Wie einst Mansell: BMW-Pilot Marciello nutzt Rückwärtsgang in der Boxengasse

Enttäuschendes Wochenende für BMW: Die Münchener verpassen in Spa ein Ergebnis in den Punkten - auch, weil sich Raffaele Marciello einen ärgerlichen Fehler erlaubt ...

(Motorsport-Total.com) - Diese Szene erinnert an Nigel Mansell, der beim Großen Preis von Portugal 1989 an seiner Box vorbeifuhr und dann den Rückwärtsgang einlegte, um zurückzufahren: BMW-Pilot Raffaele Marciello leistete sich bei den 6h von Spa einen ähnlichen Fehler und wurde dafür mit einer 30-sekündigen Stop-and-Go-Strafe belegt, der ein Punkteergebnis für BMW verhindert!

Titel-Bild zur News: Marciello erlaubte sich einen Fauxpas in der Boxengasse

Marciello erlaubte sich einen Fauxpas in der Boxengasse Zoom

"Nach Prüfung des Videobeweises stellten die Stewards fest, dass Wagen 15 in die falsche Garage eingefahren ist und dann in der Boxengasse den Rückwärtsgang eingelegt hat", heißt es in der offiziellen Begründung, die einen Verstoß gegen Artikel 12.1.3 des Internationalen Sportgesetzes und 12.2.1 2) des Internationalen Sportgesetzes der FIA sieht.

"Es war ein schwieriges Rennen", fasst Marciello, der erst sein drittes Rennen im Prototypen bestritt, zusammen. "Wir haben um die Punkte gekämpft und lagen in den Top 10. Dann habe ich leider einen Fehler gemacht, und wir haben eine Strafe bekommen. Das war recht unglücklich. Wir müssen sehen, es beim nächsten Mal besser zu machen."

Am Ende reichte es für Marciello und seine Teamkollegen Dries Vanthoor und Marco Wittmann im BMW M Hybrid V8 mit der Startnummer 15 nur zum elften Platz. Robin Frijns, Sheldon van der Linde und Rene Rast belegten im Schwesterauto #20 den 13. Gesamtrang. Alle Hoffnungen von Imola, als BMW sogar um das Podium kämpfte, waren damit vergessen.

"Nach Imola war es ein Rückschlag"

"Es war kein guter Tag. Alles ist irgendwie schiefgelaufen", resümiert Rast. "Wir haben viele Strafen bekommen und waren irgendwie immer am falschen Ende von allem. Ein technisches Problem, Strafen, also insgesamt heute keine Punkte."


Warum Mick Schumacher sein erstes Podium verpasste! I WEC Spa 2024

"Wir müssen daraus lernen", weiß der dreifache DTM-Champion. "Ich denke, was die Pace betrifft, waren wir dabei. Das ist zumindest etwas Positives, aber wir müssen einfach besser performen und weniger Fehler machen, und hoffentlich werden wir im nächsten Rennen besser sein."

"Dieses Wochenende lief nicht so, wie wir es uns vorgestellt hatten. Nach Imola war es ein Rückschlag", gibt Franciscus van Meel, Geschäftsführer BMW M GmbH, zu. "Wir sind recht gut gestartet, hatten viel Pech, haben aber auch selbst Fehler gemacht."

BMW fährt "kein sauberes Rennen"

"Es war generell ein schwieriges Wochenende hier in Spa", ergänzt BMW-Motorsportchef Andreas Roos. "Die Pace unseres BMW M Hybrid V8 war definitiv da, aber leider konnten wir das nicht in ein gutes Ergebnis ummünzen. Ich denke, wir haben während des Rennens einfach zu viele Fehler gemacht, die wir jetzt im Detail analysieren müssen."


Fotos: WEC 2024: 6 Stunden von Spa


"Doch insgesamt war es gut zu sehen, dass der Speed wieder da war. Wir arbeiten weiter hart, noch stärker zurückzukommen", bilanziert Roos. WRT-Teamchef Vincent Vosse glaubt, dass das Team "einige gute Informationen" gesammelt hat: "Aber eine davon ist, dass man kein gutes Ergebnis erzielen kann, ohne ein sauberes Rennen zu fahren. Und leider hatten wir kein sauberes Rennen."

Das gilt nicht nur für die Prototypen, sondern auch in der LMGT3-Klasse, wo beide Autos unverschuldet in Unfälle verwickelt waren und dadurch ausgefallen sind. "Nach dem sehr guten Ergebnis mit dem Zweifachsieg in Imola ist das natürlich für die LMGT3-Crew ein herber Rückschlag, denn auch hier in Spa wäre wieder ein gutes Ergebnis mit wichtigen Punkten möglich gewesen", glaubt Roos.

"Nun gilt es, nach vorn zu schauen", sagt van Meel. "Das nächste Rennen ist Le Mans, und bei dem vielen Pech, das wir hier hatten, haben wir vielleicht dort etwas mehr Glück."

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