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Toprak Razgatlioglu: Profitiert er von Alvaro Bautistas aktueller Schwäche?
Toprak Razgatlioglu wirkt nach dem Wechsel zu BMW motivierter denn je - Alvaro Bautista kämpft vor dem Start der WSBK 2024 mit diversen Problemen
(Motorsport-Total.com) - Das spannende Duell zwischen Alvaro Bautista und Toprak Razgatlioglu steht vor einer Neuauflage. Am Wochenende startet die Superbike-WM in die Saison 2024, doch im Vergleich zum Vorjahr wurden die Karten für die Beteiligten neu gemischt.
© Dominik Lack
Toprak Razgatlioglu harmoniert gut mit der BMW M1000RR Zoom
Razgatlioglu wechselte nach dem Saisonfinale 2023 von Yamaha zu BMW und erlebte einen positiven Testwinter. Bautista hingegen wurde durch eine Schulterverletzung zurückgeworfen und kämpft mit dem Zusatzgewicht von sechs Kilogramm. Bei den Tests im Winter konnte sich der zweimalige Superbike-Weltmeister nicht besonders stark in Szene setzen.
"Es war ein schwieriger Winter für mich, denn ich konnte nicht wie gewohnt trainieren", bestätigt Bautista, der nach seinem Sturz beim Nachsaison-Test in Jerez starke Beschwerden hatte und deshalb auch bei seinem MotoGP-Gaststart in Sepang hinter den Erwartungen blieb.
Bautistas Verletzung: Deutlicher Aufwärtstrend bei der Generalprobe
Doch die Formkurve zeigt nach oben. "Nach dem finalen Test hier auf Phillip Island fühle ich mich ein bisschen besser, denn meine körperliche Verfassung hat sich stark verbessert seit dem Test davor", erklärt Bautista (was er direkt nach dem Test berichtet hat).
"Auch wenn ich nicht das Gefühl habe, mich auf meinem absoluten Höhepunkt zu befinden, so gibt es wenigstens keine Sorgen mehr, was die Schmerzen betrifft", schildert der Ducati-Pilot, der sich beim Saisonauftakt nicht zu den Favoriten zählt (was sich in der WSBK 2024 alles ändert).
© Dominik Lack
Die Ducati von Alvaro Bautista ist sechs Kilogramm schwerer als im Vorjahr Zoom
"Ich habe überhaupt keine Erwartungen an dieses Wochenende", bemerkt der Titelverteidiger. "Es ist lediglich das erste Rennwochenende. Deshalb gibt es keinen Grund, durchzudrehen. Ich will versuchen, mein Gefühl für das Motorrad zurückzufinden."
Führt Toprak Razgatlioglu seinen neuen Arbeitgeber zum Sieg?
Mit dem Wechsel zu BMW hat Razgatlioglu eine durchaus riskante Entscheidung getroffen, wenn man sich die Ergebnisse seines neuen Arbeitgebers in den vergangenen Jahren anschaut. Doch das WSBK-Projekt der Münchner wurde im Winter auf den Kopf gestellt. Es gab viele Änderungen hinter den Kulissen, die zu einem spürbaren Fortschritt geführt haben.
© BMW Motorrad
Toprak Razgatlioglu fuhr beim Portimao-Test die Bestzeit Zoom
Razgatlioglu kam mit großer Motivation zu BMW und scheint sich in seinem neuen Team wohlzufühlen. "Ich spüre keinen Druck, bin aber sehr gespannt auf mein erstes Rennen mit BMW. Es sieht so aus, als ob wir gut vorbereitet sind", erklärt er.
"Ich bin aber immer noch dabei, das Motorrad und die Elektronik zu lernen. Die Traktionskontrolle ist okay, aber an der Motorbremse arbeiten wir noch", verrät der Türke. "Bei den Tests gelangen uns gute Rundenzeiten. Alle sind happy, doch ich schaue nur auf die Rennen. Ich freue mich mehr, wenn wir auf das Podium fahren oder vielleicht sogar gewinnen können."
Pflicht-Boxenstopps: Razgatlioglu und BMW im Vorteil?
Am Donnerstag verkündeten die WSBK-Verantwortlichen, dass die beiden Hauptrennen auf 20 Runden verkürzt werden und nach spätestens elf Runden Pflicht-Boxenstopps absolviert werden müssen. Der neue Belag auf Phillip Island beansprucht die Hinterreifen zu stark (mehr Hintergründe und eine Reaktion von Pirelli).
© BMW Motorrad
Toprak Razgatlioglu fuhr beim Test die Bestzeit, hatte aber Probleme mit der Reifenhaltbarkeit Zoom
Bautista wäre lieber 20 Runden am Stück gefahren. "Ich habe mich darauf vorbereitet, 20 Runden so schnell wie möglich zu absolvieren", stellt der Spanier klar. "Ich habe mit meinem Team daran gearbeitet, die Reifen zu schonen. Ich fuhr beim Test die volle Distanz."
© Ducati
Alvaro Bautista ist mit der Verkürzung und den Boxenstopps nicht ganz happy Zoom
"Meiner Meinung nach sollte man etwas Tempo rausnehmen, wenn man die 20 Runden nicht schafft", kritisiert Bautista die Entscheidung der Verantwortlichen (auch Jonathan Rea teilt diese Meinung). "Es hängt immer von den Rundenzeiten ab. Man kann nicht 20 Runden am Stück auf Zeitenjagd gehen. Man muss sich so vorbereiten, dass man die 20 Runden schnellstmöglich hinbekommt."
"Wir fahren hier im Grunde fünf Sprintrennen", stellt Bautista fest. "Es ist schwierig, bei all diesen Änderungen eine Prognose abzugeben. Das Feld ist in diesem Jahr richtig stark besetzt. Es gibt sehr viele sehr schnelle Fahrer. Ich würde mein Geld auf niemanden setzen, weil alles möglich ist."
"Es wird aus vielerlei Hinsicht ein seltsames erstes Wochenende: wegen meiner körperlichen Verfassung und dem neuen Format. Wir versuchen, hier unser Maximum zu geben. Es ist wichtig, dass wir aus der Situation das Beste herausholen", nennt Bautista die Herangehensweise an das erste Rennwochenende der Saison.
© Motorsport Images
Toprak Razgatlioglu begrüßt die Änderung am Format der Hauptrennen Zoom
Ganz anders stuft Razgatlioglu die Entscheidung der WSBK-Verantwortlichen ein Der BMW-Pilot begrüßt die Boxenstopps, denn beim Test waren seine Hinterreifen nach wenigen Runden verschlissen (zur Reaktion nach dem finalen Test).
"Das hilft nicht nur mir sondern allen Fahrern, denn alle kämpften mit dem Problem, dass die Hinterreifen sehr schnell verschlissen sind", bemerkt Razgatlioglu. "Wir müssen noch einen Plan aufstellen für die Rennen. Wenn man das gesamte Rennen über attackiert, dann kämpft man mit dem gleichen Problem."
Razgatlioglu will am Freitag mehrere Rennsimulationen absolvieren, um ein besseres Gefühl für das Reifen-Management zu erhalten. Die erste Trainingssitzung wird um 1:20 Uhr (MEZ) gestartet. Das erste Rennen beginn am Samstag um 6:00 Uhr (MEZ) (zur TV-Übersicht).
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