Toprak Razgatlioglu: "Bin sehr happy, dass ich bei BMW unterschrieben habe"
Jubelstimmung bei BMW: Toprak Razgatlioglu erkämpft sich bei der Superbike-WM in Assen seinen ersten WSBK-Sieg auf dem TT Circuit und spricht vom WM-Titel 2024
(Motorsport-Total.com) - Nachdem Toprak Razgatlioglu beim zurückliegenden WSBK-Wochenende in Barcelona mit BMW gewann, gelang dem türkischen Ausnahmekönner auch bei der Superbike-WM in Assen ein Sieg. Im zweiten Hauptrennen (zum Rennbericht) setzte sich Razgatlioglu gegen Weltmeister Alvaro Bautista (Ducati) durch und ließ sich anschließend von den Fans und seinem Team feiern.
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Toprak Razgatlioglu feierte in Assen seinen dritten Saisonsieg Zoom
"Ich hörte so viele Toprak-Sprechchöre. Daraufhin musste ich beinahe weinen. Viele Fans kamen hierhin, um mich zu unterstützen", freut sich Razgatlioglu über den Support und bedankte sich mit einem Sieg bei seinen Anhängern.
"Die Fans sind mir sehr wichtig. Ich spürte die Unterstützung und wollte unbedingt gewinnen, um den Leuten ein Geschenk zu machen. Ich bin sehr happy", freut sich der BMW-Werkspilot, der in der Meisterschaft als WM-Zweiter nur sechs Punkte Rückstand auf Bautista hat.
Der Sonntag begann für Razgatlioglu aber nicht nach Plan. Im Sprintrennen kam er nur auf P9 ins Ziel. "Im Superpole-Rennen verwendeten wir wie alle den SCQ-Reifen, doch nach drei Runden baute er stark ab. Es war nicht einfach, damit zu fahren. Es war ein Fehler", ärgert sich Razgatlioglu über die Reifenwahl.
Debakel im Sprint führt zu konservativer Reifenwahl in Lauf 2
Die Erfahrungen aus dem Sprint waren eine Lehre für das Hauptrennen. "Im zweiten Rennen setzte ich auf den SC0-Reifen, weil es so kalt war. Ich wusste nicht, wie der SCX-Reifen nach fünf Runden performt. Deshalb entschied ich mich für den SC0", bemerkt der Türke.
Mit der härteren Reifenoption fuhr Razgatlioglu zum Sieg. "Wir haben tolle Arbeit geleistet. Ich konnte endlich auf dieser Strecke gewinnen und das mit BMW, die hier auch zum ersten Mal gewinnen konnten", freut sich der Ex-Champion.
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Toprak Razgatlioglu ruinierte seinen Hinterreifen im Sprint Zoom
"Ich rechnete nicht mit dieser Platzierung hier in Assen. Doch wir haben alle gut gearbeitet, nicht nur ich. Das wurde durch gutes Teamwork möglich", bedankt sich Razgatlioglu bei BMW und seiner Crew.
Was in der WSBK 2024 anders ist als im Vorjahr
Aktuell deutet alles darauf hin, dass es in diesem Jahr einen WM-Dreikampf zwischen Alvaro Bautista, Toprak Razgatlioglu und Nicolo Bulega gibt. Warum ist Bautista in diesem Jahr so verwundbar? "Die neue Gewichtsregel macht keinen großen Unterschied aus, denke ich. Zumindest sehe ich das so. Die BMW ist auf den Geraden schneller. Und das ist gut", analysiert Razgatlioglu.
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Mit der BMW hat Toprak Razgatlioglu mehr Möglichkeiten, um Alvaro Bautista zu besiegen Zoom
Der aktuelle WM-Zweite sieht bei BMW noch Luft nach oben. "Wir sind immer noch dabei, das Motorrad besser zu verstehen. In einigen Kurven habe ich einige Probleme. Die Haftung ist nicht so gut wie bei der Ducati. Die Elektronik funktioniert gut, doch ich benötige mit Blick auf die Haftung eine bessere Abstimmung. Wir arbeiten nach wie vor daran", schildert Razgatlioglu.
Wechsel zu BMW die richtige Karriere-Entscheidung
"Unterm Strich bin ich sehr happy, dass ich bei BMW unterschrieben habe", erklärt Razgatlioglu. "Es sieht so aus, dass wir in diesem Jahr noch einige Fortschritte machen. Ich hoffe, dass wir in diesem Jahr Weltmeister werden."
Nach Assen geht es für Razgatlioglu weiter nach München. Für Montag ist ein Windtunnel-Test geplant. "Zudem wird es ein Abendessen mit dem großen Chef geben. Das ist richtig gut, die Motivation ist sehr hoch. Wir bringen den Pokal mit", freut sich Razgatlioglu auf das Treffen mit BMW-Motorrad-CEO Markus Flasch.
Bis zum nächsten WSBK-Wochenende in Misano gibt es eine längere Pause, in der einige Tests stattfinden. "Ich hoffe, dass wir für Misano eine gute Abstimmung finden, damit wir auch fort gewinnen können. Ich denke aber noch nicht an die Meisterschaft, sondern gehe es von Rennen zu Rennen an. Ich will jedes Rennen genießen", erklärt Razgatlioglu. "Jetzt geht es in eine siebenwöchige Pause. Das ist zu viel, aber wir genießen den Moment."
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