BMW: Zehn PS mehr, aber trotzdem nicht schnell genug?
Ein modifizierter Motor bringt den BMW-Autos etwa zehn PS mehr Leistung, aber reicht diese auch aus, um 2013 in der WTCC vorn mitzumischen?
(Motorsport-Total.com) - Stell' Dir vor, Du hast zehn PS mehr als bisher, spürst aber wenig bis nichts davon. Dann geht es Dir wohl ähnlich wie Mehdi Bennani. Der BMW-Pilot von Proteam klingt nach dem ersten Einsatz des von BMW modifizierten 1,6-Liter-Turbomotors nicht besonders begeistert. "Was in Monza geschehen ist, war nicht ermutigend", meint er und gesteht: "Ich hatte mehr von der Motorenevolution erwartet."
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Der Eindruck täuscht: Im Regen von Monza fuhren die BMW-Autos nicht auf Topniveau Zoom
Im Regen von Monza schwammen den BMW-Fahrern jedoch die Felle davon: Im ersten Rennen punkteten nur Tom Coronel (ROAL/9.) und Fredy Barth (Wiechers/10.), im zweiten Rennen nur Stefano D'Aste (PB/9.). Im Qualifying hatte sich auf trockener Strecke lediglich Markenneuling Darryl O'Young (ROAL) überhaupt für die Top 10 qualifiziert. Mit einem Rückstand von fast zwei Sekunden.
Bennani, im Zeittraining mit über drei Sekunden Abstand auf die Spitze nur 18., spricht daher erst einmal von viel Arbeit, die vor den BMW-Teams liege. "Wir haben reichlich zu tun, um den Rückstand wettzumachen", sagt der Afrikaner. Und ob das gelingt, zeigt sich vielleicht schon bei Bennanis Heimrennen in Marrakesch: Auf den langen Geraden des Stadtkurses macht sich Motorleistung bezahlt.
Apropos bezahlen: Gratis gab's die Ausbaustufe des 1,6-Liter-Turbomotoren für die Teams nicht. Wie unsere Kollegen von 'Motorsport aktuell' berichten, kostete das Update pro Motor (Revision inklusive) rund 45.000 Euro. Das entspricht beinahe einem Zehntel der Summe, die ein Pilot für eine komplette Saison in der WTCC aufbringen muss. Vielleicht tritt damit aber bald eine BMW-Trendwende ein.
Coronel klingt jedenfalls ganz zuversichtlich, wenn er vom zweiten Rennwochenende spricht: "Wir reisen voller Zuversicht nach Marokko." Auch, weil es den BMW-Rennställen im Anschluss an das Afrika-Gastspiel gestattet ist, Türen aus Kohlefaser im BMW 320 TC zu verbauen. "Das würde uns 20 Kilogramm einsparen", meint Coronel. Und im Kampf um wichtige Zehntel zähle "jedes Bisschen".