Race of Champions 2025: Loeb holt Double, Schumacher und Vettel früh raus

Sebastien Loeb gewann beim Race of Champions 2025 in Sydney sowohl die Fahrerwertung als auch den Nations Cup - Die deutschen Piloten schieden früh aus

(Motorsport-Total.com) - Beim Race of Champions (RoC) 2025 in Sydney trafen sich 20 der besten Fahrer aus verschiedenen Motorsport-Kategorien, um am Freitag den Nations Cup und am Samstag die Fahrerwertung unter sich auszumachen. Am Ende jubelte Frankreich, denn Sebastien Loeb holte sich das Double und gewann sowohl den Nations Cup als auch die Fahrerwertung. Der Franzose sicherte sich seinen fünften Einzelsieg beim RoC und führt damit die ewige Bestenliste an.

Titel-Bild zur News: Sebastien Loeb gewinnt das RoC 2025

Sebastien Loeb gewinnt das RoC 2025 Zoom

Die 33. Auflage des RoC fand auf einem einen Kilometer langen Rundkurs im Accord Stadium in Sydney statt, das unter anderem als Austragungsort der Olympischen Spiele 2000 bekannt ist. Es war das erste Mal, dass das RoC auf der Südhalbkugel ausgetragen wurde.

Zum Einsatz kamen sechs verschiedene Fahrzeuge: zwei Rallycross-Boliden (Klasse FC2 und Supercar Lite), der ROC-Dauerbrenner KTM X-Bow Comp R, ein Wüstenbuggy von Polaris sowie Cup-Fahrzeuge vom Typ Subaru BRZ tS beziehungsweise Toyota GR86 Cup, die auf der gleichen Plattform basieren.

Gesucht: Der Meister der Meister

20 Fahrer gingen am Samstag auf die Jagd nach dem Titel "Champion der Champions". In der Gruppenphase wurden die 20 Piloten in sechs Dreiergruppen eingeteilt - die Offroad-Fahrer starteten in den Gruppen A bis C, die Rundstrecken-Spezialisten in den Gruppen D bis F. Mit dabei war auch e-ROC-Sieger Michael Romanidis, der sich in der virtuellen Welt für den RoC qualifiziert hatte und den Platz von Alister McRae einnahm.

Sebastian Vettel musste sich in der Gruppe D gegen Supercars-Ass Brodie Kostecki und Formel-Youngster Louis Sharp durchsetzen. Der viermalige Formel-1-Weltmeister besiegte seine Konkurrenten und zog mit zwei Siegen ins Viertelfinale ein, für das Mick Schumacher bereits qualifiziert war. Der Langstreckenpilot von Alpine musste sich somit nicht durch die Gruppenphase kämpfen.

Frühes Aus für Vettel und Schumacher

Für die beiden Deutschen war früh Schluss: Vettel unterlag zweimal Chaz Mostert, Schumacher musste sich Will Brown geschlagen geben. Die beiden Supercars-Piloten hatten das heimische Publikum im Rücken und zogen mit jeweils zwei Siegen ins Halbfinale ein. Anders als im Nations Cup gab es in den Finals der Einzelwertung kein Duell, das erst in einem dritten Rennen entschieden werden musste.

Der RoC-Kurs im Olympiastadion von Sydney

Der RoC-Kurs im Olympiastadion von Sydney Zoom

Loeb setzte sich im Viertelfinale gegen Molly Taylor durch, die im Subaru in der Gruppenphase überraschend Johan Kristoffersson geschlagen hatte. Im Halbfinale bezwang der neunfache Rallye-Weltmeister dann Oliver Solberg, der im Viertelfinale den Motorrad-Dakar-Sieger Toby Price ausgeschaltet hatte. Beide Rennen gewann Loeb souverän und zog damit ins Finale ein.

Neuer Rekord für Loeb

Im Halbfinale trafen Brown und Mostert, die die beiden Deutschen aus dem Turnier geworfen hatten, aufeinander. Die beiden australischen Supercar-Piloten lieferten sich im Halbfinale zwei heiße Duelle, die Mostert für sich entschied. Somit hieß es im Finale Loeb gegen Mostert.

Obwohl Mostert im zweiten Final-Heat die Chance auf den Sieg hatte, machte Loeb kurzen Prozess und gewann das RoC 2025 mit zwei Siegen. Loeb hatte Glück bei der Fahrzeugwahl, denn er durfte im Finale mit dem Polaris und dem FC2-Rallycross-Boliden fahren, zwei Autos, die dem Franzosen besser liegen als Mostert.

Loeb feierte seinen fünften RoC-Titel nach 2003, 2005, 2008 und 2022 und übernahm damit die alleinige Führung in der ewigen Bestenliste dieser populären Veranstaltung. Hinter dem Franzosen teilen sich nun Didier Auriol und Mattias Ekström mit jeweils vier RoC-Einzelsiegen den zweiten Platz. Doch das war nicht Loebs einziger Coup an den beiden Renntagen in Sydney: Auch im Nations Cup mischte er die Konkurrenz kräftig auf.

Deutschland im Nations Cup vorzeitig ausgeschieden

Bereits am Freitag fand der Nations Cup statt, doch für Schumacher und Vettel war im Halbfinale Endstation. Regen machte die ohnehin rutschige Strecke noch anspruchsvoller. Deutschland gewann seine Vorrundengruppe und ging als Favorit ins Viertelfinale.

Mick Schumacher und Sebastian Vettel beim RoC 2025 in Sydney

Mick Schumacher und Sebastian Vettel beim RoC 2025 in Sydney Zoom

Schon hier musste Vettel gegen das Team Australien - Offroad ins Stechen, nachdem Schumacher seinen Heat gegen den zweimaligen Motorrad-Dakar-Sieger Price verloren hatte. Vettel glich den Rückstand mit Siegen gegen die Rallye-Pilotin Taylor im Subaru BRZ und gegen Price im Stechen mit dem FC2-Rallycross-Auto aus.

Im Halbfinale war dann aber überraschend Schluss: Das deutsche Team unterlag dem australischen Supercars-Team. Vettel schlug zwar den aktuellen Supercars-Champion Brown auf dem KTM, auch begünstigt durch einen schweren Verbremser des Australiers. Schumacher musste sich dessen Vorgänger und aktuellen Bathurst-1000-Sieger Kostecki im Polaris-Buggy geschlagen geben.

Im Stechen schaffte Kostecki im Toyota GR86 dann die Sensation: Er schlug Vettel, den "Champion der Champions" von 2015 und siebenmaligen Nations-Cup-Sieger. Es war Vettels erste Niederlage des Abends - und doch besiegelte sie das deutsche Aus im Halbfinale.

Victor Martins wird zum französischen Helden

Im Finale trafen die Supercars-Asse auf das Team Frankreich. Hier setzte sich Victor Martins in Szene und wurde zum Helden des Abends, obwohl es seine erste RoC-Teilnahme war. Zweimal - im Halbfinale und im Finale - bügelte er Niederlagen seines Teamkollegen Loeb aus. Schnell verziehen wurde ihm damit sein Fehler im Viertelfinale, als er die Bande abräumte und bestraft wurde. Hier rettete Loeb die Grande Nation mit zwei Siegen gegen Neuseeland.

Im Halbfinale schaltete Martins die Allstars Kristoffersson und Mostert aus. Im Finale wartete das Team Australien - Supercars. Brown brachte Australien unter dem Jubel der heimischen Fans mit einem Sieg gegen Loeb im Polaris-Buggy in Führung.

Danach glich Martins im FC2-Rallycross-Boliden trotz eines schlechten Starts aus. So kam es zum Tiebreaker zwischen dem Formel-3-Champion von 2022 und dem Bathurst 1000-Sieger. Im Rallycross-Boliden Supercar Lite (der nichts mit den australischen Supercars zu tun hat) setzte sich Martins mit 0,2 Sekunden Vorsprung durch. Es war der dritte Sieg für Frankreich nach 2000 und 2004.

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