Die Evolution bei Bugatti vom Veyron bis zum Tourbillon
Bugatti baut seit 2005 Hypercars mit Spitzengeschwindigkeiten von über 400 km/h - Ein Blick zurück auf ihre Geschichte und Entwicklung
(Motorsport-Total.com/Motor1) - Bugatti-Hypercars sind seit jeher ein Synonym für Geschwindigkeit, Kraft und Luxus. Seit 2005, dem Jahr, in dem das Molsheimer Unternehmen den Schleier vom ersten Veyron nahm, haben sie die Gesetze der Automobilwelt neu geschrieben und sogar die unglaubliche 400-km/h-Grenze überschritten, eine Grenze, die zuvor nur Rennwagen vorbehalten war.
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Bugatti Evolution, vom Veyron 1.000 PS zum Tourbillon 1.800 PS Zoom
Eine sehr hohe Messlatte, die Bugatti in den knapp zwei Jahrzehnten der jüngeren Geschichte dieser besonderen Autos immer höher legen konnte, angefangen beim Veyron über den Chiron bis hin zum neuesten Tourbillon, der im Juni 2024 vorgestellt wurde.
Werfen wir also einen Blick zurück auf die Geschichte und die Entwicklung dieser ganz besonderen Autos und ihrer Motoren, wahre Meisterwerke der Mechanik, die nicht nur das Beste der modernen Automobiltechnik repräsentieren, sondern auch ein wahrer Traum für Autoliebhaber auf der ganzen Welt sind.
Bugatti Veyron
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Bugatti Veyron Zoom
Die Wurzeln einer Automarke mit dem Namen Bugatti reichen bis 1909 zurück. Doch das neue Leben von Bugatti, wie wir es kennen, beginnt 2005, dem Jahr, in dem der französische Hersteller nach dem italienischen Intermezzo des EB110 den Schleier vom ersten Exemplar des Veyron lüftet, einem großen zweisitzigen Hypercar mit einem der größten und komplexesten Motoren, die je gebaut wurden.
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Das Molsheimer Hypercar wird zum ersten Mal mit seinem ikonischen 8.0 W16-Vierzylinder-Motor mit beeindruckenden 1.001 PS und 1.250 Nm Drehmoment gezeigt, und dank Allrad den Spurt von 0 auf 100 in nur 2,5 Sekunden ermöglicht.
Genauer gesagt handelt es sich um ein vom 4.0 W8 des Volkswagen-Konzerns (zu dem das Unternehmen seit 1998 gehört) abgeleitetes Aggregat, das aus zwei Paaren von zwei schmalen V-Bänken mit je vier Zylindern besteht, die im 90-Grad-Winkel zueinander angeordnet sind.
Nachdem der erste Veyron von der Weltpresse mit großem Tamtam aufgenommen wurde, bereitet Bugatti ihn für einen Geschwindigkeitsrekord vor, den er im Sommer 2005 auf der Teststrecke Ehra-Lessien des deutschen Konzerns aufstellt, als er mit Uwe Novacki am Steuer - damaliger Chef-Fahrsicherheitstrainer von Volkswagen und Mitglied des technischen Entwicklungsteams des Fahrzeugs - 407 km/h erreicht. Unvergessen bleibt auch die Tempo-407-Fahrt von James May bei Top Gear ...
Eine außergewöhnliche Geschichte, die damit aber noch nicht zu Ende ist, denn genau fünf Jahre später, im Jahr 2010, präsentiert Bugatti der Öffentlichkeit die Supersport-Version des Veyron, die bis zu 1.200 PS leistet und mit der ein neuer Geschwindigkeitsweltrekord von 434,21 km/h aufgestellt wird.
Bugatti Chiron
Fast 10 Jahre später, im Jahr 2016, präsentiert Bugatti den Chiron, ein neues technisches Meisterwerk, das mit einer verbesserten Version des 8.0 W16-Vierzylindermotors ausgestattet ist, der in mehreren Details überarbeitet wurde und nun bis zu 1.500 PS und 1.600 Nm Drehmoment leistet.
Werte, die es in diesem Fall dem Chiron ermöglichen, in nur 2,4 Sekunden von 0 auf 100 km/h zu beschleunigen und eine elektronisch begrenzte Höchstgeschwindigkeit von 420 km/h zu erreichen.
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Bugatti Chiron Zoom
Der Moment, einen neuen Weltrekord aufzustellen, kommt jedoch erst 2019, als das Unternehmen den Chiron Super Sport 300 vorstellt, eine weiter verbesserte Version des Chiron, die vor allem tiefer gelegt und verlängert ist und einen auf 1.600 PS gesteigerten Motor hat, der mit dem Ziel entwickelt worden ist, die 300-mph-"Wand" (oder 483 km/h) zu durchbrechen.
Ein ehrgeiziges Ergebnis, das der Wagen am 2. August 2019 wieder auf der deutschen Strecke von Ehra-Lessien erreicht Diesmal mit dem britischen Testfahrer Andy Wallace, der maximal 490,484 km/h erreicht, ohne jedoch einen neuen Guinness-Weltrekord zu erzielen. Denn es war nicht möglich, einen zweiten Durchgang in der entgegengesetzten Richtung durchzuführen, um die Durchschnittsgeschwindigkeit zu ermitteln. Später gibt Bugatti zu, dass theoretisch auch 515 km/h möglich gewesen wären, man wollte aber die Reifen schonen.
Motor
Bugatti Veyron: 8.0 WR16 Quadturbo
Bugatti Chiron: 8.0 WR16 Quadturbo
Bugatti Tourbillon: 8.3 V16-Saugmotor + 3 Elektromotoren
Leistung
Bugatti Veyron: 1.001 PS
Bugatti Chiron: 1.500 PS
Bugatti Tourbillon: 1.800 PS
Drehmoment
Bugatti Veyron: 1.250 Nm
Bugatti Chiron: 1.600 Nm
Bugatti Tourbillon: 900 Nm (Verbrenner), 1.000 Nm (E-Motoren)
Zugkraft
Bugatti Veyron: Allrad
Bugatti Chiron: Allrad
Bugatti Tourbillon: Allrad
Getriebe
Bugatti Veyron: 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe
Bugatti Chiron: 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe
Bugatti Tourbillon: 8-Gang-Doppelkupplungsgetriebe
Gewicht
Bugatti Veyron: 1.888 kg
Bugatti Chiron: 1.995 kg
Bugatti Tourbillon: unter 1.995 kg
Höchstgeschwindigkeit
Bugatti Veyron: 407 km/h
Bugatti Chiron: 420 km/h
Bugatti Tourbillon: 445 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h
Bugatti Veyron: 2,5 s
Bugatti Chiron: 2,4 s
Bugatti Tourbillon: 2,0 s
Bugatti Tourbillon
Nach den beiden Hypercars, über die wir gerade gesprochen haben, hat Bugatti nun im Juni 2024 endlich den Schleier von seiner neuesten Kreation, dem Tourbillon, gelüftet. Der Name stammt von einem der berühmtesten und komplexesten Uhrmacher-Mechanismen aller Zeiten und symbolisiert die Verfeinerung, die im Laufe der Zeit stattfindet.
Und gerade der Motor dieses neuen Hypercars ist einer der wichtigsten Protagonisten dieses innovativen Projekts. Zum ersten Mal seit fast 20 Jahren hat der Hersteller beschlossen, die von Volkswagen abgeleitete W16-Architektur zugunsten eines brandneuen V16-Saugmotors mit Hybridantrieb aufzugeben.
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Bugatti Tourbillon, der Motor Zoom
Es handelt sich um ein 8,3-Liter-Monster, das 9.000 U/min erreicht und ohne Turboaufladung 1.000 PS und 900 Nm leistet. Hinzu kommen drei Elektromotoren, die insgesamt 1.800 PS und 1.000 Nm leisten.
Mit dem Tourbillon debütieren bei Bugatti einige bisher unbekannte aerodynamische Technologien, die ihn in Kombination mit fortschrittlichen Materialien nicht nur zu einem der schnellsten, sondern auch einen der technisch fortschrittlichsten jemals gebauten Autos machen. Die Zahlen sprechen für sich: 445 km/h Höchstgeschwindigkeit und exakt 2,0 Sekunden für den Sprint von 0 auf 100 km/h.
Allerdings kann das neue Hypercar des französischen Herstellers, der jetzt größtenteils im Besitz von Rimac ist, den elektrischen Nevera zumindest auf dem Papier nicht schlagen, zumindest nicht beim Sprint von 0 auf 100 km/h (1,81 Sekunden).
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