• 15.04.2024 09:45

  • von Stefan Leichsenring

Mercedes EQS: Bis 822 km Reichweite und alter Hauben-Stern

Die traditionelle Kühlerfigur finden wir arg rückwärtsgewandt, aber die nochmals gestiegene Reichweite ist wirklich beeindruckend

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Vorwärts, wir marschieren zurück: Der Mercedes EQS bekommt wieder den traditionellen Stern auf der Fronthaube, und statt des Black Panel gibt es künftig wieder so etwas wie einen traditionellen Grill - auch wenn der keine Luft durchlässt. Zudem gibt es bis zu 82 km mehr Reichweite für das Limousinen-Flaggschiff.

Titel-Bild zur News: Mercedes EQS (2024)

Mercedes EQS (2024) Zoom

Denn wie abzusehen, erhält der Mercedes EQS statt der bisher eingesetzten 108-kWh-Batterie nun den 118-kWh-Akku aus dem EQS SUV. Damit steigt die Maximalreichweite beim EQS 450 4Matic von 717 auf 799 Kilometer. Das ist ein Reichweiten-Plus von mehr als 11 Prozent. Die reichweitenstärkste Version EQS 450+ überschreitet mit 683-822 Kilometern sogar die 800-Kilometer-Marke.

Wie bereits gerüchteweise bekannt, bekommt der EQS außerdem wieder den Mercedes-Stern auf der Haube. Bei der Electric Art Line gibt es nun serienmäßig eine neue "Kühlerverkleidung" mit horizontalen Chrom-Elementen. Diese sind allerdings flächenbündig eingearbeitet. Dieser Grill wird mit einem klassischen Mercedes-Stern auf der Fronthaube kombiniert.

Die Anhängelast des EQS und EQE mit Allradantrieb wurde zudem von 750 auf 1.700 Kilo angehoben. Damit erreichen sie ein ähnliches Niveau wie die SUV-Derivate, sodass man auch viele Pferdeanhänger ziehen kann.

Zudem führt Mercedes eine neue Bremsscheiben-Funktion ein: Weil bei Elektroautos wegen der rekuperativen Bremse seltener hydraulisch gebremst wird, droht Rost. Deshalb werden die Beläge künftig von Zeit zu Zeit automatisch an die Scheiben angelegt.

Das Fondkomfort-Paket Plus mit Executive Sitzen für 3.868 Euro Aufpreis umfasst nun rechts hinten im Fond auch eine abgeschrägte Fußablage, die den Sitzkomfort hinten verbessern soll. Das Paket umfasst zudem einen umklappbaren Beifahrersitz, einstellbare Fondlehnen, eine Sitzheizung hinten sowie eine Verstellung der Sitztiefe.

Neu beim EQS ist zudem der automatische Spurwechsel: Fährt ein langsameres Fahrzeug voraus, kann das Auto beim Tempo 80 bis 140 den Spurwechsel selbst initiieren, und zwar ohne dass man dies per Blinker-Betätigung anstoßen muss.


Fotostrecke: Mercedes EQS (2024)

Nicht neu, aber vielleicht noch nicht bekannt ist, dass:

- das Fondsitz-Paket beim EQS serienmäßig ist. Dadurch lassen sich die Sitzlehnen hinten von 27 bis 36 Grad verstellen
- der MBUX-Hyperscreen beim EQS inzwischen serienmäßig ist
- die Wärmepumpe inzwischen serienmäßig ist. Dabei wird die Abwärme des Inverters, des E-Motors sowie der Batterie kann für die Heizung des Innenraums genutzt
- die Disconnect Unit (DCU) bei den Allradlern die Vorderachse abkoppelt, wenn sie nicht gebraucht wird beim EQS das Rekuperations-Level auf bis zu 3 m/s2 angehoben wurde
- die Wartung in den ersten 6 Jahren beziehungsweise 90.000 km inkludiert ist
- der EQS mit dem Keyless-Go-Komfort-Paket auch das Key-Sharing ermöglicht: Man kann anderen auf digitalem Weg die Nutzung erlauben
- auch die anderen EVA2-Modelle von vielen der genannten Verbesserungen profitieren werden

Der neue EQS kann ab dem 25. April 2024 bestellt werden. Trotz aufgewerteter Serienausstattung bleiben die Grundpreise unverändert. So dürfte der EQS ab 109.551 Euro zu haben sein. In der Preisliste erscheint bisher noch die alte Version. Ebenfalls am 25. April startet der Verkauf der Manufactur Selection, einer EQS-Sonderedition für 16.601 Euro Aufpreis.

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Unter dem Strich

"Noch statusbewusster" soll der EQS geworden sein? Nun ja. Mit der altbackenen Kühlerfigur polarisiert die Marke wie eh und je: Schon in den 60er-Jahren war der Stern das Symbol des arrivierten Bürgertums, der deshalb oft abgebrochen wurde. Dass das Ding nun zurückkommt, finden wir zumindest - rückwärtsgewandt. Gern feiern wir dagegen die gestiegene Reichweite: Mit 822 km erreicht der EQS nun fast das Niveau der Nummer eins, des Lucid Air Grand Touring mit 839 km.

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