WRC Safari-Rallye 2025: Extreme Bedingungen setzen Hyundai zu

Hyundai wird bei der Safari-Rallye erneut von Zuverlässigkeitsproblemen geplagt: Ott Tänak schreibt den Sieg in Kenia aber noch nicht ab

(Motorsport-Total.com) - Toyota hat nach einem dramatischen Freitag die Kontrolle über die Safari-Rallye in Kenia, den dritten Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) 2025, übernommen, während Hyundai erneut mit technischen Problemen zu kämpfen hatte. Ott Tänak, der den Großteil des Tages anführte, verlor aufgrund eines Defekts an seinem Hyundai i20 N die Spitze und fiel auf Rang drei zurück.

Titel-Bild zur News: Ott Tänak

Ott Tänak verlor die Führung nach einem Defekt der Antriebswelle Zoom

Der Weltmeister von 2019 gewann vier der ersten sechs Prüfungen des Tages und baute sich zunächst einen komfortablen Vorsprung von 46,1 Sekunden auf Toyota-Pilot Elfyn Evans auf. Doch nach einem Reifenschaden in der siebten Wertungsprüfung erlitt Tänak auch noch einen Antriebswellenschaden vorn rechts.

Dadurch musste er seinen Hyundai mühsam durch die neunte Prüfung manövrieren, bevor das defekte Teil vor der letzten Prüfung entfernt werden konnte. Am Ende des Tages lag er 55,4 Sekunden hinter dem neuen Spitzenreiter Evans.

"Wir haben festgestellt, dass es die Antriebswelle war, aber sie klemmte und wir hatten Probleme, sie zu entfernen. Da die Welle direkt hinter dem Motor liegt, hätte sie diesen leicht beschädigen können. Glücklicherweise konnten wir sie vor der letzten Prüfung herausnehmen", erklärte Tänak.

Ob er die verlorene Zeit noch aufholen kann, bleibt fraglich: "Wir können es versuchen, aber das Auto muss auch durchhalten. Die Bedingungen sind hart und fordernd", meint Tänak.

Strafen kosten Neuville die Führung

Hyundai musste noch weitere Rückschläge hinnehmen: Thierry Neuville hätte den Freitag als Führender beendet, doch eine Reihe von Zeitstrafen bremste seinen Vormarsch. Der amtierende Weltmeister kassierte insgesamt zwei Minuten.

Zunächst erhielt Neuville eine einminütige Strafe. Sein Hyundai-Team wechselte im Mittagsservice aus Vorsicht die Antriebswelle und das Getriebe, wodurch er sechs Minuten zu spät aus der Servicezone kam. Eine weitere Zehn-Sekunden-Strafe folgte nach einem mutmaßlichen Fehlstart. Hinzu kamen ein Reifenschaden und ein Kühlproblem, das zu einer zusätzlichen 50-Sekunden-Strafe führte.

"Es war wirklich herausfordernd. Die Bedingungen sind extrem, aber wir sind froh, hier zu sein", sagte Neuville, der den Tag auf Platz vier mit einem Rückstand von 1:31,4 Minuten auf die Spitze beendete.

Die Safari-Rallye ist ein Härtetest für die WRC-Boliden

Die Safari-Rallye ist ein Härtetest für die WRC-Boliden Zoom

Toyota profitierte von den Problemen der Konkurrenz und geht mit einer Doppelführung in den Samstag: Evans führt mit 7,7 Sekunden Vorsprung auf Teamkollege Kalle Rovanperä. "Es war ein schwieriger Tag, aber wir sind auf Nummer sicher gegangen", erklärte Evans.

Rovanperä betonte, wie hart die Bedingungen sind, insbesondere auf der neuen 31 Kilometer langen Camp-Moran-Prüfung: "Das Auto fühlt sich an, als würde es jede Sekunde auseinanderbrechen. Jedes Jahr gibt es Fahrer, die hier besonders schnell sind, aber am Ende zählen Konstanz und Zuverlässigkeit."

Camp Moran fordert zahlreiche Opfer

Die anspruchsvolle Camp-Moran-Prüfung sorgte für zahlreiche Ausfälle. Adrien Fourmaux (Hyundai) traf einen Felsen und beschädigte seine Vorderradaufhängung irreparabel. Bereits am Donnerstag musste er nach einem elektrischen Defekt aufgeben.

Auch Oliver Solberg musste die Führung in der WRC2-Kategorie abgeben, nachdem sein Toyota GR Yaris Rally2 im tiefen Fesh-Fesh-Sand stecken blieb. Der Schwede wurde von einem Traktor befreit, fiel jedoch weit zurück. Kajetan Kajetanowicz übernahm die WRC2-Führung.

M-Sport hatte ebenfalls einen schwierigen Tag. Joshua McErlean verlor drei Minuten, weil sich das Ersatzrad in seinem Auto löste. Es riss ein Loch in die Karosserie und beschädigte den Auspuff. Teamkollege Gregoire Munster fiel mit einem Leistungsverlust auf Rang elf zurück.

Neueste Kommentare