Testfahrten gestartet: Mick Schumacher fährt Le-Mans-Auto von Alpine

Mick Schumacher hat mit seinen ersten Testfahrten im WEC-Hypercar begonnen - Im spanischen Jerez spulte Michael Schumachers Sohn Runden im Alpine A424_Beta ab

(Motorsport-Total.com) - Es ist soweit: Mick Schumacher hat am Dienstagmorgen seine ersten Runden in einem Hypercar aus der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) absolviert, die bei den 24 Stunden von Le Mans um den Gesamtsieg kämpfen. In Jerez de la Frontera absolvierte er ein "Kurzprogramm" im 680 PS starken Alpine A424_Beta, mit dem der französische Renault-Ableger ab 2024 in der WEC an den Start gehen wird.

Titel-Bild zur News: Der Alpine A424_Beta bei den Testfahrten in Jerez de la Frontera

Der Alpine A424_Beta bei den Testfahrten in Jerez de la Frontera Zoom

Mick Schumacher wird bereits seit einigen Wochen mit dem Sportwagenprogramm von Alpine in Verbindung gebracht. Ob es tatsächlich zu einem Engagement in der WEC und damit bei den 24 Stunden von Le Mans kommt, ist derzeit allerdings fraglich. Denn zumindest beim Alpine-Einsatzteam Signatech werden die Aussichten deutlich heruntergespielt.

"Mick hat ein gewisses Interesse an Langstreckenrennen und wir hatten die Möglichkeit, ihm erste Erfahrungen auf der Langstrecke zu ermöglichen", sagt Signatech-Teamchef Philippe Sinault gegenüber 'Sportscar365'. "Es war das erste Mal, dass er in einem Prototyp saß."

Die genaue Anzahl der Runden könne er nicht nennen. "Wir haben ein kurzes Programm für seine erste Erfahrung im Langstreckensport zusammengestellt. Genug, damit er einen guten Eindruck davon bekommt, wie ein Langstreckenprogramm aussehen würde. Und für uns, um einen ersten Kontakt zu haben."

"Es geht nicht um die Frage, ob er in der Lage wäre, einen Prototypen schnell zu bewegen. Es geht mehr um die Denk- und Herangehensweise."


Präsentation Alpine A424 Beta Hypercar

Die Chancen, dass Mick Schumacher 2024 Werksfahrer von Alpine im Le-Mans-Programm wird, schätzt er als sehr gering ein: "Wir wissen nicht, was die Zukunft für ihn und für uns bringt, das war ein erster Kontakt. Ob er mit uns fährt oder vielleicht mit einem anderen Hersteller, weiß ich nicht." Auch seien keine weiteren Testfahrten geplant.

Neuer Boom in Le Mans

Die Le-Mans-Szene erlebt derzeit dank der kostengünstigen Hypercar-Klasse einen Boom, der an die Gruppe-C-Zeiten der 1980er-Jahre erinnert. Nachdem die LMP1-Hybridklasse 2017 endgültig an den Kosten kollabiert war, erlebte die WEC fünf magere Jahre, in denen Toyota quasi als Alleinunterhalter auftrat. 2021 debütierte die Hypercar-Klasse, die ebenfalls schleppend anlief.

Doch seit 2023 boomt die Szene. Bei den 24 Stunden von Le Mans 2023 bekam Toyota Konkurrenz von Porsche, Ferrari, Peugeot, Cadillac und den Kleinserienherstellern Glickenhaus (schon seit 2021 dabei) und Vanwall. 2024 kommen Alpine, BMW und Lamborghini hinzu, 2025 werden Honda/Acura und Aston Martin erwartet. Selbst Sebastian Vettel wird mit einem Programm in einem Porsche in Verbindung gebracht.

Der Alpine A424_Beta basiert auf der kostengünstigen LMDh-Plattform. Für diese stehen vier verschiedene Chassis zur Auswahl und es gibt einen einheitlichen Antriebsstrang inklusive Hybridsystem. Die Hersteller steuern den Verbrennungsmotor und die Karosserie bei.

Für die zahlreichen Herstellerprogramme werden Fahrer benötigt. Doch Alpine hat bereits einen Kader, denn mit Signatech ist man in der LMP2-Klasse engagiert. Der erfahrene Langstreckenpilot und ehemalige Macau-Grand-Prix-Sieger Nicolas Lapierre leistet den Löwenanteil der Entwicklungsarbeit. Darüber hinaus verfügt Alpine über einen eigenen Nachwuchskader in der Formel 2.

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