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Volkswagen-Sportchef: M-Sport-Titel ist gerecht
Volkswagen-Motorsport-Chef Sven Smeets gönnt M-Sport den WRC-Titel von Herzen - Die Mannschaft von Malcolm Wilson habe sich um die WRC verdient gemacht
(Motorsport-Total.com) - Manchmal gibt es doch so etwas wie Gerechtigkeit. So bewertet zumindest Volkswagen-Motorsportchef Sven Smeets den fünften Rallye-Weltmeistertitel von Sebastien Ogier. Es war nicht nur der erste Fahrer-WM-Titel für Ford seit Ari Vatanen 1981, sondern auch das erste Mal in der neueren WRC-Geschichte, dass ein Privatteam den Titel geholt hat.
© Sutton
Der Lohn für lange WRC-Treue: Malcolm Wilsons Hartnäckigkeit zahlte sich aus Zoom
Smeets freut sich im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' für Malcolm Wilson: "Es ist fantastisch, was M-Sport in diesem Jahr geleistet hat. Das ist eine Belohnung für Malcolm, dass er nach dem Ford-Rückzug dem Sport treu geblieben ist." M-Sport war lange Zeit Partner für die Ford-Werkseinsätze, bis der US-Konzern nach der WRC-Saison 2012 den Stecker zog. Doch die Fiestas blieben der Rallye-Weltmeisterschaft treu, weil M-Sport dabei blieb.
Schon zu Werkszeiten half M-Sport der WRC beim Überleben: In der kritischen Zeit der Wirtschaftskrise waren Ford und M-Sport die einzigen, die sich weiter mit Citroen maßen. "Er hat die Meisterschaft in einer Zeit offen gehalten, als nur vier Werksautos um den Titel gekämpft haben", lobt Smeets. "Er hat jetzt die Belohnung erhalten für alles, was er investiert hat. Und für die Zeit, die er in der Fabrik bei seinen Leuten verbracht hat. Ich gönne es ihm und M-Sport aus tiefstem Herzen."
Smeets hatte eigentlich selbst vor, mit Ogier gemeinsam den fünften WM-Titel einzufahren. Doch das Vorhaben fiel dem Erdbeben im Volkswagen-Konzern zum Opfer. "Ein bisschen verbunden fühle ich mich dem Titel schon, weil Malcolm es mit einem unserer Fahrer geschafft hat. Das ist ein schönes Gefühl. Es ist fantastisch, was die beiden bewerkstelligt haben", findet der Belgier.
Für Ford endete 2017 eine unfassbare Durststrecke bei Fahrer-Weltmeisterschaften. Seit Beginn der 90er-Jahre waren Ford-Fahrer in beinahe jeder Saison Hauptdarsteller im WM-Kampf, unterlagen aber immer wieder: Francois Delecour 1993 gegen Juha Kankkunen, Carlos Sainz 1997 gegen Tommi Mäkinen, Colin McRae 2001 gegen Richard Burns. Marcus Grönholm, Mikko Hirvonen und Jari-Matti Latvala mussten sich jeweils Sebastien Loeb beugen. Erst Sebastien Ogier konnte den Bann brechen. 2018 wird sich Ford wieder stärker im WRC-Projekt engagieren.