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Coronel: "Ein seltsames Wochenende"
SEAT-Pilot Tom Coronel war in Brünn dank Zwillingsbruder Tim zwar "doppelt" vertreten, spielte aber dennoch nur die zweite Geige bei den Privatiers
(Motorsport-Total.com) - Gegen Félix Porteiro (BMW) war in Tschechien kein Kraut gewachsen. Der 25-jährige Proteam-Pilot ließ seinen Konkurrenten aus der Independents' Trophy auf der 5,403 Kilometer langen Rennstrecke nicht den Hauch einer Chance - da half auch der doppelte Einsatz von Familie Coronel nicht weiter. Mit Tim und Tom Coronel ging in Brünn erstmals ein Brüderpaar in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) an den Start - und sorgte prompt für jede Menge Verwirrung im Starterfeld.
© xpb.cc
Tim und Tom Coronel hatten in Brünn viel Spaß - oder das doppelte Vergnügen...
"Das war ohne Zweifel ein seltsames Wochenende", musste schließlich auch "Major Tom" gestehen, der allerdings sichtlich Freude am Gaststart seines Bruders hatte. "Wir sind als Zwillinge aufgelaufen, was vor allem bei den Medien sehr gut angekommen ist. Das Interesse war riesig und es gab jede Menge fragen. Natürlich waren wir zum Rennfahrern dort und dementsprechend war es meine Aufgabe, Tim bei seiner ersten WTCC-Ausfahrt anzuleiten."#w1#
"In den vergangenen Jahren hat sich das Automotodrom Brno stets als Strecke präsentiert, die den heckgetriebenen Fahrzeugen besser schmeckte, weil es dort viele langgezogene und flüssig zu fahrenden Kurven gibt", erläuterte der 37-Jährige. "Wir wussten also schon vor dem Wochenende, dass wir auf der Hut sein und Fehler der anderen gnadenlos ausnutzen mussten, wenn wir mit unserem frontgetriebenen SEAT León in die Punkte fahren wollten."
"Wir haben dann beim Start schon reichlich Schützenhilfe erhalten, als gleich in Kurve eins viele Autos eliminiert wurden. Auf der Außenlinie konnten Tim und ich dem Scharmützel entgehen", berichtete Coronel. "Mein Auto fühlte sich gut an und das Handling war schlichtweg perfekt. Nach dieser aufregenden ersten Runde lag ich das gesamte Rennen über mit Vito Postiglione im Clinch. Mir ging es nur darum, ihn hinter mir zu behalten und P2 bei den Privatiers zu sichern."
"Positglione hat wirklich alle Register gezogen, um mich zu überholen, aber ranfahren und vorbeigehen sind dann eben doch zwei Paar Stiefel", stellte der Niederländer heraus. "Aufgrund der Streckencharakteristik bin ich mit meiner Ausbeute sehr zufrieden. Wir haben die maximal möglichen Punkte geholt und wissen, dass der nächste Kurs uns viel besser taugen sollte. Die Stadtstrecke in Porto ist sehr kurvenreich. Dort sollten wir wieder gut aufgeigen können."
Das muss Coronel auch tun, will er den Abstand zu Trophy-Leader Porteiro wieder etwas verkleinern. Der spanische Youngster profitierte in Brünn von der Bonusregelung in der Independents' Trophy, wonach ein WM-Punkt mit drei Privatier-Zählern vergolten wird. So klafft nach Tschechien eine große Lücke zwischen Porteiro (124 Punkte) und Coronel (98), der auf dem Automotodrom Brno nicht über zwei zweite Ränge hinausgekommen ist.