare Kurvenfahrten bis zu 90° führen.
Was die Crashsicherheit betrifft, punktet der neue C unter anderem mit einem Mittenairbag zwischen Fahrer und Beifahrer. Außerdem können vor einer Seitenkollision Luftkammern in den Sitz-Seitenwangen aufgeblasen werden, die den Passagier weg vom Crash in Richtung Fahrzeugmitte befördern.
Und so geht es mit der neuen C-Klasse weiter
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Marktstart und Preise
Die neue C-Klasse kommt zu einem für sie relativ günstigen Zeitpunkt auf den Markt. Der BMW 3er ist immerhin schon wieder zwei Jahre alt, der Audi A4 hat über fünf Jahre auf dem Buckel.
Bestellbar sind Limousine und T-Modell ab 30. März. Beim Händler stehen sie dann ab Sommer 2021. Die AMG-Varianten C 53 und C 63 dürften noch in diesem Jahr vorgestellt werden. 2022 folgt erstmals auch eine höhergelegte All-Terrain-Version des Kombis. Zu den Preisen hat Mercedes bisher noch keine Angaben gemacht.


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