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WEC 6h Spa 2021: Klare Toyota-Pole, zwei schwere Porsche-Unfälle
Toyota bügelt alle Zweifel über die Hypercar-Pace aus - Streckenrekord in der GTE Pro - Christian Ried und Egidio Perfetti fliegen in Eau Rouge/Raidillon heftig ab
(Motorsport-Total.com) - Im mit Spannung erwarteten ersten Qualifying der neuen Hypercar-Klasse in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) dürfte endgültig feststehen, dass die LMP2-Show in der bisherigen Woche in Spa-Francorchamps zumindest über eine Runde ein Sturm im Wasserglas gewesen sein dürfte.
© Motorsport Images
Toyota ließ erst im Qualifying die Hosen runter: 1,6 Sekunden schneller als LMP2 Zoom
Die beiden Toyota GR010 Hybrid holten in überlegener Manier die ersten beiden Startplätze und distanzierten die LMP2 um mindestens 1,6 Sekunden. Kamui Kobayashi stellte den Toyota #7 (Conway/Kobayashi/Lopez) in 2:00.747 Minuten mit mehr als einer halben Sekunde Vorsprung auf die Poleposition. (Ergebnis Qualifying 6h Spa 2021)
"Wir sind [in allen Sitzungen zuvor] nie mit wenig Sprit gefahren", gibt sich der Japaner grundehrlich. "Wir wussten nicht, wie es mit wenig Sprit sein würde. Wir hätten erwartet, dass es schwieriger sein würde. Aktuell lernen wir mit jeder Runde, jeder Sitzung dazu. Ich freue mich jedes Mal, wenn ich ins Auto klettern und dazulernen kann."
Trotzdem will er die Konkurrenz auch aus der LMP2 nicht abschreiben: "Das Rennen wird eine andere Geschichte. Unser Auto ist viel schwerer als vergangenes Jahr. Wir machen uns ein paar Sorgen über die Reifenhaltbarkeit. Das wird der Schlüssel für das Rennen."
Alpine kämpft mit den LMP2
Kazuki Nakajima war im Toyota #8 (Buemi/Nakajima/Hartley; 2.) 0,519 Sekunden langsamer auf seiner Runde, konnte aber noch immer die LMP2-Boliden und den Alpine #36 (Negrao/Lapierre/Vaxiviere; 4.) deutlich distanzieren.
Es war Filipe Albuquerque, der sich mit dem United-Autosports-Oreca #22 (Hanson/Scherer/Albuquerque; 1. seiner Klasse) mitten in die Hypercars schob. 2:02.404 Minuten bedeuteten Startplatz drei. Der Alpine hatte eine Viertelsekunde Rückstand.
Albuquerque distanzierte auch den Rest der LMP2-Kategorie deutlich. In der Breite war die "kleine" Prototypenklasse mehr als zwei Sekunden langsamer als Kobayashi. Nyck de Vries fuhr mit dem G-Drive-Aurus #26 (Russinow/Colapinto/de Vries; 2.) auf Gesamtrang fünf, gefolgt von Giedo van der Garde im Racing-Team-Nederland-Oreca #29 (van Eerd/van der Garde/van Uitert; 3.)
Schrecksekunden und Streckenrekord
Das Qualifying der GT-Klassen begann mit einem Schock: Christian Ried schlug im Proton-Porsche #88 (Haryanto/Seefried/Picariello) heftig im Bereich Raidillon ein, nachdem er in Eau Rouge die Kontrolle über den Porsche 911 RSR-19 verloren hatte. Er konnte sich aus eigener Kraft aus dem Wrack befreien.
Nur wenige Sekunden nach dem Restart war schon wieder Rot: Egidio Perfetti legte nahezu eine 1:1-Kopie des Unfalls von Ried an genau derselben Stelle hin. Auch der Italo-Norweger kam mit dem Schrecken davon. Ob die Porsches reparabel sind, wird sich noch zeigen müssen. Beide Teams wollen nach Informationen von 'Motorsport-Total.com' eine Reparatur versuchen, müssen jedoch erst das Chassis in Augenschein nehmen.
Als die Session dann endlich in den regulären Betrieb ging, präsentierte sich Kevin Estre wie schon am ganzen Wochenende in überragender Form: Er pulverisierte den alten Streckenrekord von Olivier Pla im Ford GT aus dem Jahr 2018 (2:12.420 Minuten) um mehr als eine volle Sekunde und markierte in 2:11.219 Minuten einen neuen absoluten Allzeitbestwert für die GTE-Kategorie auf dem Circuit de Spa-Francorchamps.
Miguel Molina im AF-Corse-Ferrari #52 (Molina/Serra; 2.) und der Porsche #91 (Bruni/Lietz; 3.) kamen ebenfalls unter die alte Rekordmarke, waren aber meilenweit weg von Estres Bestwert. Am Ende stehen 1,132 Sekunden Vorsprung für den Franzosen zu Buche.
Nachdem in der GTE Am zwei der favorisierten Porsches eliminiert waren, sprang Aston Martin in die Bresche und schnappte sich die ersten beiden Positionen. Ben Keating legte im TF-Sport-Aston-Martin #33 (Keating/Pereira/Fraga; 1.) eine nicht minder beeindruckende Pole als Estre hin.
Seine 2:14.660 Minuten waren 0,955 Sekunden schneller als die Marke von Paul Dalla Lana im Prodrive-Aston-Martin #98 (Dalla Lana/Farfus/Gomes; 2.). Natürlich war das alles langsamer als die Bestwerte in den Freien Trainings, weil im Qualifying in der GTE Am nur die Amateure ans Steuer dürfen und die Profis zusehen müssen.
Start zum 6-Stunden-Rennen ist am Samstag um 13:30 Uhr. (Alle Infos zu den 6h Spa)
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