• 01.06.2011 12:21

Winter-Skistars machen den Red-Bull-Ring unsicher

Länderspiel-Atmosphäre am Red-Bull-Ring: Beim Scirocco-R-Cup treffen österreichische und deutsche Wintersport-Legenden aufeinander

(Motorsport-Total.com) - Erst Länderspiel, danach Rennstrecke - das Dauerduell zwischen Deutschland und Österreich liefert gleich zwei Höhepunkte an diesem Wochenende: Neben dem Fußball-Länderspiel um die EM-Qualifikation gibt es auch beim Volkswagen-Scirocco-R-Cup auf dem Red-Bull-Ring in Spielberg vom 3. bis 5. Juni ein brisantes Aufeinandertreffen.

Titel-Bild zur News: Thomas Morgenstern

Olympiasieger Thomas Morgenstern freut sich auf sein Rennfahrer-Debüt

Im Mittelpunkt steht dabei der Zweikampf zweier Skisprung-Asse. Sven Hannawald und Thomas Morgenstern werden sich in der Legendenwertung im Scirocco-R-Cup messen. Die Bilanz der beiden Überflieger außerhalb der Rennstrecke ist beeindruckend: viermal Gold und zweimal Silber bei Olympischen Spielen plus 13 WM-Medaillen. Das Legenden-Starterfeld komplettieren die österreichischen Alpinstars Michael Walchhofer (Abfahrts-Weltmeister 2003) und Hans Knauß (unter anderem Silber im Super-G bei Olympia 1998).

Andere Vorzeichen als auf der Schanze

Die Fußballfans Morgenstern, amtierender Sieger der Vierschanzentournee, und Hannawald (Tourneesieger 2002) sind heiß auf das Länderduell im 275 PS starken Bioerdgas-Scirocco: Beide testeten den Cup-Scirocco bereits in der vergangenen Woche und zeigten sich vor allem vom Push-to-pass-Button, der zehn Sekunden lang 50 Mehr-PS liefert, begeistert. Für Morgenstern ist es das erste Autorennen seiner Karriere, Hannawald hat bereits 2005 den Skianzug gegen den Rennoverall getauscht und fährt aktuell erfolgreich im ADAC-GT-Masters mit.

Egal wie das Länderspiel am Freitag ausgeht, eins steht schon jetzt fest: einen Nichtangriffspakt wie in Gijon 1982 bei der Fußball-WM schließen die beiden Skiadler für das Rennwochenende in Spielberg aus. Hannawald: "Auf dem Schanzentisch hätte ich gegen Thomas jetzt keine Chance mehr, aber auf der Rennstrecke bin ich gespannt, was er draufhat." Morgenstern gibt sich kämpferisch: "Genau wie unsere Fußball-Nationalmannschaft werde ich gegen einen scheinbar übermächtigen Gegner alles geben und Sven auf der Rennstrecke das Leben schwer machen."

¿pbvin|64|3722||0|1pb¿"Ich freue mich schon auf ein spannendes Wochenende am Red-Bull-Ring", fährt Morgenstern fort. "Das wird mein erstes richtiges Rennen und sicherlich eine große Herausforderung. Besonders angetan hat es mir der Push-to-pass-Button am Lenkrad, mit dem man 15 Mal pro Rennen 50 PS dazuschalten kann. Das sorgt für zusätzliches Rennfeeling und Adrenalin."

"Die Tests in Deutschland sind sehr vielversprechend gelaufen, aber Ziele habe ich eigentlich keine - nur heil ins Ziel zu kommen und nicht zu oft überrundet zu werden. Natürlich werde ich aber mein Bestes geben und versuchen, speziell den anderen Promiläufern wie Sven Hannawald, Michael Walchhofer oder Hans Knauß Paroli zu bieten. Das Wichtigste ist aber vor allem eines: Spaß", so der erfolgreichste Skispringer der vergangenen Saison.

Hannawald freut sich auf Push-to-pass-Button

Auch Hannawald freut sich "sehr auf den Scirocco-R-Cup auf dem neuen Red-Bull-Ring. Der Scirocco hat zwar nicht so viel Leistung wie meine Corvette aus dem ADAC-GT-Masters, aber bei den Trainingsrunden in Oschersleben hatte ich eine Menge Spaß. Vor allem der Push-to-pass-Button ist eine tolle Idee, die auch in andere Rennserien passen würde."

Sven Hannawald

Alter Hase auf der Rennstrecke: Sven Hannawald, früher Skispringer Zoom

"Für mich ist der Start in Spielberg optimal, um die Strecke kennenzulernen - Mitte August fahren wir dort ja auch im ADAC-GT-Masters", schildert der Deutsche. "Und außerdem freue ich mich natürlich auch auf das Länderspiel Deutschland gegen Österreich, nicht nur am Freitagabend im Fernsehen, sondern auch auf der Strecke gegen meinen Skisprung-Kollegen Thomas Morgenstern."

"Die letzten 25 Jahre", fügt Abfahrts-Weltmeister Walchhofer an, "ging es bei mir nur um eins: so schnell wie möglich den Berg hinunterzukommen. Von daher ist der Start im Scirocco-R-Cup eine willkommene Abwechslung für mich, wobei in diesem Fall der Spaß absolut im Vordergrund steht."

"Zwischen Skirennen und Autorennen existieren sicher Parallelen", meint er weiter. "Das Liniengefühl, das man sowohl auf der Piste als auch auf der Rennstrecke im Auto braucht, ist ein entscheidender Punkt. Beim Training mit dem Scirocco hab ich gemerkt, dass ich ein paar Kurven zu früh war, wie man im Skifahren sagt. Und genauso, wie man auf der Piste den Ski aufmachen und korrigieren muss, macht man das auf der Rennstrecke mit dem Lenkrad."