Honda Jazz e:HEV: Hybrid mit seriellem Modus und Verbrennerantrieb
Honda verrät mehr zum Hybridantrieb des neuen Jazz: Er ermöglicht sowohl einen seriellen Hybridmodus als auch einen direkten Antrieb durch den Benziner
(Motorsport-Total.com/Motor1) - Der neue Honda Jazz startet im Sommer 2020. Die neue Generation wird in Europa ausschließlich mit Hybridantrieb angeboten, daher heißt der Kleinwagen nun Jazz e:HEV. Nach der Messepremiere auf der Tokyo Motor Show im vergangenen Herbst gibt es nun mehr Details zum Antrieb und Angaben zu den Preisen: Den normalen Jazz gibt es ab 22.000 Euro, den Jazz Crosstar (eine Version mit Offroadoptik) ab 26.250 Euro.
© Motor1.com Deutschland
2020 Honda Fit Zoom
Das Hybridsystem wurde speziell für den Jazz neu entwickelt. Es besteht aus einem 1,5-Liter-Benziner, zwei Elektromotoren und einer Lithium-Ionen-Batterie. Mit einer Leistung von 109 PS beschleunigt der neue Jazz in 9,4 Sekunden auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 175 km/h.
Der Kraftstoffverbrauch wird mit 3,6 Liter/100 km angegeben. Das entspricht CO2-Emissionen von 82 Gramm pro Kilometer. Der Jazz Crosstar liegt bei 3,9 Liter und 89 Gramm.
Der Jazz e:HEV bietet drei Antriebsmodi:
Elektroantrieb ("EV Drive")
Hybridantrieb ("Hybrid Drive")
Verbrennerantrieb ("Engine Drive")
Im Elektromodus treibt einer der beiden Elektromotoren das Auto an. Im Hybridmodus produziert der Benziner über den zweiten Elektromotor (der als Generator fungiert) Energie für den elektrischen Antriebsmotor, der die Räder antreibt. In diesem Modus arbeitet der Jazz also wie bei einem seriellen Hybridantrieb.
Dass der Jazz auch anders kann, zeigt er im reinen Verbrennerantrieb. Dann ist der Benziner über eine Überbrückungskupplung direkt mit den Rädern verbunden.
© Motor1.com Hersteller
Honda Jazz (2020) Zoom
In den meisten innerstädtischen Fahrsituationen wechselt der Jazz e:HEV automatisch zwischen Elektro- und Hybridantrieb. Bei hohen Geschwindigkeiten übernimmt dann der Verbrenner die Antriebsarbeit. Bei Bedarf liefert der E-Antriebsmotor zusätzliche Kraft (Boosten).
Im Hybridmodus kann zudem überschüssige Leistung des Benzinmotors für das Aufladen der Batterie über den Generator genutzt werden. Beim Verzögern des Fahrzeugs lädt der Elektroantrieb die Batterie mit zurückgewonnener Energie auf.
Die von Honda selbst entwickelten Elektromotoren sollen sich durch geringes Gewicht, geringe Größe sowie hohe Effizienz und Leistungsdichte auszeichnen, so der Hersteller. So liefert der elektrische Antriebsmotor Drehzahlen von bis zu 13.300 U/min und ein maximales Drehmoment von 253 Newtonmeter.
Anstelle eines herkömmlichen Getriebes wird ein Direktantrieb mit festem Übersetzungsverhältnis eingesetzt. Das erlaubt eine effizientere Drehmomentübertragung und ein gleichmäßiges Ansprechverhalten auf Gaspedalbewegungen, sagt Honda.
Die Japaner versprechen auch hohen Fahrkomfort. Dazu trügen die gleichmäßige Beschleunigung, eine reibungsoptimierte Aufhängung und eine verbesserte Karosseriesteifigkeit bei.
Das Kofferraumvolumen bei der neuen Generation wird mit 298 bis 1.203 Liter angegeben. Das ist weniger als bei der auslaufenden Version (mit reinem Verbrennungsantrieb), wo es 354 bis 1.314 Liter waren - vermutlich fordert die Hybridtechnik hier ihren Tribut.
© Motor1.com
Honda Jazz (2020) Zoom
Das Ansaugsystem des Verbrenners, das Getriebe mitsamt den beiden Elektromotoren sowie die Motorsteuerung (PCU) wurden verkleinert. Dadurch entstand Platz für die Unterbringung der 12-Volt-Batterie im Motorraum, so Honda. Das bedeutet offenbar, dass die Starterbatterie bisher anderswo untergebracht war.
Der Benzintank ist unter den Vordersitzen positioniert, nicht unter den Fondsitzen wie üblich. Vorteil: Auch der neue Jazz verfügt über die legendären Magic Seats. Bei diesen Sitzen lassen sich die Sitzflächen wie bei Kinosesseln hochklappen, wodurch man zum Beispiel hohe Topfpflanzen im Fond transportieren kann. Alternativ lassen sich diese Sitze aber auch versenken.
Im Cockpit werden wichtige Funktionen wie für die Klimatisierung jetzt wieder über physische Regler gesteuert. Der Touchscreen unterstützt nun Wischbewegungen wie beim Smartphone. Über den Touchscreen oder per Sprachsteuerung können auch Informationen zu Wetter und Parkplätzen abgerufen werden und Musik, Navigation, Ortungs- sowie Telefondienste aktiviert werden.
Außerdem ist eine Smartphone-Anbindung über Android Auto und Apple CarPlay integriert. Auch ein WLAN-Hotspot lässt sich erstmals im Jazz einrichten.
© Motor1.com Hersteller
Honda Jazz (2020) Zoom
Vieles lässt sich auch per Sprachbefehl über den Honda Personal Assistant ansteuern. Aktiviert wird der Sprachassistent mit "OK Honda". Der Dienst, der im Honda e debütierte, nutzt künstliche Intelligenz (KI), die den Kontext eines Kommandos erkennt. So werden Folgefragen und Antworten besser verstanden.
Was die Fahrerassistenzsysteme angeht, so bekommt der Jazz eine neue hochauflösende Weitwinkelkamera. Diese bildet die Voraussetzung vieler Sicherheitsfunktionen. Das Antikollisionssystem mit Notbremsfunktion erkennt Fußgänger und Radfahrer jetzt bei Tag und Nacht. Es bremst auch bei entgegenkommenden oder einbiegenden Fahrzeugen automatisch ab.
Serienmäßig verfügt der Jazz über einen Abstandstempomaten und einen aktiven Spurhalteassistenten. Auch ein Totwinkelwarner und ein Ausparkassistent sind Serie. Der intelligente Geschwindigkeitsbegrenzer warnt den Fahrer und passt die Geschwindigkeit automatisch an das per Verkehrszeichenerkennung erfasste aktuelle Tempolimit an. Zum Umfang der Honda-Sensing-Technologien gehört darüber hinaus ein Fernlichtassistent.
Neueste Kommentare
Erstellen Sie jetzt den ersten Kommentar